PR Action 20 Die Splitter Des Feindes
Betty. »Er hat sich einfach aufgelöst, offenbar ohne Nebenwirkungen. Gewiss, Lok-Aurazin ist ein Magadone; sein Volk missbraucht die Hellquarze seit Generationen für seine Zwecke. Gut möglich, dass ihre Körper anders auf den Einfluss der Kristalle reagieren als die anderer Völker. Aber einen Versuch ist es womöglich wert.«
Die drei Mediker wechselten nachdenkliche Blicke.
Schließlich zuckte Dr. Hoon die Schultern. »Ich bin dafür«, sagte sie, und wieder fing Betty ein Aufflackern von Karrieresucht auf. »Was haben wir schon zu verlieren?«
»Wir nichts«, entgegnete Dr. Hhan-dun gedankenvoll. »Die Versklavten hingegen womöglich alles ... «
4.
Eigentlich war Lok-Aurazin niemand, der an Dinge wie Vorsehung oder Schicksal glaubte, sondern eher an Planung und Vorrausicht . Er hatte noch nie in seinem Leben etwas dem Zufall überlassen.
Und doch konnte er nicht umhin, es als Wink des Schicksals zu betrachten, dass ihm ausgerechnet die Oberste Finanzberaterin des Naral-Systems in die Hände gefallen war.
Zufrieden kontrollierte er die Instrumente des Gleiters. Die Instrumententafel hatte bei ihrem Kampf einiges abbekommen, doch die Positronik des Schiffs arbeitete reibungslos.
Lok-Aurazin warf einen Blick auf die Anzeigen der Ortung und stellte fest, dass die beiden Punkte, die ihm bereits vor einer ganzen Weile aufgefallen waren, immer noch da waren. Der positro-nischen Auswertung zufolge handelte es sich um zwei Leichte Kreuzer der Ekhoniden, und Lok-Aurazin zweifelte keine Sekunde daran, dass sich Perry Rhodan an Bord eines der Schiffe befand.
Er verschwendete keinen Gedanken daran, sich zu fragen, woher Rhodan wusste, dass er unterwegs nach Pallia-ton war, obwohl er den Peilsender des Gleiters unmittelbar nach dem Start desaktiviert hatte. Darüber würde er sich später Gedanken machen. Sobald sie erst einmal gelandet waren, würde sie ohnehin niemand mehr finden. Dafür hatte er rechtzeitig Vorsorge getragen.
Unwillkürlich glitt seine Hand zu seiner breiten, kahlen Stirn, dorthin, wo eine hässliche, widernatürlich tiefe, von weißlich schwammiger Haut bedeckte Mulde klaffte, wo einst sein Hellquarz gesessen hatte. Er hatte sich in nichts aufgelöst, als ihn dieses Mutantengör auf Lemarak durch den Energievorhang der Arena gestoßen hatte.
Nachdem sie ihm bereits einen seiner Donate abgerissen und ihn so für den Rest seines Lebens verstümmelt hatte, hatte das Balg ihn so ein zweites Mal auf schmähliche Weise gedemütigt.
Doch genau wie Rhodan würde sie für alles bezahlen, was sie ihm angetan hatte. Er würde sie leiden lassen -Qualen, die jenseits aller Vorstellungskraft lagen. Dass sie noch ein Kind war, daran verschwendete er dabei keinen Gedanken.
Feind war Feind, ganz gleich, welchen Alters. Dass sie unter dem Einfluss der Opulu gestanden hatte, als sie ihn verstümmelt hatte, spielte für Lok-Aurazin keine Rolle. Die lebenden Monde würden ebenso für die Schmach und Schande der Amputation bezahlen.
Als vor ihnen in der Schwärze des Alls die braun-blaue Kugel von Palliaton auftauchte, umkreist von den künstlichen »Monden« mehrerer Wachstationen, rief Lok-Aurazin die Planetenkarte auf und korrigierte ihren Anflugvektor.
Die Raumkontrolle des Schatzplaneten würde ihnen keine Probleme bereiten; dank der Tarnschilde des Gleiters würden sie nicht einmal merken , dass sie da waren.
Und bevor Rhodan und die Ekhoniden eintrafen oder auch nur die Chance hatten, ihm Probleme zu machen, würden sie auch schon wieder verschwunden sein. Palliaton war nur ein Zwischenstopp auf dem Weg zu seinem eigentlichen Ziel...
Der Magadone drehte den Kopf, als sich die Ultima neben ihm in ihrem Sessel regte. Damit sie ihn nicht noch einmal so überrumpeln konnte wie zu Beginn ihres Fluges, hatte er ihr die Hände so fest hinter dem Sesselrücken gefesselt dass die Plastikschnüre die Durchblutung der Hände abschnürten.
Liarr richtete sich in ihrem Sessel so weit auf, wie ihre Fesseln es zuließen, und warf einen Blick aus dem Sichtfenster des Gleiters. Einen Moment lang legte sich ihre Stirn in Falten, als sie erkannte, dass sie im Landeanflug auf Naral II waren.
»Das ist ... Palliaton«, sagte sie verwundert. »Was wollen wir dort?«
Lok-Aurazin schenkte ihr ein kleines Lächeln. »Uns in Ruhe unterhalten, Verehrteste.«. Darm verschwand das Lächeln, um einem harten, gnadenlosen Zug um seine Mundwinkel Platz zu machen, und bevor Liarr noch recht wusste, wie ihr geschah, holte der
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