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PR Action 32 Eismond Iridul

PR Action 32 Eismond Iridul

Titel: PR Action 32 Eismond Iridul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dem Korridor trat die spindeldürre Gestalt von Hannu Happalainen.
    »Komm endlich!«, rief der Terraner über das Außenmikrof on. »Wir werden auf dem Sammelplatz von mehreren Seiten angegriffen, und du spielst hier herum!«
    Iljakin mahlte die Zähne aufeinander. Unter Aufbietung aller Geisteskräfte kämpfte er gegen seinen rebellierenden Magen. Als er zum ersten Mal einen Menschen explodieren sah, hatte er sich erbrochen und zwei Nächte nicht schlafen können. Andere nannten ihn daraufhin ein Röckchen. Iljakin vermutete aber, dass sie nur allzu froh gewesen waren, dass ein anderer Schwäche gezeigt hatte und niemand hinter ihre Masken sehen konnte.
    Wie verdorben musste man sein, um so etwas Schreckliches ohne Gefühlsregung hinnehmen zu können?
    Und nähme doch Schaden an seiner Seele, dachte Vladimir Iljakin.
    »Was ist los?«, knurrte der Topsider, der sich inzwischen erhoben hatte. »Gehen wir zu diesem Sammelplatz? Werden wir von dort aus weggebracht?«
    Iljakin sprang auf die Füße. Bitterer Zorn durchflutete ihn.
    »Wir gehen zum Sammelplatz«, spie er aus. »Du folgst mir, Echsenmann.«
    Happalainen hob theatralisch die Arme, wandte sich um und eilte davon.
    Mit erhobenem Strahler lief Iljakin durch den Korridor, seine Sinne vibrierten. Er durfte nicht noch einen Moment der Schwäche zulassen.
    Tsamal II.
    14. Juli 2169
    Der alte Ferrone schnappte rasselnd nach Luft. Im Holoschirm spielten sich furchtbare Szenen ab.
    Was habe ich nur getan?, fragte er sich zum wiederholten Mal.
    Seine Blaue Garde kämpfte gegen das dunkle Korps Saquolas, des Mannes, dem er vertraut hatte und der ihm die Macht im System hätte sichern sollen. Nun verklumpten sich Tsamals hochfliegende Pläne in einer ekelerregenden Masse aus Blut, Fleisch und Tränen.
    Der Trupp des Gardisten mit der Übertragungskamera hatte sich zwischenzeitlich mit zwei Wächtern des Gefängnisses zusammengetan. Es hatte sich aber schnell gezeigt, dass die nur schlecht ausgerüsteten Männer keine Ausbildung im Gebäudekampf genossen hatten. Meist standen sie den Gardisten im Weg und hielten sie auf.
    Nachdem zwei Mitglieder des dunklen Korps vor ihnen materialisierten und der eine von ihnen den engen Gang in ein
    Flammeninferno verwandelt hatte, konnten sich die Gardisten selbst nur mit äußerster Mühe retten. Das letzte Bild der Wächter, das sich auf Tsamals Netzhaut einätzte, war das von zwei lichterloh brennenden Fackeln gewesen.
    Nach einigen weiteren Scharmützeln war der Trupp in einer Logistikhalle angelangt. Normalerweise wurde über dieses Gebäude der Waren- und Personalaustausch abgewickelt. Das kreisrunde Dach ließ sich öffnen und bot genügend Platz, damit Kleinraumschiffe bis achtzig Meter bequem hindurchpassten.
    Die Halle schien von Saquola als zentraler Sammelplatz bestimmt worden zu sein. Mitglieder des dunklen Korps erschienen mit befreiten Gefängnisinsassen, Teleporter tauchten unvermittelt auf, packten einen oder mehrere von ihnen und entmaterialisierten.
    Tsamal II. blickte über die Tischplatte zu Rhodan. Der Großadministrator saß entspannt auf seinem Stuhl. Einzig in seinem Gesicht konnte man andeutungsweise erkennen, wie stark ihn die gespenstische Szenerie im Holoschirm beschäftigte.
    Auf Kommando eröffneten die Gardisten das Feuer. Von allen Seiten durchstieben rote und orangefarbene Energiestrahlen die Halle. Wo sie auf die Schutzschirme der schwarzen Anzüge trafen, verpuffte die Energie, ohne eine sichtbare Wirkung zu hinterlassen.
    Ein spindeldürrer Mann im schwarzen Anzug des dunklen Korps las etwas an einem Armbandgerät ab und eilte auf einen Korridor zu. Zwei Gardisten stellten sich ihm in den Weg. Synchron hoben sie ihre Strahler und schossen auf den Mutanten.
    Der blasenförmige Schutzschirm absorbierte selbst diese konzentrierte Strahlengarbe scheinbar mühelos. Unbeirrt hastete der Mann weiter auf die Gardisten zu und hob die knochigen Arme. Die fer-ronischen Elitesoldaten zuckten zusammen, ließen die Strahler fallen und machten Anstalten, sich in wilder Hast die
    Kampfanzüge von den Leibern zu reißen.
    Rhodan zuckte erschrocken zusammen, als beide Männer förmlich explodierten. »Happalainen«, sagte er tonlos.
    »Mutanten«, stieß der Thort mit einem vorwurfsvollen Blick aus. »Welch fürchterliche Waffen.«
    »Nicht alle«, sagte Rhodan, ohne den Blick von dem grausigen Geschehen zu nehmen, »können damit umgehen, den nächsten Entwicklungsschritt genommen zu haben.«
    Tsamal II.

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