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PR 2677 – Rhodans Entscheidung

PR 2677 – Rhodans Entscheidung

Titel: PR 2677 – Rhodans Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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einen Treffpunkt hundert Lichtjahre vor ihrem eigentlichen Ziel. Auf diese einfache Weise vermied er, der Seele der Flotte die Position des neuen Widerstandslagers mitteilen zu müssen.
    Wenig später waren sie unterwegs.
    Der Flug schien ewig zu dauern, obwohl er in Wirklichkeit nur einige Stunden in Anspruch nahm. Rhodans Gedanken fanden keine Ruhe. Sie kreisten um die beiden verschollenen Freunde, um die Weltengeißel und Ramoz, um Kaowen und Högborn Trumeri, um QIN SHI und die Anomalie ...
    Schon als MIKRU-JON in den Normalraum zurückfiel, offenbarte sich die Katastrophe. Die Schiffssensoren orteten augenblicklich ein ausgedehntes Trümmerfeld.
    Regius' neues Widerstandslager war überfallen und vollständig vernichtet worden.
     
    *
     
    Es war eine Wohltat, die Flotte zu navigieren.
    Ramoz flog wieder, und über den Augendorn atmete er den Kosmos und seine energetischen Wunder. In Augenblicken wie diesen vergaß er die Schwierigkeiten, denen er sich gegenübersah. Sogar der Hass auf Högborn Trumeri schien sich unter den herrlichen Eindrücken zu verflüchtigen, was ihn mehr als alles andere erleichterte.
    Allerdings meldete sich dieser Hass auf brutale Weise zurück, als nur noch wenige Lichtjahre bis zum Ziel blieben. Ramoz hörte ein Knacken, und im selben Moment schob sich ein blutiger Schleier vor seine Augen.
    Es kam so plötzlich und intensiv, dass er die Kontrolle verlor und die Flotte ins Standarduniversum zurückstürzte. Vier-, fünfmal blitzte es grell auf: Sternraumer, die mitten in einer Sonne materialisierten und augenblicklich vergingen. Ihre Atome verwehten in der mörderischen Glut.
    Diesmal erwischte es Ramoz an den Beinen. Sie ... verbogen sich. Schrumpften in sich zusammen. Ihm war, als würden sie in flüssiger Lava versinken. Der Schmerz überschrie alles. Außer der Gestalt des Kuttenträgers in seinen Gedanken.
    »Du gehst also zur Weltengeißel«, sagte Högborn Trumeri. Seine trocken-raschelnde Stimme bohrte sich in Ramoz' Verstand.
    Der Zasa riss die Augen auf, um nicht in die Welt dieser Vision schauen zu müssen. Er wollte sie nicht sehen.
    Wieder knackte es, in seiner Hüfte. Er krümmte sich und stürzte. Der Boden kam ihm entgegen. Er schlug hart auf und spürte es kaum, weil seine Beine nach wie vor wie Maden im Feuer verdorrten.
    »Ich weiß genau, was du tust, mein Sklave«, sagte Trumeri. »Und dass du immer noch aufmüpfig bist.«
    Ramoz wand sich am Boden; kein Körperglied schien ihm mehr zu gehorchen. Er zitterte. Seine Muskeln zuckten unkontrolliert.
    Aber der Oracca sollte nicht triumphieren. Niemals. Das durfte nicht sein. Der Zasa schrie sich selbst Mut zu und stand auf, auf viel zu kurzen Beinen, die seinen monströs großen Oberkörper nicht tragen wollten.
    »Ich werde nicht vor dir kriechen!«, brüllte er in die menschenleere Zentrale.
    »Ich brauche dich nur vollständig zu reduzieren«, erwiderte Trumeri gelassen, »und schon wirst du kriechen! Vielleicht setze ich dich wieder auf einer Welt aus, wo du spielen und kopulieren kannst ...«
    »Dann tu es! Du verlierst die Macht ebenso wie ich, weil niemand meine Fähigkeiten ersetzen kann.«
    Es klackerte. Ramoz schaute auf seine Hände. Die Finger endeten in blutigem Fleisch, und die Nägel landeten auf dem Metall des Bodens. Der Anblick bohrte sich in sein Gehirn, wie die kleinen, fahlen Dinger hin und her schaukelten. An einem hing ein Hautlappen.
    »Ich will dich nicht foltern«, sagte der Oracca, der den roten Nebel der imaginären Welt mit gemessenen Schritten zerteilte. »Also zwing mich nicht dazu.«
    Ramoz wollte antworten, aber aus dem Mund kam nur ein Knurren. Seine Zähne fühlten sich spitz an.
    Die Rückverwandlung stoppte. Der Zasa bemerkte es, und gleichzeitig roch er Dinge in der Zentrale, die er nie zuvor gerochen hatte. Dieser Raum war so riesig. Und kalt. Er hatte Hunger und ...
    Der Kuttenträger hantierte an der winzigen Kugel, die er in der rechten Hand hielt. »Ich habe dich zu einem Viertel zurückverwandelt in das Tier, das du früher warst. Vielleicht verstehst du jetzt, wer du bist – und wer ich bin! Ich mache es nun wieder rückgängig. Du sollst eine Chance erhalten, mir zuzustimmen und dich mir endgültig zu unterwerfen.«
    Die Welt schien sich um ihn zu drehen. Ramoz' Gliedmaßen streckten sich, als würden unfassbare Gewichte an ihnen ziehen. Seine Muskeln und Sehnen rissen und fügten sich neu zusammen, er schrie ...
    ... und schaute Högborn Trumeri an, der in einem Kosmos

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