PR Action 11 Gericht Der Regenten
Choutent begann wieder zu singen, noch trübsinniger als zuvor. Ich musste mir in Erinnerung rufen, dass das merkwürdige Lebewesen kaum zu Emotionen fähig war, die arkonidischer Mentalität entsprachen - oder meiner.
Terkam del Falkan ließ sich mit dem Admiral verbinden. Ich hatte erwartet, dass er sich für die Vertreibung der Magadonen bedanken würde. Aber er sagte nur: »Wie ihr seht, war eure Ängstlichkeit - oder die Bedenken eurer Subalter nen - völlig unbegründet. Ihr hättet früher eingreifen können.«
»Hat der Idiot nicht begriffen, dass der Admiral auf das Eintreffen der beiden anderen Flotten gewartet hat?«, raunte Tabarac da Arthamin mir zu. »Nachdem wir die Magadonen mürbegeschossen haben, haben die Kelsin- und Worlym-Flotten sie völlig demoralisiert. Hätten wir früher eingegriffen, hätte es mehr Tote auf unserer Seite gegeben. Sinn- und zwecklos.«
»Hm«, sagte ich.
Del Falkan beendete gerade seinen Vortrag.
»Ich hoffe, ich habe Ihre Terminplanung für den heutigen Abend nicht allzu sehr durcheinandergebracht«, entschuldigte sich Helsath mit beinahe schon beleidigendem Sarkasmus.
»Wir werden unsere eigene Flotte aufbauen«, sagte del Falkan feierlich. »Und wir schwören, dass wir nicht ruhen werden, bis dass der Feind vernichtet ist!«
»Bravo!«, sagte der Admiral und trennte die Verbindung.
»Die Befehle des Imperators lauten übrigens durchaus ähnlich«, verkündete er der Zentralebesatzung. »Wir bleiben in Demetria und stellen die Magadonen, wo immer möglich. Sie sollen nie mehr ihre Waffen gegen Arkoniden einsetzen.«
»Eine pädagogische Mission«, kommentierte Tabarac da Arthamin.
Der Admiral schmunzelte. »Junger Mann, hat nicht alles, was das Große Imperium tut, einen erzieherischen Wert?«
»Weil wir allen Völkern unserer Sphäre Frieden und Wohlstand bringen wollen. Den Frieden Arkons für ganz Deba-ra Hamtar«, warf Togira da Gheuzel ein.
»Absolut«, sagte der Admiral und ballte die Hand behutsam um das Choutent. »Absolut.«
Seine Stimme troff vor Ironie, die aber an da Gheuzel verdampfte wie Wassertropfen in einem Schirmfeld.
11. Einsatz auf Sigulim
»Eine letzte Etappe noch«, sagte Rhodan. »Wenn wir Glück haben, können wir das Ende der Geschichte noch hören.«
»Das Ende der Geschichte?«, fragte Mirios erstaunt. »Alles, was ich erzählt habe, ist nur Vorgeschichte. Ich hoffe doch, dass die eigentliche Geschichte erst beginnt.«
»Das hoffen wir immer«, meldete sich Gucky zu Wort. »Und immer, wenn wir glauben, dass es endlich losgeht, läuft der Abspann an.«
»Abspann?«
»Woraus wir lernen«, sagte der Ilt, »dass Regenten der Energie ihre Zeit nicht mit eitlen Kinobesuchen oder vergleichbaren Kulturveranstaltungen vergeuden.«
Die BRENNE! beschleunigte wieder.
*
Ich war nicht bei allen Schlachten und Scharmützeln dabei. Die Arkoniden suchten und stellten die Magadonen systematisch; sie machten ihre planetaren Stützpunkte ausfindig, griffen sie an und zerstörten sie.
Allerdings zahlte sich die Strategie der Magadonen aus, die Gliederung ihres Reiches nie ganz publik gemacht zu haben. Ihr Imperium war ein Vexierbild, sein wahres Ausmaß nur dem Eingeweihten sichtbar.
Die Flotte der Magadonen versammelte sich nie mehr zu einer offenen Raumschlacht. Aber immer wieder gelang es ihnen, kleinere arkonidische Verbände oder einzelne Schiffe mit einer Übermacht zu stellen, in verminte Raumsektoren oder in plane-tare Hinterhalte zu locken und zu zerstören.
Die magadonische Partisanentaktik brachte uns mehr Verluste bei als die Schlacht um das Falkan-System, und sie brachte die Besiedlung Demetrias beinahe zum Erliegen.
Im Gegenzug deckten wir Arsenal um Arsenal der Magadonen auf, enttarnten und zerstörten ihre planetaren Forts. Bei diesen Gelegenheiten kamen die Raumlandetruppen vermehrt zum Einsatz.
Oft begleitete ich Tabarac da Arthamin. Und er machte sich einen Namen.
Er war grandios.
Da Arthamin stieg in der Achtung des Admirals, auch wenn dem alten Arkoniden die Furchtlosigkeit des jungen, schlaksigen Raumlandesoldaten nicht ganz geheuer war. Irgendwann keimte in mir der Verdacht, dass Tabarac weniger die Todesverachtung antrieb als vielmehr Lebensverachtung.
Nach da Gheuzels Tod in der Winterschlacht auf Baunur machte der Admiral ihn zum Kommandeur der Landetruppen. Und selbst da kämpfte Tabarac weiterhin an der Front, immer in der ersten Reihe.
Nicht für Arkons Ehre. Ich glaube, der Begriff war für ihn
Weitere Kostenlose Bücher