PR Action 26 Der Tod in Terrania
Saquolas Opfer meist völlig ahnungslos waren, blieben seine Tätigkeiten auch über einen so langen Zeitraum verborgen.«
Der Agent lehnte sich zurück und grinste selbstgefällig ob seiner deduktiven Fähigkeiten. Rhodan wusste plötzlich wieder, warum er ihn trotz seiner Talente nicht leiden konnte.
»Das wird immer bizarrer«, konnte er sich nicht verkneifen. »An wen hat Sa-quola verkauft?«
»Das liegt leider noch im Dunkeln«, musste Trock zugeben. »Aber wir haben eine Spur.«
»Und die führt wohin?«
»Na, in die Unterwelt natürlich. Da gibt es einen zwielichtigen Gauner, einen Informationshändler. Porogomal Zsi-ralch. Scheint, als hätte er in den letzten Jahren immer wieder mit Saquola zusammengearbeitet. Ich habe Kontakte spielen lassen, ein paar Gefallen eingefordert und schließlich den Namen einer Örtlichkeit ergattert. Das ist schwerer, als in einer Singlebörse eine Frau fürs Leben zu finden. Das kann ich Ihnen sagen.«
Letzteres glaubte Rhodan gerade ihm unbesehen. »Wann?«
»Heute Abend. Es gibt eine Szenebar in Atlan Village, die auch Saquola hin und wieder frequentiert hat, um dort seinen Geschäftsfreund zu treffen. Das Speakeasy. Gute Lage für illegale Unternehmungen, nahe den Schmugglerverstecken am Raumhafen, nicht direkt in Terrania City und damit auch nicht direkt im Zentrum der behördlichen Aufmerksamkeit. Dort werde ich mich unauffällig umsehen und hoffentlich mehr über Zsiralch erfahren.«
»Brauchen Sie Unterstützung?«
»Nein, ich habe meine Leute im Hintergrund. Den Kontakt werde ich allein herstellen. Zsiralch gilt als äußerst paranoid. Sobald er das Gefühl hat, ich könnte ihn hereinlegen wollen, geht unsere einzige Spur dahin.«
»Dir Mut verdient Respekt, aber riskieren Sie nicht zu viel.«
Diese Bemerkung zauberte ein müdes Grinsen auf Trocks Lippen. Es war das erste Mal, dass der Chefermittler eine freundliche Regung zeigte. »Wenn ich für jeden Ratschlag dieser Art zehn Soli bekäme, könnte ich der BGH T&A Konkurrenz machen«, brummte er. »Aber das gilt sich sicher auch für unseren Großadministrator.«
Rhodan konnte sich ein Lächeln dann doch nicht verkneifen. Die Bank der Galaktischen Händler machte sich in fast jeder Redewendung gut. Aber Trock traf mit seiner Bemerkung den Nagel auf den Kopf. »Punkt für Sie. Ich vertraue also Ihrer Erfahrung.«
Rhodan wusste durchaus, dass Narim Trock fähig war. Er mochte ihn nur als Menschen nicht.
»Ich auch. Solange mir kein Gleiter auf den Kopf fäDt...«
Trock erhob sich.
»Eins noch«, hielt ihn Rhodan zurück. »Haben Sie schon herausgefunden, wie Saquola Shankar Khanna kontaktiert hat?«
Trock schüttelte den Kopf. Er steckte sich eine neue Zigarette an und ließ die Schachtel in seiner Manteltasche verschwinden. »Nein, da gab es keine Hinweise. Aber ich lese mich nebenbei in die Akten aller neuen Akademieabgänger ein. Wahrscheinlich gibt es unter ihnen einen Mittelsmann, der die Verbindung hergesteDt hat. Wenn Sie die Truppe noch einmal treffen, beobachten Sie jeden Einzelnen genau. Ich befürchte, Khanna ist kein Einzelfall.«
Trocks fordernder Tonfall änderte leider nichts an der Logik seiner Schlussfolgerungen.
»Dann wünsche ich uns beiden viel Glück.«
Rhodans Schreibtischuhr zeigte bereits 19.33 Uhr. In dreißig Minuten kam Kakuta zurück, um Bericht zu erstatten. Die Fortführung der Versammlung im Leutnant Guck war für 21 Uhr anberaumt. Das reichte noch für eine Instantsuppe im Gleiter. Seufzend schaltete Rhodan den Holoprojektor wieder an, aber alles Wichtige war bereits gesagt.
*
Der Gleiter folgte ihm bereits seit der AUG-Klinik. Obwohl er jetzt schon mehrfach von der Hauptroute ab- und auf Nebenstrecken ausgewichen war, klebte der fremde Schweb er wie eine besitzergreifende Verflossene an seinen Fersen.
Wessen Aufmerksamkeit hatte er erregt? Eigentlich gab es nur zwei Möglichkeiten, und keine davon war besonders angenehm. Wie er in der jüngsten Diskussion mit His an gesagt hatte, konnte er nicht mehr zurück. Die Sache war bereits ins Rollen gekommen.
Vieüeicht konnte er seine Verfolger abhängen und lange genug auf Abstand halten, bis das Ziel erreicht war. Aber wie? In diesem Moment sah er die Medaille. Der gigantische Zylinder mit dem leuchtenden Kuppeldach strahlte im Sonnenlicht. Myriaden kleiner Reflektorplättchen ließen die Halbkugel des Dachs je nach Sonnenstand in einer anderen Farbe erstrahlen. Jetzt, am Abend, leuchtete sie in einem zarten
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