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PR 2693 – Meuterei auf der BASIS

PR 2693 – Meuterei auf der BASIS

Titel: PR 2693 – Meuterei auf der BASIS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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sie gerade hatten, konnten sie gut zu zweit lösen. Es gab Mittel und Wege, die anderen loszuwerden, und schließlich war sie die Chefin.
    Zwei Minuten.
    Also schickte sie alle hinaus, die einen in die Pause, die anderen zu einer Wartungsarbeit, und kaum waren sie allein, fielen sie auch schon übereinander her.
    Es war der Himmel, sie seufzte und schmachtete in seinen Armen. Dummes Militär mit seinen strengen Regeln, sie war doch nur ein Mensch, und die Kollegen taten es schließlich auch. Ja, während der Dienstzeit. Sie hatten ihr schon erzählt, wie erregend und kribbelnd das war und Abwechslung in den eintönigen Alltag brachte. Nur einmal kurz schwach werden dürfen ...
    Er lächelte sie liebevoll an. »Tut mir echt leid, dass ich das jetzt tun muss. Also, wenn ...«, er räusperte sich, »... ich wollte nur sagen, ich würde das danach noch sehr gern fortsetzen. Du vermutlich nicht, aber ich wollte es wenigstens gesagt haben. Ich meinte alles aufrichtig, ich habe nichts gespielt.«
    »Was redest du da?«, fragte sie irritiert, und dann schlief sie auch schon selig.
    »Ihr könnt wieder reinkommen«, gab der junge Mann Bescheid. »Das mit den Hormonen wirkt doch immer.«
     
    *
     
    So oder ähnlich geschah es an allen bedeutenden Schaltzellen der CHISHOLM. Die Kräfte, die den Meuterern gefährlich werden konnten, wurden gebunden, auf die eine oder andere Weise. Alle waren perfekt im Plan, die Signale trafen stakkatoartig auf der eigenen Frequenz in der autarken Konferenzzentrale ein. Schließlich nickte Essibili grimmig.
    »Es ist so weit.«
     
    *
     
    »Ein Anruf der Kommandantin!«
    »Das wird auch Zeit.«
    Electra Pauks Gesicht erschien auf dem Holo. Der Jülziish kannte sich zwar nicht so gut in der menschlichen Physiognomie aus, doch die Kommandantin erschien ihm ... gestresst. Was war denn nun schon wieder los mit ihr?
    »Oberstleutnant«, sagte sie förmlich. »Da stehen ein paar Leute vor der Tür.«
    Einige horchten auf.
    »Ja ... Oberst?«
    »Diese Leute werden eingelassen. Und zwar jetzt.«
    »Aber ...«
    »Dies ist ein dienstlicher Befehl, der zu befolgen ist. Haben wir uns verstanden?«
    Hüfenyr zögerte. Ihm blieben nur Sekunden für die Entscheidung, das wusste er. Und in der Zeit konnte er nicht ausreichend abwägen, was geschehen würde, wenn er dem Befehl nicht Folge leistete. So überfordert Pauk mit ihrem Kommando manchmal auch sein mochte, diesen Befehl gab sie nicht ohne Grund.
    »Ja, verstanden«, antwortete er und ließ das Zugangsschott öffnen.
    Zehn Personen kamen herein, angeführt von einem älteren Arkoniden. Sie lächelten alle höflich und hielten auf Paralyse eingestellte Strahler in der Hand.
    »Wenn ich darum bitten dürfte«, sagte der Weißhaarige zu dem Ersten Offizier, »ich würde gern diesen Posten übernehmen.«
    »Electra, was ...«, setzte Hüfenyr an, doch sie schüttelte den Kopf.
    »Befolg ihre Anweisungen. Das gilt für alle.«
    Alles in dem Jülziish bäumte sich dagegen auf.
    Blitzschnell erkannte er die Zusammenhänge. Velderbilt im New Rosegarden Dome, Ablenkungsmanöver. Vermutlich waren alle anderen auch abgelenkt. Er sandte mit einer winzigen Bewegung seines Außendaumens ein Notsignal an die SICHOU-1 ab, war sich aber im Klaren darüber, dass es nie ankommen würde. Sicher hatten sie daran gedacht. Das alles war sehr professionell vorbereitet worden – und das von blutigen Laien.
    Pauk und alle anderen, ihn eingeschlossen, waren ordentlich vorgeführt worden.
    Langsam erhob er sich aus dem Kommandosessel. »Ich hoffe, ihr wisst, was ihr tut«, sagte er.
    »Ja, keine Sorge.« Der Arkonide lächelte zuvorkommend.
    Alle mussten ihre Plätze verlassen, die nun von den Begleitern des Arkoniden eingenommen wurden. Hüfenyr kannte einige von ihnen von den Dienstplänen. Sie hatten sich in den vergangenen Wochen gut einarbeiten können.
    Electra Pauk verschwand aus dem Sichtfeld, und Sigma Essibili tauchte auf. »Alle auf Posten? Schön. Lasst euch versichert sein, liebe Freunde, wir wollen nichts Böses. Im Gegenteil, wir wollen euch helfen. Aus diesem Grund ist diese kurzzeitige Übernahme auch völlig unblutig verlaufen. Einige eurer Kollegen haben sich freiwillig dazu entschlossen, uns zu unterstützen.
    Nun ... wir haben auch ein heikles kleines Abenteuer vor, bei dem wir dringend auf eure kompetente Unterstützung angewiesen sind. Ich sage euch jetzt, was wir vorhaben, und ihr überlegt, ob ihr uns aktiv unterstützt – aus welchen Motiven auch immer.

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