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PR 2693 – Meuterei auf der BASIS

PR 2693 – Meuterei auf der BASIS

Titel: PR 2693 – Meuterei auf der BASIS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Sei es, um Mannschaft und Zivilisten zu schützen, sei es, weil ihr euch uns anschließt, wir freuen uns darüber.
    Wer nicht mitmachen will, wird nicht dazu gezwungen. Ich bitte dann schon im Vorhinein um Entschuldigung für die gleichfalls kurzzeitige Festsetzung, damit wir nicht gestört werden. Widerstand hätte leider Gewalt zur Folge, und genau die wollen wir vermeiden.«
    »Was ist mit der Kommandantin?«, fragte der Erste Offizier.
    »Ich bin die Gefangene des Rates«, erklang Pauks gepresste Stimme. »Und diene als Geisel. Aber ich befehle euch trotzdem, den Anweisungen Folge zu leisten. Die CHISHOLM ist in der Hand des Zivilen Rates. Sie wollen in erster Linie mit Oberst Anrene sprechen.«
    »Also dann!«, fuhr Essibili fröhlich fort. »Auf zum großen Abenteuer, meine Freunde!«

9.
    Tag X, 14.10–15.00 TS
     
    Endlich hatte Heatha es bis zur Promenade geschafft – nur um festzustellen, dass dort totales Chaos herrschte. Das Theater war versperrt und verriegelt, und die TLD-Agentin entnahm den Bemerkungen, dass es gelungen war, Sinaid Velderbilt und die meisten ihrer Leute in eine Falle zu locken. Sie saß nun im Dome fest – allerdings auch diejenigen, die sie in die Falle gelockt hatten, was in Heatha fast ein wenig Mitleid erregte. Vielleicht konnten die Cosmolodics sie ja mit ihrer Musik beruhigen.
    Es herrschte reges Treiben; falls es einen Tumult gegeben haben sollte, hatte er sich aufgelöst. Die Leute waren recht vergnügt, geradezu aufgekratzt. Angeblich würde das Tender-Modul bald auf dem Planeten landen, und anschließend würde Sigma Essibili die Forderungen an Oberst Anrene richten.
    Immerhin schien die Übernahme friedlich vonstattengegangen zu sein, was an ein Wunder grenzte. Andererseits gab es keinen anderen Ausweg. Sie saßen alle gleichermaßen in der Sternenweite Escalians fest und waren aufeinander angewiesen. Man konnte es nicht oft genug wiederholen: sie hatten alle dasselbe Ziel, wollten es nur auf unterschiedlichen Wegen erreichen. Nun waren jene am Ruder, die mehr Druck ausüben wollten und sich nicht mit Warten zufriedengaben. Vielleicht hatten sie ja tatsächlich die Lösung?
    Das Militär konnte schlecht gegen Zivilisten, die dem Galaktikum angehörten und unter dem Schutz des Sonderbeauftragten standen, vorgehen. Perry Rhodan selbst hatte dazu aufgefordert, den Rat zu bilden – und das brachte eben auch Konsequenzen mit sich, die niemand von der LFT-Besatzung tragen wollte. Mit Ausnahme von Oberst Anrene vielleicht, der diese Meuterei sehr persönlich nahm und sich in seiner Ehre angegriffen fühlte.
    Heatha erkannte, dass es vorerst keinen Sinn hatte, Kontakt mit ihm aufzunehmen. Vielleicht gelänge es tatsächlich, ein Befreiungskommando einzuschleusen. Aber es war besser, erst einmal abzuwarten, wie die Sache weiter verlief. Solange keine Gewalt angewendet wurde, bestand kein akuter Handlungsbedarf. Wenn sich also alle weiterhin vernünftig verhielten, ließ sich die Sache vielleicht auch gütlich regeln.
    Sie rieb sich die Stirn und merkte, dass sich schon wieder eine Haarschlaufe löste, Zeichen ihrer Nervosität. So schnell in einen derartigen Konflikt zu geraten, damit hätte sie nicht gerechnet. Sollte sie oder sollte sie nicht? Welche Verantwortung trug schwerer, ihre Pflicht dem Oberkommandierenden gegenüber oder der Schutz der Passagiere?
    Abwarten. Zuerst abwarten. Sie konnte es nicht sofort entscheiden.
    Heatha sicherte nach allen Seiten; ihr Lieblingsrestaurant war überlaufen, überall standen oder saßen Leute herum. Die Palme, der ihr Interesse galt, befand sich mehr am Rand, an einer schlecht einsehbaren Stelle. Langsam, unauffällig näherte sie sich dem Ziel. Niemand beachtete sie, und durch die vielen Leute hatte sie die beste Deckung. Schließlich hatte sie die Stelle erreicht und brachte mit einer schnellen Bewegung ihre Notfallausrüstung an sich. Der erste Schritt war getan.
    Sie wollte gerade gehen, da stand Mariini vor ihr.
    »Tu es nicht«, bat sie leise.
    »Was soll ich nicht tun?«, fragte sie scheinbar gleichgültig und verstaute die Sachen in den Taschen ihrer schwarzgrünen Synthlederjacke.
    »Misch dich nicht ein. Überlass das dem Oberst und Sigma.«
    »Ich kann nicht. Das ist mein Job.«
    »Doch, du kannst. Genauso wie die Kommandantin und alle anderen. Auch Velderbilt hat aufgegeben und wartet ab.«
    »Aber was wird geschehen?«
    »Du wirst es gleich erfahren.«
     
    *
     
    Um 15.15 Uhr schwangen die Tore des New Rosegarden Dome auf

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