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PR Andromeda 02 - Die Methanatmer

PR Andromeda 02 - Die Methanatmer

Titel: PR Andromeda 02 - Die Methanatmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Crew schien die Nabe waagerecht zu liegen; folglich standen die Scheiben senkrecht vor dem Schiff. Es war ein phantastischer Anblick, die Landedecks zu beiden Seiten bis auf das letzte Feld mit gelandeten schwarzen Walzenraumern gefüllt zu sehen. Einzelne Schiffe schleusten ein, andere starteten, ein stetes Kommen und Gehen herrschte.
    »Ich möchte die Maahks nicht zum Gegner haben«, sagte die Kommandantin betont.
    Als der Peilstrahl unvermittelt wechselte, füllte der Zentralturm die Bilderfassung schon völlig aus. Die JOURNEE glitt in wenigen Hundert Metern Höhe über eine Scheibe hinaus und sank tiefer, eigentlich wieder dem Asteroiden entgegen, dessen Farbe aus dieser neuen Perspektive an geschmolzenes Blei erinnerte.
    Ungefähr in halber Höhe der Außenwand öffnete sich ein Schott. Traktorstrahlen griffen nach dem Kreuzer und setzten ihn im Zentrum eines Hangars ab, in dem gut und gern sechs große Walzenraumer Platz gefunden hätten.
    »Das war's dann wohl fürs Erste.« Zim November rieb sich die Augen und gähnte verhalten.
    »Eigentlich ein verdammt langweiliger Flug.«
     
     
    Zäh floss die Zeit dahin. Der Hangar wurde nicht mit Atmosphäre geflutet, was Perry Rhodan als unmissverständliche Aufforderung verstand, an Bord der JOURNEE zu bleiben.
    Inzwischen war der 29. März angebrochen. Gut eine Stunde nach der Ankunft des Spürkreuzers erschien ein Symbol auf den Schirmen: die stilisierte Zentrumsnabe mit drei angeflanschten Plattformen. Dazu eine schlecht modulierte mechanische Stimme, die auf Interkosmo verlangte, der Terranische Resident und der Cyborg sollten sich bereithalten.
    »Welcher Cyborg?«, fragte Cita Aringa irritiert.
    »Unser Grek ist gemeint«, erwiderte Rhodan.
    »Ich bin kein Cyborg«, erwiderte der Maahk heftig und klopfte auf die Stelle seines Raumanzugs, unter der sein LemurEmotio-Simulator lag. »Ich bin …« Er verstummte so abrupt, wie er begonnen hatte.
    »Du giltst bei deinen Artgenossen als Exot«, behauptete Rhodan. Natürlich wussten die meisten Maahks wenig mit jemandem anzufangen, der sich freiwillig Emotionen aussetzte und zu erkennen suchte, was sich dahinter verbarg. Der Musik nicht allein als Abfolge von Tönen empfand, die Kommunikation nur in besonderen Fällen erlaubte, sondern als etwas, dem nachzuspüren sich lohnte. Grek-665½ wirkte wie versteinert, als er den Terraner aufforderte: »Sag mir, was ich bin! Es fällt mir mit jedem Tag schwerer, die Kontrolle über alles zu behalten. Zu viele neue Eindrücke stürzen auf mich ein, die sich auf die gewohnte Weise nicht einordnen al ssen. Dabei habe ich mich lange darauf vorbereitet. Lebe ich wirklich? Als Mensch oder als Maahk? Was ist das, Leben in euerm Sinn? Beginnt es wirklich mit dem Zerbrechen der Eischale …?«
    »Dafür gibt es viele Definitionen«, antwortete Rhodan ausweichend. »Leben heißt vor allem, sich selbst bewusst zu sein.« Der Maahk stutzte, hob die Arme in jäher Erkenntnis, doch nur, um die Hände letztlich schwer auf den LemSim fallen zu lassen. »Dann lebe ich doppelt«, erkannte er, »oder zweimal halb. Aber das ist logisch unmöglich. Also bin ich doch zum Cyborg geworden. Nur dann habe ich eine Erklärung für verschiedene Bewusstseinsebenen.«
    »Wir bekommen Besuch!«, meldete die Kommandantin.
    Das Hangarschott hatte sich in Bewegung gesetzt. Es öffnete sich gerade so weit, dass ein tropfenförmiges Fahrzeug einschweben konnte, eine Mischung aus atmosphäregebundenem Gleiter und Raumschiff-Beiboot, schwarz wie die Walzen der Maahks, doch im verdickten Bereich von eigenartig schillernden Reflexen überzogen. Rhodan hatte den Eindruck, als würden sich die Schlieren unaufhörlich verändern.
    »Das Empfangskomitee«, stellte er fest. »Wird aber auch allmählich Zeit.«
    Als er kurz darauf zusammen mit Grek-665½ den ausgefahrenen Antigravschacht verließ, schwebte der Tropfen nur wenige Meter entfernt von ihnen. Ein Stück der vorderen Seitenwand verflüchtigte sich und gab den Blick auf ein spartanisches Inneres frei. Fünf schwere Sessel, eindeutig für die wuchtigen Körper von Maahks konstruiert, standen im Halbkreis nebeneinander. Es gab weder einen Piloten noch sichtbare Bedienelemente. Antrieb und Versorgungsaggregate waren im konischen Ende des Tropfens sowie im Bereich unter der Passagierkabine untergebracht.
    »Keiner da, kein Trinkgeld«, sagte Perry Rhodan leichthin, als er von einem schwachen Zugfeld erfasst und hinein gehoben wurde.
    »Ich verstehe nicht«,

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