PR Andromeda 02 - Die Methanatmer
zu reduzieren. Und es wird weitere Jahrhunderte dauern, bis alles fertiggestellt sein wird.«
»Ich sehe die Weltraumbahnhöfe der Maahks vor mir, die einst Hathorjan und die Milchstraße miteinander verbanden. Midway-Station und Lookout-Station zum Beispiel.«
»Drei Plattformen, um eine zentrale Nabe herum gruppiert«, bestätigte Grek-665½. »Du siehst, dass dieses Konzept wieder verwendet wurde.« Er deutete auf den Ausschnitt, den Rhodan auf den Schirm geholt hatte.
Die Nabe schien aus der schmalen Stirnseite des Asteroiden herauszuwachsen und war vermutlich tief im Erz verankert. Sie allein durchmaß sechseinhalb Kilometer, ein Zylinder mit sichtbaren 35 Kilometern Länge. Monströse Aggregatbänder umliefen das obere Ende. Dabei schien es sich um modernste Schutzschirmprojektoren zu handeln, um weitreichende Antennensysteme und Metagrav- Projektoren. Mehrere Kilometer unterhalb wanden sich Geschützstellungen um den Turm. Grek-665½ deutete Rhodans Stirnrunzeln richtig. »Die Nabe ist voll flugfähig. Das gilt auch für die drei Plattformen. Auch sie verfügen über modernste Metagrav-Technik. Sie dienen jedoch nicht wie die Weltraumbahnhöfe von einst nur der Versorgung, sondern sind eine vollwertige Flottenbasis. Jede Scheibe durchmisst fünfunddreißig Kilometer bei einer Höhe von acht Kilometern. Es gibt drei als Großhangars ausgebildete Hauptebenen, darüber hinaus Werftanlagen mit allem, was planetare Werften bieten können.«
»Also fünf Landeflächen pro Scheibe.« Rhodan rechnete überschlägig. »Die Infrastruktur berücksichtigt, heißt das für mich, ungefähr dreitausend Schwere Schlachtschiffe pro Plattform.«
»Dreitausendfünfhundert«, korrigierte der Maahk. »Die Landedecks Zwei und Vier verfügen zu Gunsten einer besseren Auslastung sowohl über horizontale als auch vertikale Starttuben.«
In halber Höhe des Zentralturms waren die Plattformen angeflanscht.
»Das Gebilde erinnert an eine riesige altmodische Schiffsschraube«, bemerkte Benjameen da Jacinta. »Vor allem in Verbindung mit dem Asteroiden.«
Er hatte Recht. Aber da waren noch weitere Scheiben. Zwei schienen schräg aus dem Asteroiden zu wachsen. Im Winkel von gut 30 Grad spreizten sie sich ab, mit der Schmalseite im Untergrund verankert. Eine weitere lag flach auf, ragte aber mit knapp der Hälfte ihrer Fläche über den Asteroiden hinaus.
Und nun rückte mit zunehmender Drift eine weitere, vorher kaum sichtbare, noch im Bau befindliche Station mit Nabe und drei seitlichen Scheiben ins Blickfeld, die auf der gegenüberliegenden Seite des kosmischen Felsbrockens verankert war. Zwei Scheiben berührten den Asteroiden, die dritte zeigte in Flugrichtung. Obwohl auf beiden über große Flächen hinweg das Innenskelett offen lag, waren, wie auf allen anderen, schon Walzenraumer gelandet.
»Generationen von Maahks haben das verwirklicht«, sagte Grek-665½ stolz. »Kein anderes Volk hat Ähnliches zu bieten.« In einer unbeholfen wirkenden Bewegung wischte er mit beiden Daumen der rechten Hand über die berührungssensible Konsole. Er wusste genau, was er tat, und nutzte Rhodans Bevorrechtigung, um einen normal lichtschnellen Funkkanal zu öffnen. Gleich darauf wurde ein Zahlenkode von der JOURNEE abgestrahlt.
»Zahlen«, sagte der Maahk, und in Rhodans Ohren klang es ärgerlich. »Auch der Name der Station ist nichts als eine logische Abfolge. Die andere Bezeichnung gefällt mir besser: Hideaway-Station.«
»Ein treffender Name«, pflichtete Perry ihm bei. »Und er führt die Tradition fort.«
»Ein Leitstrahl baut sich auf!«, meldete die Funkstation.
»Wir nehmen die Einladung an«, entschied Rhodan. »Optische Zielverfolgung auf mein Pult.«
Der Leitstrahl kam vom Zentralturm der »Schiffsschraube«. Zim November flog die JOURNEE mit Fingerspitzengefühl. Inzwischen waren der Asteroid und die Stationsscheiben mit bloßem Auge zu erkennen, ein bizarres Kunstwerk, ein sich langsam verändernder Widerstreit diffuser Helligkeit und harter Schatten vor einem Hintergrund ineinander verlaufender Pastellfarben. Irgendwo in großer Distanz glaubte Rhodan, das Schwarze Loch ahnen zu können, dessen Schwerkraftfänge nach dem Asteroiden griffen. Doch das war Einbildung. Wäre die Gefährdung real gewesen, hätten die Maahks ihre Flottenbasis niemals in die Wolke verlegt. Nicht einmal die Ortungen zeigten Details.
Die Flugbahn des Spürkreuzers führte schräg zwischen den Schmalseiten zweier Scheiben hindurch.
Für die
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