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PR Action 16 Tarkalons Abgrund

PR Action 16 Tarkalons Abgrund

Titel: PR Action 16 Tarkalons Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Mechter ruhig. »Der Namensgeber hat damit bereits einer Vorahnung Ausdruck gegeben, was passieren würde, falls die Nertisten tatsächlich wieder an die Macht kommen sollten. Das wäre dann Tarkalons wahrer Abgrund!«
    »Was interessiert mich das Geschwätz eines verwirrten alten Mannes?«, presste Solmon heraus. »Terkosh ist eingetroffen. Er wird Sie vorbereiten auf Ihre heutige Ansprache an das Volk. Sie werden den Tarkas verkünden, dass Sie alle Regierungsgeschäfte niederlegen werden. Zudem sei noch nicht sicher, ob der zurückgekehrte Nert Hermon die Herrschaft über Tarkalon erneut übernimmt oder diese in die Hände von uns Nertisten legt.«
    Mechter erblasste. Erst jetzt wurde ihm mit aller Konsequenz bewusst, welchen Plan die Nertisten ausgeheckt hatten.
    *
    Die Nertisten ließen Mechter allein zurück. Da sie ihm die Fesseln nicht geöffnet hatten, musste er auf dem unbequemen Sessel aus billigem Kunststoff ausharren. Die Kälte des nassen Bodens drang durch die nackten Fußsohlen in seinen Körper, stieg in den morschen Knochen hoch, breitete sich in seinen Eingeweiden aus wie ein glitschig kalter Krake. Trotzdem floss ihm der Schweiß in Strömen über den halb entblößten Körper.
    Ein nervöses Zittern erfasste Mechter. Zehn Minuten später wurde er durch den ersten Niesanfall durchgeschüttelt. Zu allem Ungemach drückte ihn die Blase, doch er wollte den Nertisten die Genugtuung nicht gönnen, sich selbst zu benässen.
    Also hielt er aus.
    Solmon und Dussan kehrten erst zwei Stunden später wieder zurück. In ihrer Begleitung befand sich ein groß gewachsener Mann, der auf eine schwer erklärbare Art fremd wirkte.
    Er entstammte eindeutig dem Arko-nidengeschlecht. Seine helle Gesichtshaut schien wächsern, das platinblonde Haar war straff nach hinten gekämmt. Über seinem rechten Auge klebte eine schwarze Augenklappe, auf der sich eine Schlange aus Jade wand. Das linke Auge glänzte rot. Blutrot, durch und durch. Mechter erkannte nichts Weißes in seinem Augapfel. Einzig die kleine schwarze Pupille gab einen Hinweis darauf, wohin der Mann gerade blickte.
    War dies ein Merkmal seines Volkes? Entstanden durch natürliche Mutationen auf einer Kolonialwelt Arkons? Oder nur die Eigenheit eines Einzelnen? Ein Unfall vielleicht oder ein gezielter chirurgischer Eingriff? Bestand sein Auge überhaupt aus natürlichem Gewebe, oder war es künstlichen Ursprungs?
    Gewaltsam musste sich Mechter von diesem Blutauge lösen. Es war ihm unheimlich.
    Der Fremde blieb drei Meter vor Mechter stehen. Er war in Schwarz und Grau gekleidet. Der Stoff glänzte leicht, strahlte Lebendigkeit aus. Die eng anliegenden Ärmel gingen nahtlos in Handschuhe über, die Füße steckten in schweren Stiefeln, die bis zu den Kniekehlen reichten. Um die schmalen Hüften lag ein schwarzer Gurt mit vielen unterschiedlich geformten Fächern.
    Dussan blieb wie schon zuvor schweigend im Hintergrund.
    »Ich habe die große Ehre, Ihnen Terkosh vorzustellen, Provisorischer Verweser«, sagte Solmon, wobei er das erste Wort seines Titels wie immer spöttisch betonte. »Er wird Ihnen helfen, für die Ansprache an das Volk von Tarkalon die richtigen Worte zu finden.«
    Terkoshs unheimlicher Blick wan-derte langsam über Mechters Körper, als wolle er ein genaues Abbild von ihm erstellen.
    Was er vielleicht auch tut , überlegte Mechter.
    Viele Arkoniden und ihre Nachfahren vermochten Gehirnsektoren zu aktivieren, die ihnen fotografische Gedächtnisse und Logiksektoren ermöglichten. Dies hatte Mechter jedenfalls gehört. Es war ihm nicht bekannt, dass es auch Tarkas mit solchen Fähigkeiten gab.
    Terkosh kam näher, während der Blick seines Blutauges Mechter zu durchbohren schien. Als er direkt vor dem alten Tarka stand, streckte er seine linke Hand aus und fuhr ihm langsam durch das schweißnasse Haar. Ein durchdringender, klinischer Geruch ging von dem Handschuh aus.
    Unwillig wollte Mechter die Hand Terkoshs abschütteln, doch er konnte es nicht. Wie hypnotisiert starrte er auf die kleine schwarze Pupille inmitten des roten Auges.
    »Ein kräftiger Geist beseelt ihn«, sagte der Mann mit dunkler Bassstimme. Das Satron klang rau und doch melodiös. »Wie ein alter, knorriger Baum. Ihn zu biegen wird nicht einfach sein.«
    Die kalten Arme des Kraken griffen nach seinem Herzen, stiegen herauf in Mechters Kopf, schlangen sich um sein Gehirn.
    »Du hast fünf Tontas Zeit«, sagte Solmon. »Dussan bleibt hier und unterstützt dich, falls du etwas

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