PR 2693 – Meuterei auf der BASIS
nicht gelten. Erst recht keine Antwort aus zweiter Hand.«
»Genau!«, erklang ein Zwischenruf aus dem Theater, dort schwirrten anscheinend überall Stimmverstärker herum. »Für ihn mag es ja wichtiger sein, das Universum zu retten anstatt uns, aber damit lassen wir uns nicht abspeisen!«
»Er hat versprochen, dass unsere sichere Heimreise hohe Priorität hat!«, rief jemand anders. »Die Frage drängt sich aber zunehmend auf, wie viel Platz auf der Messskala zwischen hoch und höchste ist!«
»Wir haben seinen Rat befolgt, eine Interessenvertretung zu gründen«, sagte Essibili. »Und nun möchten wir gern, dass er als Initiator uns auch Rede und Antwort steht. Perry Rhodan hat uns einen Sonderstatus zugebilligt, doch ob er das tatsächlich ist, kann sich nur erweisen, wenn er ihn auch respektiert – und uns wahrnimmt.«
»Das verstehe ich völlig«, sagte Anrene und war froh, dass er nicht auf der Promenade Rede und Antwort stehen musste; bei der aufkommenden Unruhe würde es immer schwieriger, die Stimme zu erheben. Da er körperlich nicht anwesend war, konnte er schlecht unterbrochen werden. »Dieses Recht habt ihr. Aber ich weiß nicht, wo Perry Rhodan sich aufhält.«
»Es gibt gewiss Mittel und Wege, Kontakt mit ihm aufzunehmen.« Sigma hob die Hand, bevor Anrene antworten konnte. »Ich bin sicher, dass Rhodan euch bestimmte Koordinaten gegeben hat, wo ihr eine Nachricht hinterlassen könnt. Es wäre ja immerhin möglich, dass wir angegriffen werden! Und das soll ihn nicht kümmern? Er würde es nicht erfahren wollen?«
»Diesen Notfall haben wir jetzt nicht.«
»Aber die höchste Dringlichkeitsstufe. Was kostet es dich, dem Sonderbeauftragten eine Nachricht zu schicken? Wieso nimmst du eine Entscheidung auf dich, die allein Perry Rhodan betrifft?«
»Weil es gefährlich ist. Es könnte jemanden auf eine Spur zu Rhodan oder zu uns bringen.«
»Mit jedem Tag steigt das Risiko für uns, entdeckt zu werden. Und dann haben wir vielleicht keine Zeit mehr, einen Notruf zu versenden.«
Ein erneuter Zwischenruf. »Deswegen müssen wir weg – so weit wie möglich! Dann muss Perry Rhodan auch nicht mehr die Verantwortung für uns tragen.«
»Das wollen wir sowieso nicht!«, wurden mehrere Stimmen laut. »Wir sind für uns selbst verantwortlich, und deshalb lassen wir uns auch nicht durch die Gegend schieben oder in die Ecke stellen, wo wir warten sollen, bis man sich wieder an uns erinnert!«
Oberst Anrene konnte all diese Argumente nachvollziehen.
Inzwischen nahm er das alles auch nicht mehr persönlich, und vielleicht war es sogar wirklich gut, dass in aller Offenheit darüber gesprochen wurde. Aber er wusste keinen Ausweg aus dem Dilemma.
»Einen Augenblick.« Er ließ das Holo auf Standbild schalten und den Ton auf Stumm und wandte sich seinen Leuten zu. »Was nun? Vorschläge?«
Sandra Koriani meldete sich zu Wort. »Wir sollten das Risiko eingehen. Schicken wir Kuriere los und hinterlassen eine Nachricht an den vereinbarten Koordinaten. Die Lage ist ernst, und da sie nun einmal Perry Rhodan zu sprechen wünschen, muss er auch in Kenntnis darüber gesetzt werden.«
»Dem stimme ich zu«, sagte der Sicherheitsoffizier Raik. »Momentan ist die Lage überschaubar und friedlich. Essibili wagt ein gefährliches Spiel, denn versagt er, wird der Rat auseinanderbrechen, und dann gehen die Unruhen erst richtig los. So oder so müssen wir ihn und alle Passagiere wenigstens so lange hinhalten, bis uns eingefallen ist, wie wir die Kontrolle zurückbekommen.«
»Meiner Ansicht nach hat Essibili uns in eine aussichtslose Position manövriert.« Kim Ukkinens Miene war besorgt. »Was wir auch tun werden – wir werden die Kontrolle nicht wiedererlangen, solange Perry Rhodan nicht persönlich eintrifft.«
Darüber dachte Anrene nach.
Raik fügte noch etwas hinzu: »Ich denke ohnehin, dass Essibili das ebenso bewusst ist wie uns, und deswegen ist er gelandet. Sobald es brenzlig wird, öffnet er die Schleusen und schickt alle raus.«
Der Oberst nickte und gab das Zeichen, den Kontakt wieder aufzunehmen.
»In Ordnung«, setzte er den Faden fort, als habe es keine Unterbrechung gegeben. »Ihr könnt es live mitverfolgen. Ich erteile hiermit die Anweisung, fünf Korvetten meines Flaggschiffes auszuschleusen, die ausschwärmen und zu verschiedenen Koordinaten und letzten bekannten Positionen fliegen sollen, um Perry Rhodan ausfindig zu machen und hierher zu bringen.«
Auf diese Ankündigung folgte tosender
Weitere Kostenlose Bücher