PR Action 27 Mutantenschule Crest
John Marshall nur einen Teil der Schüler kennt. Wir sind nicht viel mehr als Nummern. Bei Saquola ist das anders. Bei ihm zählt jeder Einzelne etwas.«
»Wir werden an vorderster Front stehen?«
»Jeder, der sich ihm anschließt, kommt zu dieser Ehre.« Trudeau lenkte seine Schritte in Richtung des Hauses Alpha, das Unterkünfte und das Medozentrum beherbergte und die Bezeichnung 10-11 trug.
Im offiziellen Sprachgebrauch wurden die Gebäude nach den Speichen benannt, auf denen sie lagen, und wie beim Zifferblatt einer Uhr durchnummeriert, angefangen bei 12-1 und 1-2 bis hin zu 10-11 und 11-12. Informell sprachen die Mutanten hingegen vom Haus Lloyd, vom Haus Suzanne, dem Haus Bull und was der Namen mehr waren.
»Weshalb verschwinden wir dann nicht von hier?«
»Weil ich etwas zu erledigen habe.«
»Für Saquola?«
Trudeau nickte, während sie an einem Blumenbeet entlanggingen. Ein paar niedrig wachsende Bäume und Buschwerk dahinter bildeten den malerischen Rahmen für einen letzten Spaziergang durch die Parkanlage.
»Ich soll weitere Mutanten für ihn anwerben. Glaubst du, eine solche Aufgabe würde Saquola jemandem übertragen, von dessen Fähigkeiten und Loyalität er nicht überzeugt ist?«
»Und wenn uns jemand enttarnt? Was
wir Vorhaben, grenzt an Hochverrat.«
»Hochverrat?« Trudeau lachte amüsiert. »Niemand kann uns hier einsperren. Wir sind aus freien Stücken in die Schule gekommen, und wir können aus freien Stücken wieder gehen. Wenn Saquola von uns erwartet, dass wir kämpfen, dann kämpfen wir eben. Er bietet uns eine Aufgabe und eine feste Gemeinschaft. In der Crest da Zoltral bleiben wir für den Rest unseres Lebens im zweiten oder dritten Glied. Wir haben mehr verdient als das.«
»Ich freue mich darauf, gemeinsam mit dir fortzugehen.« Rosella Wong schmiegte sich an ihn. »Wer sind deine Zielpersonen? Hat Saquola dir gesagt, wen du anwerben sollst?«
Trudeau konzentrierte sich auf einen mit Rasenmähen beschäftigten Roboter und zog ihm telekinetisch die Beine unterm Körper weg. Die Maschine stürzte unbeholfen in einen Ginsterstrauch, überschlug sich, rappelte sich umständlich wieder auf und machte sich mit glühenden Optiken auf die Suche nach einem vermeintlichen Angreifer.
Der Telekinet schüttete sich aus vor Lachen, und Rosella fiel in seinen Hei-terkeitsausbruch ein.
»Es sind zwei ferronische Mutanten«, verriet Trudeau. »Ihre Namen sind Bor-ram und Naalone.«
»Wann willst du sie ansprechen?«
»Das habe ich bereits getan. Ich warte nur noch auf ihre Zusage.«
*
Die Emst Ellert Bar war der Pyramide nachempfunden, die in der Wüste Gobi über dem ins Felsgestein getriebenen Zugangsschacht zum Ellert-Mau-soleum stand. Holoaufnahmen des Tele-temporariers zierten die Wände. Sphärenklänge erfüllten das abgedunkelte Lokal, in dem sich ein Dutzend Personen auf hielten.
Perry Rhodan sog die süßlich duftende Luft ein, die ihn an einen in voller Blütenpracht stehenden Kayalenbaum auf Plophos erinnerte.
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»Dort drüben in der Ecke«, machte John Marshall den Aktivatorträger auf Borram und Naalone aufmerksam. Sie trugen die gleiche leichte Freizeitkleidung und hatten ihre kupferroten Haare mit Gel nach hinten gekämmt. Ein paar vereinzelte Locken fielen ihnen ins Gesicht.
Rhodan nahm ihre Aufmachung mit Verwunderung zur Kenntnis. »Die Brüder legen wohl keinen großen Wert darauf, sich optisch voneinander zu unterscheiden.«
»Das tun sie nie«, flüsterte Marshall, während die beiden Männer sich zum Tisch der Mutanten begaben. »Im Gegenteil werden sie nicht müde zu betonen, wie gleich sie sich sind. Es gibt nur eine Ausnahme, das werden Sie schnell merken.«
»Die ihre Fähigkeiten betrifft?«, ahnte Rhodan.
Marshall nickte. »Was die angeht, können sie wie Feuer und Wasser sein.«
Ein dritter junger Mann, ein unauffällig wirkender Vertretertyp mit Pausbacken und dunkelblauen Knopfaugen, saß bei den Zwillingen am Tisch und unterhielt sich mit ihnen. Er verstummte, als die Besucher sich hinzugesellten. Ungläubig starrte er den obersten Terra-ner an.
»Borram ... Naalone ... Kendrich Hey-sal.« Marshall deutete der Reihe nach auf die drei am Tisch sitzenden jungen Männer. »Meine Herren, Großadministrator Perry Rhodan.«
Die Mutanten erhoben sich, und Rhodan schüttelte ihnen die Hände. Marshall hatte ihn darauf vorbereitet, dass die Zwillinge ihren Lehrern gegenüber ein respektvolles Verhalten an den Tag legten, während sie zu
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