PR Action 34 Kind Des Asteroiden
Du witterst eine Ader, habe ich recht? Eine Ader, die dich dereinst von diesem Knollen wegbringen wird.«
»Aber ... aber willst du denn nicht, dass ich auch Schürfer werde und hierbleibe?«
Saquola sah, wie Vater schluckte, entdeckte aber keinen Hauch von Wehmut in seinen Gesichtszügen.
»Ach, den wirren Traum habe ich längst auf gegeben, Sohn. Du bist zu Besserem geboren, als zu schürfen.«
»Du hast einmal gesagt, dass es für mich nichts Besseres geben würde, als Schürfer zu werden.«
Saquola vernahm seine Worte mit Verwunderung. Da sagte Vater genau die Dinge, die er sich gewünscht hatte, um sein schlechtes Gewissen zu vertreiben
- und was tat er? Er widersprach.
Vaters Lächeln verbreiterte sich. »Das stimmt ja auch. Aber wahrscheinlich habe ich das mehr zu mir selbst gesagt als zu dir.«
Saquola wusste nicht, wie er reagieren sollte. Er stand vor seinem Vater, dessen raue Hände seine Handgelenke immer noch umschlossen hielten, und suchte nach passenden Worten.
»Versprich mir, dass du der Ader folgst, bis sie dich dorthin geführt hat, wo sich dein Schicksal erfüllen wird.«
Ein leises Schwindelgefühl erfasste Saquola. »Ja, Pap«, hörte er sich wie aus weiter Feme sagen.
11.
Betty Tbufry 19. Juli 2169
Benommen versuchte sich Betty wieder aufzurichten. Ihre Hände tasteten ungeschickt umher. Der Aufprall war äußerst schmerzhaft gewesen und hatte ihr die Luft aus den Lungenflügeln gepresst.
Hinter einem Tränenschleier sah sie, wie Goratschin den zweiten schwarz gekleideten Mann, eine lange, schlaksige Gestalt, an den Schultern packte und über die Werkbank warf, an die sich Tako und Borram gelehnt hatten.
Der zweiköpfige Hüne stützte sich mit einer Hand auf die Werkbank und sprang dem Mann nach, den Betty Toufry als Hannu Happalainen identifizierte, den Blutkocher.
Wieder versuchte sich Betty aufzurichten, doch die Benommenheit drückte wie eine zentnerschwere Last auf ihren Geist.
Der Teleporter, von dem sie nur die schwarzen Augen und die dunkelbraune Haut am Stirnansatz sah, zog einen Strahler und richtete ihn auf Betty. Mit äußerster Kraftanstrengung gelang es ihr, seine Hand mittels Telekinese in die Höhe zu drücken.
Der Thermostrahl schlug irgendwo über ihr in die Decke. Mikroskopisch kleine Tröpfchen aus heißem Metallplast regneten herunter und vergingen in Bettys Schutzschirm, der sich automatisch aufgebaut hatte.
Tako Kakuta stürzte sich auf den Teleporter, bei dem es sich um Tristan Nasbit handeln musste. Mit einem Knall verschwanden beide, um am anderen Ende der Werkstatt wieder zu erscheinen.
Borram stand wie angewurzelt an der Stelle. Sein Kopf pendelte von ihr zu den beiden Teleportern und zu Goratschin, der mit den Fäusten auf Happalainen eindrang.
Betty erkannte, dass der Zündermutant Skrupel hatte, seine Gabe einzusetzen.
Aus beiden Mündern schrie Gorat-schin auf und taumelte von Happalainen zurück. Die grün geschuppten Hände pressten sich an seine Köpfe.
Saquola
12. Mai 2149
Er saß in der Zentrale des Backups, wie er die Station inzwischen nannte, und hielt in einem Moment der Andacht kurz inne, bevor er seine zitternden Hände auf das Weltenbau-Sensorfeld legte.
Saquola hatte beim Experimentieren mit den Geräten und technischen Einrichtungen, die er hinter der Wunderwelt gefunden hatte, viel Zeit vergeudet. Zu lange hatte er geglaubt, dass es sich um ein Energieproblem handelte, wenn die Gürtel, Anzüge, Scheiben und Armaturen auf keinen Knopfdruck und keine Schieberegelung reagierten.
Wie dumm von ihm!
Die Lösung war so verblüffend einfach gewesen, dass Saquola seit Tagen immer wieder auflachte, wenn er daran dachte.
Hatte er nicht über Jahre hinweg alles gelesen, was es zum Thema Wanderer und Perry Rhodan zu lesen gab? Hatte er nicht mit allergrößtem Interesse die Lebensläufe und Fähigkeiten der Mitglieder des sogenannten Mutantenkorps studiert und generell alles, was an wissenschaftlichen Untersuchungen über Lebewesen mit psi-aktiven Hirnen bereits veröffentlicht war?
War ihm der offensichtliche Zusammenhang zwischen Psi-Fähigkeit und Zutritt zu Wanderer nicht sofort aufgefallen?
Und was tat er? Er betrat Wanderers »Schwesterwelt« und wollte zur Bedienung von deren Innenleben Hände einsetzen wie Primaten, die mit ihren Zeigefingern Honig aus Astlöchern klauben!
Selbstverständlich funktionierten die meisten Geräte mit der fortschrittlichsten und zugleich einfachsten Steuerung, die es gab: mentaler
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