PR Andromeda 02 - Die Methanatmer
nicht, dass sie Antigravplattformen ersetzen können und effektiver arbeiten …«
Perry Rhodan hustete. Benjameen fuhr abrupt herum, sogar Norman wandte den Kopf und pendelte mit dem Rüssel. Nur Grek-665½ wandte ihm weiterhin den Rücken zu. »Ich habe dich schon gesehen, Terraner«, sagte er. »Ich bin hier, um mehr über die Menschen und ihre Heimatwelt zu erfahren.«
»Wir versuchen, so nebenbei …«
»… aus Norman einen richtigen Elefanten zu machen.« Perry Rhodan nickte knapp, aber dann gab er einen kurzen Befehl, und die Dschungelszenerie samt der doppelt mannshohen Elefantenbullen löste sich auf. »Ich brauche deine Hilfe, Benjameen.«
»Natürlich.«
»Versuche, Kiriaade zu finden!«
Der Arkonide stützte das Kinn auf die rechte Handfläche. Er schien zu überlegen, ignorierte, dass Norman mit ihm spielen wollte. »Wir wissen nicht einmal, ob sie wirklich existiert«, wandte er ein.
»Genau das müssen wir endlich herausfinden.«
Ungeduldig zupfte Norman an Benjameens Hosenbein. »Grek«, bat der Arkonide, »geh mit ihm. Ich muss eine Zeit lang ungestört sein.«
Benjameen da Jacinta hatte sich in einen Zerotraum versetzt. Im Zustand paranormaler Aktivität löste er sein Bewusstsein vom Körper und überwand in Nullzeit große Entfernungen. In diesem Zustand war ihm innerhalb gewisser Beschränkungen sogar eine telepathische Verständigung möglich. Zumeist lief die Kommunikation jedoch traumhaft-surreal ab, und die Übermittlung präziser Informationen warf Probleme auf.
Ungezählte Minuten vergingen. Schweiß perlte auf Benjameens Stirn, die Augäpfel begannen sich unter den geschlossenen Lidern ruckartig zu bewegen.
Er träumte, doch es war kein angenehmer Traum. Seine Arme zuckten, die Hände öffneten und schlossen sich, als versuche er, etwas Unsichtbares zu greifen und festzuhalten. Schließlich schreckte er mit einem gurgelnden Schrei in die Höhe.
Vorübergehend wirkte Benjameen verwirrt, fuhr sich mit beiden Händen über das Gesicht, wobei die Finger deutliche Rötungen auf der Haut hinterließen.
»Ich … es geht nicht …«, stieß er kurzatmig hervor. »Entweder hindert mich die Materiewolke, oder da ist etwas anderes, das ich nicht einordnen kann.« In diesem Moment heulte der Alarm auf.
»Die Strahlungsverhältnisse in dieser Wolke sind, gelinde gesagt, bescheiden.« Mit einer knappen Handbewegung löschte Tess Qumisha alle Daten auf dem Schirm und begann von neuem, Details aufzubauen. »Ich kann versuchen, was ich will, die Störeinflüsse des Schwarzen Lochs lassen sich nicht vollständig ausfiltern.«
Sariocc, ebenfalls in die Auswertung neu hereingekommener Messungen vertieft, hob den Blick und schaute seine Kollegin sinnierend an.
»Sag wenigstens etwas«, seufzte Tess. »Genau dieser Blick von dir missfällt mir.«
Ein Lächeln stahl sich auf Bi Nathams Züge. »Arbeitet nicht jeder Mensch daran, sein Karma zu verbessern, um eines Tages die Erlösung aus dem Kreislauf der Wiedergeburten zu erlangen?«
»Und was hat das mit dem Black Hole zu tun?«
Sarioccs Lächeln wurde eine Spur nachsichtiger. »Sieh das Problem von der anderen Seite«, sagte er. »Versuche nicht, die Spuren des kosmischen Ereignisses zu tilgen, sondern lösche, was von den Maahks verursacht wird. Je klarer dein Blick das Wesentliche erkennt, desto größer sind deine Erfolge.«
»Darauf hätte ich selbst kommen können«, antwortete Tess burschikos. Natham hörte schon gar nicht mehr zu, konzentrierte sich wieder auf seine Arbeit.
Hideaway-Station war ein gigantisches Projekt der Maahks. Welch unbändiger Wille – und vor allem, welche Kraft – standen hinter dem Vorhaben, das den Gewalten der Akkretionsscheibe trotzte? Andererseits gab es kaum ein besseres Versteck.
In den letzten Stunden hatte Tess viele Einzelheiten herausgefunden. Inzwischen wusste sie, wie der Schutzschirm aufgebaut war, der um Hideaway-Station den tobenden Mahlstrom fernhielt. Hunderte künstlicher Satelliten, walzenförmig und jeweils 150 Meter lang, bildeten Koordinaten auf der Oberfläche einer Kugelschale nach. Wegen der Raumschiffpulks hatte sie noch längst nicht alle Stationen messtechnisch erfassen können, doch ihre Berechnungen waren eindeutig. Der Prallschirm absorbierte ungefähr drei Viertel der Staubmassen, reagierte nur auf Materie im atomaren und molekularen Bereich und war für Raumschiffe schlicht nicht existent.
Tess hatte zudem einen schwächeren inneren Schirm aufgespürt,
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