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PR Action 25 Mutantensterben

PR Action 25 Mutantensterben

Titel: PR Action 25 Mutantensterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Zivilisation dem Ende zuging.
    Robby begleitete die Altai-Nomaden und half ihnen, wo immer er konnte. Sie duldeten ihn; doch es sollte Monate dauern, bis sie ihn an ihre Feuer ließen. Immerhin stellte er ein Produkt jener Gesellschaft dar, der sie den nahenden Untergang ihrer Kultur vorwarfen.
    Es waren kaum Jugendliche zu sehen. Ein paar Kinder, Nachzügler dieser vielleicht letzten Generation an Nomaden, hingen mit ihren Blicken am virtuellen Abdruck einer altertümlichen Ho-lo-Spielkonsole. Das dreidimensionale Bild brach immer wieder zusammen; dennoch ließen sie nicht davon ab.
    Ein Baby schrie sich die Lunge aus dem Hals, weil die schlaffen Brüste seiner Mutter zu wenig Milch hergaben. Müde alte Frauen und Männer sammel-ten sich um eine Glut aus Dung. Sie wärmten ihr Inneres mithilfe einer Mixtur aus saurer Yak-Milch und billigem Schnaps, der aus den großen Brennereien der terranischen Provinz Russland stammte.
    »Kennt ihr die Geschichte von dem Mädchen und den drei verdurstenden Kamelen?«, fragte Robby, als er meinte, dass der richtige Moment dafür gekommen sei.
    Ein Greis namens Jing Sin sah ihn an. Sein Kopf zitterte; der das Herz stimulierende Impulsgeber zeigte alarmierende Ausfallserscheinungen, wie Robby anmessen konnte. »Was interessieren ausgerechnet dich die alten Erzählungen?«, meinte der Alte schroff. »Sie ergeben keinen Sinn. Nicht in dieser Zeit, da sich jedermann nur noch um das kümmert, was zwischen den leuchtenden Punkten am Firmament geschieht. Wir glauben nicht mehr daran, dass der Himmel am Großen Stern befestigt ist und sich um ihn dreht.«
    Mit dem Großen Stern meinte er den Polarstem, wusste Robby.
    »Wer will wissen, dass der Mann mit den sieben Tränen dort oben über uns wacht, genauso wie die sieben Himmelsgeister der Ülker? Wer erinnert sich noch an Tsolman, den Roten, der Feuerpfeile auf uns herabschleudert, wenn wir den Willen der Götter nicht befolgen? Die Leute in der Stadt meinen doch längst, diese mächtige Schwärze erobert und ihre Geheimnisse enträtselt zu haben.«
    Der Mann mit den sieben Tränen: der Große Bär. Die Himmelsgeister der Ülker: die Plejaden. Tsolman: die Venus. Robby kannte und wusste alles. Alles. Und dennoch ...
    »Mich interessiert es«, sagte er. »Ich will diese Dinge in mir speichern. Ich möchte, dass die Menschen in der Stadt, die ihr so sehr verabscheut, die alten Geschichten kennen lernen. Ich denke, dass sie dankbar sein werden für alles, was sie von ihren Sorgen ablenkt. Denn je weiter sie in die Schwärze des Universums Vordringen, desto weniger verstehen sie die Dinge hier unten. Sie benötigen jemanden, der sie erdet und sie lehrt, sich der Bedeutung ihrer Herkunft zu besinnen.«
    »Du redest sehr merkwürdig für ein Maschinending«, sagte eine der jüngsten Frauen. Sie begutachtete sorgfältig ein Vibromesser und schnitt schließlich ein Stück Fleisch vom sich drehenden Spieß.
    »Ich weiß.« Er half der Frau, das Fleisch auf mehrere Schüsseln zu verteilen. In einem unbeobachteten Moment führte er dem Speicher des Schneidwerkzeugs eine knapp bemessene Dosis Energie zu. Es würde nun ein paar Monate länger halten, bevor es versagte und die technisch unbedarften Nomaden vor unlösbare Probleme stellte.
    »Wurdest du wirklich nicht von diesen Sozialhelfem geschickt, um uns auszuspionieren?« Jing Sin nahm eines der Stücke aus der Holzschüssel und biss herzhaft in den fetttriefenden Rand. Fleisch stand nur selten auf der Speisekarte.
    »Nein. Ich bin mein eigener Herr. Ich möchte von euch lernen.«
    »Es gibt nichts zu lernen. Jedenfalls nichts, was dich interessieren könnte.«
    »Eure Geschichten stellen einen unschätzbaren Wert dar. Erzählt mir, was ihr wisst. Ich werde alles aufbewahren und noch dann aus eurem Leben erzählen, wenn ihr längst zu Staub zerfallen seid. Würde euch das nicht mit Stolz erfüllen?«
    Mehrere Nomaden lachten. Jing Sin antwortete: »Geschichten sind Geschichten. Sie sind ungreifbar, haben nichts an sich. Man kann sie nicht essen, trinken oder verkaufen. Ich verstehe nicht, warum dir so viel an ihnen hegt.«
    Robby erlaubte sich kein Urteil darüber, ob die moderne Zivilisation Schuld am Untergang der alten Kulturen trug. Vielleicht musste das Alte sterben, um Platz für das Neue zu schaffen. Vielleicht handelte es sich aber auch um einen erbarmungslosen Verdrängungswettbewerb, den niemand aufhalten konnte.
    Doch die bislang in ihm abgespeicherten Erzählungen bargen zudem die

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