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PR 2682 – Schlacht an der Anomalie

PR 2682 – Schlacht an der Anomalie

Titel: PR 2682 – Schlacht an der Anomalie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Mit dem Multiversum-Okular?«
    »Es wird geschützt bleiben. Dafür sorge ich.«
    »Das Okular wird also ... überleben?«
    »Ja.«
    »Es könnte uns also beschützen, uns unter seine Fittiche nehmen? Es hat uns immerhin in die Anomalie hineingebracht.«
    Raphael sagte nichts. Seine Konturen wurden unscharf. Eine Sturmbö packte das Geschöpf und drohte es wegzuwehen, weg aus seinen Augen-Blicken.
    »QIN SHI hat uns womöglich noch nicht bemerkt«, fuhr Rhodan fort. »Er hat seinen Gedankenmüll bei uns abgeladen und uns seine Entstehungsgeschichte erzählt. Doch es scheint so, als wüsste die Entität nicht, dass wir zugehört haben.«
    »Was willst du mir damit sagen, Perry Rhodan?«
    »Dass wir eine Chance haben! Dass wir nicht aktiv gejagt werden und wir bloß ein winziges Schlupfloch benötigen. Wir müssen an QIN SHI und seiner Flotte vorbei, bevor man auf uns aufmerksam wird.«
    »Und dafür möchtest du die Kräfte des Multiversum-Okulars nutzen?«
    »Ja. Es geht um unzählige Leben, Raphael!«
    »Du nimmst dich und deine Leute viel zu wichtig, Mensch. Wie immer.«
    Rhodan war erfahren. Ob ein Terraner starb oder nicht, spielte keine sonderlich große Rolle. Doch es gab andere Dinge, die für sie bedeutsam waren.
    Also ergänzte er: »Es geht um den Anzug der Universen. Er ist wichtig, nicht wahr?«
    Eine lange Pause entstand. Schließlich sagte Raphael: »Ich vermute es.«
    »Dann überleg dir, wie du ihn – und uns! – beschützen kannst.«
    Scharen von Schiffen verließen die Anomalie. Sie trieben dahin und verschwanden von einem Augenblick zum nächsten. Es waren Hundertschaften, die völlig unspektakulär ins Standarduniversum zurückfielen. Die Orter erfassten immer weniger Reflexe, und je länger der Vorgang andauerte, desto instabiler wirkte das Gebilde selbst.
    »Es gibt vielleicht eine Möglichkeit«, sagte Raphael. »Ich müsste das Risiko durchrechnen ...«
    »Ist denn dafür Zeit?«, unterbrach Rhodan.
    »Nicht, um alle Eventualitäten zu bedenken.«
    »Wie sieht diese Möglichkeit denn aus?«
    »Das Multiversum-Okular ist womöglich in der Lage, die Anomalie zu stabilisieren, nachdem QIN SHI sie verlassen hat. Es fällt mir schwer zu beschreiben, was dafür notwendig ist. Der Energieaufwand wäre beachtlich. Es müsste die Zeit eingefroren und ein Stasisfeld geschaffen werden, das die hiesigen Bedingungen simuliert. Das Gerät könnte es schaffen, aber ...«
    »Ja?«
    »Es ist nichts.« Raphael wechselte abrupt das Thema. »Oder du übergibst mir den Anzug der Universen. Das würde die Sache wesentlich vereinfachen.«
    »Ich bin also nicht von Bedeutung?«
    »Das lässt sich nicht so genau sagen«, wich das seltsame Geschöpf einer direkten Antwort aus. »Viele Wege führen in die Zukunft. Nicht alle von ihnen haben dich als Passagier.«
    »Ich verstehe.« Nein, tat er nicht. War Raphael wirklich so weitblickend, wie er tat, oder bluffte er nur? Rhodans Erfahrungen lehrten ihn, dass solche Wesen sich oftmals vage ausdrückten. »Ich werde den Anzug ganz gewiss nicht ablegen, bloß, um dir einen Gefallen zu tun. Wenn du ihn bekommen möchtest, wirst du wohl das Multiversum-Okular derart kalibrieren müssen, dass es die Anomalie in unserem Sinne beeinflusst.«
    »Du missverstehst«, meinte Raphael. »Es handelt sich um keine Kalibrierung. Es geht um ganz andere Dinge.«
    »Das ist mir herzlich egal. Wichtig ist, dass du unserer gesamten Flotte samt der Lichtzelle die Chance verschaffst, die Anomalie unbeschadet zu verlassen.«
    »Ich tue mein Möglichstes.«
    Raphaels Bild löste sich auf, zerfiel in kleine Teile, die wie Blätter im Herbst vom Wind davongetragen wurden. Dahinter kam die Zentrale MIKRU-JONS zum Vorschein, allen voran Mondra Diamond, die ihn besorgt betrachtete.
    »Was ist geschehen?«, fragte sie. »Du warst wie weggetreten. Ausgerechnet jetzt ...« Mondra deutete auf mehrere Holos.
    Sie stellten weitere energetische Aufrisse dar, die die Anomalie zerfurchten. Das labile Gebilde ähnelte einem unter Spannung stehenden Glasobjekt, das von einem Schlag getroffen worden war und nun im Zeitlupentempo Risse bekam.
    »Ich habe mich mit Raphael unterhalten«, sagte Rhodan leise. »Er wird uns helfen.«
    »Das wäre auch dringend nötig.« Mondra deutete auf den unbekannten bläulich transparenten Schutzschirm, der die BASIS-Versorgungseinheit umgab und wie alle terranischen Schiffe vor den tobenden Gewalten beschützte; doch wie lange noch?
    »Es sind nur noch ein paar Minuten«, sagte

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