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PR Action 25 Mutantensterben

PR Action 25 Mutantensterben

Titel: PR Action 25 Mutantensterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Erkenntnis, dass der Aufstieg eines neuen Reiches stets schon die Grundlagen für seinen Untergang in sich barg. Nichts war für die Ewigkeit gebaut. Das Imperium der Menschheit mochte derzeit hell scheinen; doch irgendwann würde es von etwas anderem abgelöst werden.
    »Ich will euch nichts Böses«, sagte Robby. »Helft mir, damit ihr euch selbst helft. Ich werde euer Andenken bewahren.«
    »Na schön«, sagte Jing Sin achselzuckend, »wenn dir so viel an Worten gelegen ist ... « Er spuckte einen Knorpel ins Feuer und erhob sich ächzend. »Komm mit in die Jurte meiner Familie. Ich werde dir sagen, was ich weiß. Und während der nächsten Nächte darfst du die anderen Wohnzelte besuchen. Wenn du die Runde beendet hast, verschwindest du und lässt dich niemals mehr wieder bei uns blicken. Hast du verstanden?«
    »Ich habe verstanden.«
    Robby vermutete, dass ein Mensch an seiner Stelle breit gegrinst und einen Freudentanz aufgeführt hätte. Er hingegen musste sich damit begnügen, mit einem intensiven Energiestoß festklebende Sandkörner aus den Körperfugen zu brennen und damit seine Bewegungsmechanismen zu verbessern.
    *
    Er hatte viel Zeit. Niemand vermisste ihn, kein Mensch störte sich an seiner ungewöhnlichen Registernummer, die auf einen Kampfroboter arkonidischer Herkunft hinwies.
    Robby erinnerte sich jener Tricks, die ihm John DeVries beigebracht hatte. Er sagte stets die Wahrheit; doch er sprach so leise, dass man ihn kaum verstehen konnte. Niemals log er - dazu wäre er trotz aller Selbständigkeit nicht in der Lage gewesen -, doch er bog die Wahrheit so zurecht, dass sie seinen Zwecken diente. Er sagte stets nur das Notwendigste und schuf dadurch Platz für Interpretationen. In Auslassungen, so lernte er, steckte sehr viel Macht.
    Er besuchte die letzten Inuit in der Provinz Canada und ging mit ihnen auf Robbenjagd. Er ließ sich für Jahre an den Ufern des Powder River in Montana nieder, wo er bei den letzten paar Dutzend O mi sis - den Nördlichen Cheyenne-Indianern - ihm unbekannte Formen menschlichen Gleichmuts kennen lernte. Robby hauste in einer Berghütte im inneralpinen Bereich und lernte vom letzten heimischen Schnitzer die Geheimnisse der Perchten-Erzeugung.
    In den Slums Haitis, deren Bewohner sich mit unergründlichen Beharrungskräften gegen die Segnungen moderner Medizin wehrten, tauchte er in die Welt des Voodoo ein. Nahe Machu Picchu in den peruanischen Anden erforschte er einen neuzeitlichen Mystizismus, der auf 2000 Jahre alten Legenden beruhte.
    In den Kavernen der Stadt Istanbul lernte er einen mächtigen Schamanen kennen, der gottähnlich verehrt wurde. Bei einem Maori-Stamm auf der Südinsel Neuseelands wurde er zum Interpreten eines lokalen Haka-Tanzes ausgebildet. In den Zelten der Lappen erfuhr er, was es mit der Weihnachtsgeschichte wirklich auf sich hatte ...
    Und irgendwann fand er sich am Ausgangspunkt seiner Reise wieder. Sie hatte ihn um die ganze Welt geführt, zu Völkern, die bald aussterben oder in diesem Amalgam eines endlich geeinten Menschenvolkes aufgehen würden.
    Terrania City, die Großartige, die Wunderbare, ragte vor ihm auf, als Symbol des Zusammenwachsens. Die Stadt, in der die Nachfahren von Terra-nem aus allen Teilen der Erde zusammenkamen, stand für alles Gute - und für alles Schlechte.
    *
    »Du willst... was?«
    »Ist dies etwa nicht die Eingabestelle des Magistrats zweiundsechzig? Ich möchte einen Gewerbeschein beantragen, Sir. Als Märchenerzähler.«
    »Ich sag dir ja nur ungern die Wahrheit, Kumpel - aber du bist ein Roboter.«
    »Ich bin mir dessen bewusst, Sir.«
    »Du bist ein Maschinending. Maschinendinger arbeiten nicht. Sie verdienen kein Geld. Sie zahlen keine Steuern. Weil sie kein Gewerbe ausüben.«
    »Das mag für andere meiner Art zutreffen, Sir. Ich aber habe mich aus freiem Willen entschlossen, in den Arbeitsprozess einzutreten. Hier sind die notwendigen Gebühren, die benötigten Formulare, selbstverständlich vierzehnfach, in schönster Maschinenschrift ausgefüllt. Sie werden verstehen, Sir, dass ich keinerlei Angaben zu meinen Vorfahren machen konnte.«
    Zögernd griff der Beamte nach den Unterlagen und breitete sie vor sich aus. »Du hast also einen ordentlichen Wohnsitz?«
    »Ja, Sir!«
    »Eine Steuernummer?«
    »Sie ist auf Formular C3 links oben eingetragen. Wie vorgeschrieben, Sir!«
    »Eine Sozialversicherungsnummer?«
    »Ja, Sir. Hier bitte, Sir!«
    »Und du willst ein Gewerbe anmelden.«
    »Wie ich bereits sagte,

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