PR Action 16 Tarkalons Abgrund
legal!«
»Das wäre für mich nachvollziehbar und meines Erachtens auch gerechtfertigt«, sagte der Terraner. »Wenn wir aber schon bei den Absichten sind: Sie haben mir immer noch nicht gesagt, welche Pläne Sie hegen. Und was Sie von mir erwarten.«
»Frieden!«, antwortete Solmon lapidar. »Ich will Frieden. Tarkalon soll unter unserer ...« Er stockte kurz. »... unter der Führung von Hermon da Tarkalon wieder gedeihen und zu alter Größe zurückkehren. Es wird wieder Ordnung und damit Frieden herrschen auf unserer Welt.«
»Sehen Sie, Solmon«, sagte Rhodan kritisch, »da gibt es zwei Dinge, die mich an Ihren Aussagen stören: Erstens scheinen Sie selbst nicht mehr wirklich an eine Rückkehr des Nerts zu glauben. Immerhin hat er sich seit vielen Jahren nicht mehr blicken lassen und wäre selbst mittlerweile im Greisenalter. Ergo würden Sie oder sonst ein höherer Nertist das neue Regierungsoberhaupt bilden.«
Der Großadministrator holte tief Luft, bevor er fortfuhr:
»Und zweitens sprechen Sie von Frieden und setzen dennoch alles daran, dass das Unglück über Tarkalon kommt. Sie gaben den ersten Schuss ab, nicht wahr? Sie haben eine terranische SpaceJet mit einem Menschen an Bord einfach so abschießen lassen. Die herabregnenden Trümmer haben in der Caldera zahlreiche Menschen das Leben gekostet. Und Sie sagen mir ins Gesicht, dass Sie Frieden wollen? Ist das die Basis für Ihren Frieden? Stellen Sie so Ordnung her?«
Solmon atmete schwer. Rhodans Vorwürfe schienen ihn in ihrer Massivität aus dem Konzept gebracht zu haben.
»Wir mussten für den Wandel ein Zeichen setzen«, murmelte er schließlich. »Wir mussten den Tarkas zeigen, dass die Legenden wahr sind und der Nert zurückkehrt. Die Dreimondnacht war der Wendepunkt. Wenn nichts geschehen wäre, hätten sie die Hoffnung auf die Wiederkehr von Hermon da Tarka-lon aufgegeben.«
»Des toten Nerts!«, warf Rhodan ein.
Solmon strich sich über die Augen, die sich mit Tränensekret füllten. »Es kann kein Zufall sein«, sagte er mehr zu sich selbst als zu Rhodan. »Es kann kein Zufall sein, dass der Angriff genau während der Dreimondnacht erfolgte. Es muss Hermons Plan gewesen sein, dass dies geschah. Es gibt sonst keine Erklärung dafür!«
»Aber Sie sind sich nicht sicher«, stellte der Großadministrator fest.
Solmons Gesicht verdüsterte sich. Er schwieg.
Damit war für Rhodan eine der bohrenden Fragen bereits beantwortet. Wie es aussah, gab es zwischen den Nertisten auf Tarkalon und dem Angriff der Posbi-Raumer keinen direkten Zusammenhang - vorausgesetzt, dass Solmon wirklich über alle Pläne und Möglichkeiten informiert war.
»Dialog«, sagte der Terraner langsam. »Was ich Ihnen anbieten kann, ist die Unterstützung für den Dialog zwischen den Nertisten und der Provisorischen Regierung von Tarkalon. Ich habe seitens Mechters keine Indizien festgestellt, die Ihre Vorwürfe bestätigen würden. Hingegen habe ich gesehen, zu was Nertisten fähig sind, wenn sie ihre Ziele erreichen wollen. Und so leid es mir tut: Eine Regierungsform, eine Herrsckaft, die auf Unterdrückung, Willkür und Terror basiert, kann ich nicht gut heißen.«
Solmon sah Rhodan hasserfüllt an. »Weil Sie unbedingt Ihre Finger im Spiel haben wollen! Weil Sie Tarkalon in Ihr Imperium integrieren wollen! Seien Sie einmal ehrlich, Rhodan: Ihnen geht es auch nur um Macht und nichts anderes! Ein autonomes Tarkalon ist Ihnen suspekt und zuwider. Tarkalon soll sich nach Ihrem Takt bewegen!«
»Ich bin der Überzeugung, dass es Ihrer Welt besser gehen würde, wenn sie sich in die Gemeinschaft des Vereinten Imperiums integrieren würde. Da liegen
Sie richtig, Solmon. Wo ich Ihnen aber aufs Schärfste widerspreche, ist, dass dies aus einem persönlichen Machtan-spruch heraus geschieht. Sehen Sie: Weder mir oder sonst jemandem auf Terra oder Arkon I geht es besser, wenn das Vereinte Imperium um eine Welt größer wird.«
Solmon holte Luft, um einen Einwand zu bringen.
»Lassen Sie mich ausreden, Solmon«, sagte Rhodan scharf. »Tarkalon liegt am Boden. Die Jahrzehnte der Unterdrückung und des Bürgerkrieges - und nun auch noch die Attacken der Fragmentraumer - haben die Wirtschaft und damit die Ertragsfähigkeit dieser Welt zum Erliegen gebracht. Falls sich die Tarkas entschließen würden, sich ins Vereinte Imperium einzugliedern, wäre es Ihre Welt , die in erster Linie davon profitieren könnte. Das Vereinte Imperium würde großräumige Investitionen in den
Weitere Kostenlose Bücher