PR Action 11 Gericht Der Regenten
völlig bedeutungslos. Er kämpfte auch nicht für sich. Vielleicht wollte er erfahren, wie weit ihn seine Unverwundbarkeit trug.
Auf Sigulim wäre er beinahe gestorben.
Die Raumschlacht im Taurm-System war nach wenigen Stunden beendet, aber wir hatten einen Hinweis erhalten, dass wir auf Taurms zweitem Planeten, Sigulim, einen Regenten der Energie stellen und gefangen nehmen könnten. Das war uns bislang noch nie geglückt.
Anscheinend war es unseren Nachrichtendiensten gelungen, eine Verbindung zu einem hochrangigen Grall-Offizier herzustellen.
Der Einsatz von brachialer Gewalt aus dem Orbit verbot sich schon aus diesem Grund. Der Admiral wollte den Regenten lebend.
Außerdem existierte auf Sigulim eine kleine arkonidische Siedlung, die Poyr-Stadt. Soweit wir unterrichtet waren, hatten die Truppen der Magadonen einige hundert Arkoniden aus der Stadt entführt, die Jeunesse doree, und hielten sie an einem unbekannten Ort als Geiseln gefangen.
Unsere Leute landeten im Süden der Poyr-Stadt, in der Guten Landschaft. Dort sollte es einen Zugang zu unterirdischen Anlagen der Magadonen geben, in denen wir die Gefängnisse der Geiseln vermuteten.
Die Lage verkomplizierte sich, da die einheimischen Siguum die Arkoniden-Siedler auf ihrem Planeten als Invasoren betrachteten. Die Magadonen hatten ihnen Hilfe zugesichert und sie zu ihren Verbündeten gemacht.
Während über uns noch Luftkämpfe tobten - unsere Kampfjäger und gepanzerten Einsatzgleiter gegen die Robotplattformen der Magadonen und einige Kriegsluftschiffe der Siguum -, erreichten die ersten Bataillone den Boden. Irgendwo in der Mitte der Hochebene sollte die Bastion des Regenten liegen, der gut getarnte Eingang zu seiner unterirdischen Festung.
Das Gefecht begann sofort. Wir schossen mit Blastern und Desintegratoren, lagen im Feuerschutz unserer Roboter, rannten weiter.
Heulend und jaulend stürzte eines der siguumschen Kriegsluftschiffe ab. Hunderte von Siguum sprangen ab, entfalteten ihre primitiven Fallschirme und segelten im Schutz ihrer Irrlichtfelder zu Boden, während sie uns mit Schüssen und Handraketen eindeckten.
Die Energie waffen der Siguum stellten keine nennenswerte Bedrohung dar; unsere Individualschirme absorbierten sie ohne Probleme. Ohne positronische Unterstützung gelang den Siguum kein konzentrischer Punktbeschuss.
Ihr e Lowtech-Raketen und Projektilwaffen nahmen wir ern-ster. Unsere Schirme waren nicht auf die Abwehr von mechanischer Gewalt, von Geschossen und Splittern justiert.
Aus dem Orbit hatte man offenbar den Standort des Eingangs zur Regenten-Festung geortet und mit Perma-Leuchtmunition markiert. Kalte grüne Flammen waberten haushoch zwei oder drei Kilometer vor uns.
»Anzüge auf Antigravmodus?«, rief ich Tabarac zu.
Er wies stumm nach oben. Ganze Wolken von magadonischen Wächtern verdunkelten mit ihren Antigravscheiben den Himmel. Von ausladenden Schwebeplattformen regneten Tausende von Verheerern auf die Ebene herab.
In das Kreuzfeuer und den Punktbeschuss dieser Maschinen sollten wir besser nicht geraten. Wir blieben auf dem Boden -in der Deckung der Guten Landschaft, hinter ihren teilweise bizarr geformten Steinformationen und Felsnadeln. Den Kampf gegen die Roboter überließen wir den eigenen Kampfmaschinen oder den Kaulquappen, die unsere Kreuzer ausgeschleust hatten. Infernalisch krachend, als würden Berge bersten, tauchten sie in die tieferen Schichten der Atmosphäre.
»Was ist das?«, fragte Tabarac beiläufig und wies mit dem Lauf seines Thermostrahlers auf eine der Felsformationen.
Ich musste eine Weile hinsehen, bis ich begriff, was er meinte. Diese Felsformation war gar keine. Die schwarze, ungleichmäßigschiefe Säule wirkte nur wie eine gewachsene, verwitterte Mineralstruktur. Ich nahm einen metallischen Schimmer wahr und gewisse undefinierbare Regelmäßigkeiten, die gegen einen natürlichen Ursprung sprachen.
»Ich weiß es nicht«, sagte ich. »Irgendwas.«
»Ich mag es nicht, wenn irgendwas auf meinem Schlachtfeld ist«, sagte Tabarac. Er zog einen Multivisionsfeldstecher aus einer Anzugtasche und sprang auf. Zunächst hielt er das Gerät in Richtung der merkwürdigen Formation und speicherte ihr Bild, dann tippte er auf Suchfunktion und drehte sich einmal rasch um die eigene Achse. Die ganze Aktion hatte nicht mehr als eine oder zwei Sekunden gedauert. Wieder in Deckung, betrachteten wir das Ergebnis im Monitor. Der Multivisor hatte weitere 143 dieser Formationen entdeckt, verteilt
Weitere Kostenlose Bücher