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PR Action 18 Tod über Ekhas

PR Action 18 Tod über Ekhas

Titel: PR Action 18 Tod über Ekhas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nicht, wollte es sich nicht einmal ausmalen. Alles Mögliche konnte dann passieren - in einer Stadt, die zehn Millionen Einwohner besaß und von denen plötzlich jeder einer Gefahr ausgesetzt sein würde, wie sie noch keiner von ihnen kennengelernt hatte.
    So hatte die Lage jedenfalls am späten gestrigen Abend ausgesehen, als die Ultima die Krisenversammlung aufgelöst hatte. Liarr führte etwas im Schilde, ließ sich aber kein Wort darüber entlocken. Und sie vermied es hartnäckig, auch nur daran zu denken, sodass nicht einmal Betty etwas über die Pläne der Ultima in Erfahrung bringen konnte.
    Also galt es, das Fortschreiten des Geschehens abzuwarten. Und diese Zeit brauchten sie nicht mit Herumsitzen und Däumchendrehen zu vergeuden, sie konnten diese Stunden nutzen, um etwas Schlaf oder wenigstens Ruhe zu suchen.
    Betty wunderte sich jetzt, als sie aufstand, dass sie beides gefunden hatte. Andererseits hatte sie oft genug in ähnlichen Situationen gesteckt und im Laufe der langen Zeit gelernt, wie man abschalten konnte.
    Wobei natürlich auch die vorangegangenen Strapazen insbesondere auf Damarakh ihr Scherflein dazu beigetragen hatten, dass Betty in einen an Besinnungslosigkeit grenzenden Schlaf gefallen war.
    Ein entspanntes Lächeln huschte über Bettys Gesicht, als sie nackt die Hygienezelle betrat.
    Plötzlich war das Gefühl wieder da. Jenes, das sie eben geweckt hatte.
    Betty stand vor dem in die Wand eingelassenen Spiegel und schaute sich selbst so tief in die blauen Augen, als glaubte sie, dahinter entdecken zu können, was in ihr geschah.
    Worum es sich handelte, war ihr schon klar. Auch diese Empfindung war ihr keineswegs neu.
    Jemand suchte Kontakt zu ihr. Wollte ihre Gedanken berühren, seine eigenen hineinknüpfen, mit ihr »sprechen«.
    Nur die Art und Weise, wie es geschah, war anders . Zum einen war da so etwas wie ein immenses Rauschen, ähnlich dem, das einen Funkspruch überlagern konnte - und freilich doch nicht so; in Wirklichkeit gab es nichts, womit diese Wahrnehmung sich vergleichen ließ. Und begreiflich machen konnte man sie allenfalls einem anderen Telepathen.
    Wobei selbst das in diesem Fall, wie Betty einräumen musste, vielleicht nicht möglich gewesen wäre. Dazu war diese spezielle Empfindung zu ... fremd.
    War es der Kontaktversuch eines fremden Wesens, einer Lebensform, die anders war, lebte und dachte?
    Ein Opulu?, fragte sich Betty. Der Gedanke lag nahe in dieser Situation. Vielleicht wollte Ysdekil, der nahende Mond, sich ihr verständlich machen.
    Dann verschwand das Fremde aus ihr, so plötzlich wie beim Aufwachen -und so abrupt, als sei es fortgerissen worden.
    Vier, fünf Sekunden lang blieb Betty einfach nur stehen und blickte ihr Spiegelbild an, das Gesicht einer Zweihundertjährigen, das aussah wie das eines Teenagers, der siebzehn oder achtzehn war. Schon vor ihrer ersten Zelldusche, die sie im Alter von nicht einmal dreißig Jahren erhalten hatte, hatte sie jung ausgesehen, und dieses mädchenhafte Aussehen war nun konserviert. Für die relative Ewigkeit.
    Komisch, dachte Betty, dass man auch in meinem Alter einfach nicht auf - hören kann , darüber zu sinnieren und sich zu wundem ...
    Immerhin, der Gedanke half ihr über die sonderbare Erfahrung von eben hinweg, und vielleicht war es am besten, sie zunächst ganz zu vergessen. Schließlich gab es nichts, was sie von sich aus tun konnte.
    Das war auch nicht nötig.
    Dampf erfüllte die Nasszelle, heißes Wasser perlte auf Bettys Haut, als es wieder geschah. Und diesmal traf der Versuch sie mit einer Wucht, die die Mutantin zusammenzucken ließ wie von einem Hieb getroffen. Sie stöhnte auf, lehnte sich mit dem Rücken gegen die Kachelverkleidung der kleinen Kabine und drückte die Hände flach dagegen, nach Halt suchend für den Fall, dass der telepathische Ansturm sich wiederholte und dann vielleicht noch heftiger ausfiel.
    Betty glaubte zu spüren, wie das andere im übertragenen Sinne Luft zu holen schien für einen weiteren Versuch.
    Dieser erfolgte auch, aber bei Weitem nicht so brutal, wie Betty es befürchtet hatte. Im Gegenteil, diesmal war es eher einem zögerlichen Tasten vergleichbar. Dennoch, der Kontakt als solcher kam auch jetzt nicht zustande.
    Opulu?, formulierte Betty in Gedanken, auf dem Gesicht jetzt nicht mehr nur Wassertropfen, sondern auch erste Schweißperlen von der Anstrengung, diesen Kontakt, der noch gar keiner war, aufrechtzuerhalten.
    Keine Antwort. Jedenfalls keine, die zu verstehen

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