PR Action 27 Mutantenschule Crest
Demonstranten in diesem
Bereich. Kakuta nannte seinen Namen und seinen Vorrangkode.
»Verzeihen Sie die Störung, Sir. Einen angenehmen Tag.« Der Roboter drehte ab und setzte seinen Wachgang fort.
Inzwischen war die Musik verstummt. Kakuta begab sich in die Richtung, aus der er sie gehört hatte, und plötzlich ertönte sie wieder.
Er fragte sich, was er hier suchte. Selbstverständlich hatte Porogomal Zsi-ralch im Speakeasy verkehrt und in den Hinterzimmern angeblich sogar ein paar seiner Geschäfte abgewickelt.
Nur stand kein Stein mehr auf dem anderen. Es war aussichtslos, hier auf Informationen zu hoffen. Der Merla-Merqa hockte wie eine Spinne in einem Netz aus Verbrechen im Untergrund, aber sicher nicht inmitten der Trümmer, die einmal seine Lieblingsbar gewesen waren.
»Was suchen Sie hier?«
Nicht schon wieder ein Roboter! Ka-kuta sah sich um, doch kein Blechkamerad hielt sich in seiner Nähe auf. Genau genommen war niemand in seiner Nähe. Lauerte ihm jemand auf? Tako bereitete sich auf eine Teleportation vor, falls er angegriffen werden sollte.
Eine Bewegung in Bodennähe erregte seine Aufmerksamkeit.
Auf einem halbwegs intakt gebliebenen Fundamentsockel hockte ein grünhäutiges Wesen, nicht größer als dreißig Zentimeter, das einer terranischen Salatgurke auf zwei Beinen und mit vier Armen ähnelte.
»Ein Swoon«, entfuhr es Kakuta.
»Ein Terraner«, gab das Wesen von Swoofon im gleichen Tonfall zurück. Es trug einen Gürtel um die Leibmitte, an dem ein Mikrogravitator hing, mit dem es die irdische Schwerkraft auf für sich gewohnte 0,25 Gravos regulierte. Die Musik drang aus einer Gürteltasche.
»Dazu Tako Kakuta, einer der Mutanten, auf den halb Terra Jagd macht, wenn ich mich nicht irre.«
»Sie irren sich. Es sind nur ein paar wenige.«
»Wie auch immer. Mein Name ist Zuuby. Von mir haben Sie nichts zu befürchten.«
Kakuta musste unwillkürlich lachen. Er betrachtete den aufrecht auf einem glänzenden Metallpodest stehenden Halbreifen, der türkisfarben schimmerte. Da die Swoon begnadete Mikrotechniker waren, wusste man nie, ob man es bei ihren kleinen Kunstwerken mit einem Hightech-Gerät oder einem Kinderspielzeug zu tun hatte.
»Sie wollten wissen, was ich hier suche«, griff der Teleporter die anfänglichen Worte des Swoon auf. »Ich gebe die Frage zurück.«
»Ich habe die Frage zuerst gestellt. Die Höflichkeit gebietet es, dass Sie deshalb zuerst antworten.«
Die Forderung war nicht unberechtigt, fand Kakuta. Es gab keinen Grund, zu verschweigen, weshalb sein Weg ihn hierher führte. »Ich suche nach einem Merla-Merqa namens Porogomal Zsi-ralch oder zumindest nach Informationen über seinen Aufenthaltsort.«
»Was wollen Sie denn von diesem Me-cker-Mecker?«
Klang da nur naive Neugier aus der Frage des Swoon? Auf einmal hatte Ka-kuta das Gefühl, auf den richtigen Gesprächspartner getroffen zu sein. Wenn Zuuby und Zsiralch miteinander bekannt waren, war Vorsicht geboten. »Ich habe ihm ein Geschäft vorzuschlagen.«
»Ein Geschäft, soso. Aber ich kenne keinen Mecker-Mecker.« Abrupt wechselte der Swoon das Thema. »Sie fragten nach dem Grund meines Hierseins. Ich war häufiger und gern gesehener Gast im Speakeasy. Ich halte die Totenwache für die Bar und für diejenigen, die in ihr umgekommen sind, als dieser verrückte Saquola sie pulverisierte. Hätte er das
Speakeasy nicht verschonen können?«
Kakuta merkte auf. Woher kannte der Swoon Saquola? »Wie kommen Sie auf diesen Namen?«
»Ich habe ihn vermutlich im Trivid gehört.«
Dort war der Name des ferronischen Botschafters niemals in Zusammenhang mit der Katastrophe in Atlan Village genannt worden. Zuuby wusste mehr, als er zugab. »Ich glaube, wir sollten uns ausführlich unterhalten.«
»Das ist keine gute Idee.« Plötzlich sprang der Swoon auf und machte einen Satz unter den schimmernden Halbbogen. Ein leuchtendes Feld flammte auf und verschluckte Zuuby.
Ein Transmitter! Kakuta glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Was geschah hier?
Bevor er nach dem miniaturisierten Gegenstand greifen konnte, begann der Sockel zu glühen, und der Halbbogen schmolz zu einem formlosen Metallklumpen zusammen. Minutenlang starrte Kakuta ihn an. Er begriff nicht, was ihm soeben widerfahren war.
Schließlich kontaktierte er Antwar und forderte einen Transmitterspezialisten an. Er gab sich keinen Illusionen hin, dass sich aus dem zerstörten Gerät Rückschlüsse auf die Gegenstation ziehen ließen.
*
Herbert
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