PR Action 34 Kind Des Asteroiden
ferro-nischen Heldenepen studiert, kannte die öffentlich zugänglichen Informationen über die Zeitgruft unterhalb des Roten Palastes, durch die der Terraner Perry Rhodan bis zu der Welt des ewigen Lebens vorgestoßen war.
Es war ihm sogar gelungen, Zeichnungen von Wanderer und seiner Maschinenstadt aufzutreiben. Die Ähnlichkeit zu seiner Wunderwelt war offensichtlich, auch wenn sich insbesondere die beiden Städte stark voneinander unterschieden.
Gemeinsam war ihnen der lange, filigrane Turm. Während er aber auf Wanderer von ebenso grazilen Gebäuden umgeben wurde, hatte Saquola rund um seinen Turm lediglich winzige Objekte ausmachen können.
Zu Saquolas großer Erleichterung hatte die Analyse des POVILS keine genauen Aufschlüsse über seine Lerntätigkeit zugelassen. Das gab ihm die Möglichkeit, weiterhin auf Faruk zu verweilen und sich auf die Erkundung der Wunderwelt zu konzentrieren.
Sein anderes großes Projekt, die Erforschung seiner Psi-Fähigkeiten, musste in der Zwischenzeit zurückstehen. Seit er die Zwillinge nicht mehr sehen durfte, hatte er nie mehr die Empfindungen gehabt, die anderthalb Monate zuvor zu dem Entstehen dieser chaotischen Sphäre geführt hatten. Als er zusammen mit den Mutanten eine Zone der absoluten Kälte schuf, welche dem unterhöhlten Boden derart zugesetzt hatte, dass er kurzerhand eingebrochen war.
Saquola hielt den ID-Chip von Kund’a Tar an den Identifikator. Zu seiner großen Erleichterung öffnete sich die Schleusentür augenblicklich.
Er war sich bis zu diesem Moment nicht sicher gewesen, ob bei den Schleusenkontrollen noch weitere Daten erhoben wurden als nur diejenigen, die aus dem ID-Chip ausgelesen wurden.
Kund’a Tar war ein achtzehnjähriger Ferrone, der bei den Schürfern eine traurige Berühmtheit erlangt hatte, indem er zwölfmal in Folge durch den theoretischen Teil der Prüfung zum Minenas-sel-Fahrer gefallen war.
Beim dreizehnten Versuch hatte er einen unsichtbaren Einflüsterer, der ihn via Parallel-Login am POVILS-Haupt-rechner unterstützte - und Saquola kurz darauf einen ID-Chip, den er immer dann verwenden konnte, wenn Kund’a Tar Innendienst schieben musste.
Zusätzlich hatte ihm der junge Schürfer einen ausrangierten Antigravgürtel verschafft, dessen Reparatur ein Techniker im Tausch gegen seine Login-Daten im Wirtschafts-Simulator übernommen hatte.
Was brauchte er den Zugang zu einer Simulation, wenn er in dieser Zeit einer eigenen Welt seinen Stempel aufdrücken konnte?
Saquola trat in die Schleuse und überprüfte nochmals den Sitz der Atemmaske und des Overalls, die er sich beide in der Garderobe der Schürferkneipe unter den Nagel gerissen hatte. Er war mit seinen dreizehn Jahren bereits 165 Zentimeter groß und damit schon über der ferronischen Durchschnittsgröße, die bei einem Meter sechzig lag.
Nachdem er die Schleuse passiert hatte, ging er zweihundert Schritte gen Wes-ten, aktivierte dann den Antigravgürtel und flog in südwestlicher Richtung weiter
Der Hügel mit der rissigen Oberfläche schälte sich nach zehnminütigem Flug aus dem blauschwarzen Einerlei, das für Faruks Landschaft so charakteristisch war. Die Zone, in der sich vor anderthalb Monaten der Unfall ereignet hatte, war weiträumig mit Sperrbändem und Informationstafeln markiert worden. Die Verwerfungen des kurzzeitig aufgetretenen Orkans waren im granulatartigen Boden immer noch deutlich auszumachen.
Während Saquola in die Felsspalte eintauchte, aktivierte er die Restlicht-Funktion seiner Atemmaske, welche bei diesem Modell serienmäßig in die Sehgläser eingebaut war. Die Spalte öffnete sich zu dem fünf Meter durchmessenden Basistunnel, von dem aus die Sondierungsstollen schräg in die Tiefe führten.
Nach kurzem Suchen fand er den Stollen, den er damals hinuntergerutscht war, und gleich darauf die Wand, welche den letzten Rest Unsicherheit der vergangenen Wochen beiseitewischen sollte.
Saquola schaltete den Restlichtver-stärker aus, atmete tief ein und trat hindurch.
Die gleißende Helligkeit formte sich zu einer weiten, von undeutlichen Bergen umflankten Ebene, in deren Mitte sich der majestätische Turm stolz bis in die Wolken reckte.
»Ich bin zu Hause«, sagte Saquola lächelnd und ließ die Atemmaske neben sich ins Steppengras fallen.
10.
Betty Toufry 19. Juli 2169
»Wir wissen es nicht genau«, sagte Tako Kakuta dumpf. »Äußerlich scheint er der Alte zu sein. In den letzten Tagen gab es aber immer wieder Momente, in denen er ...
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