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PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel

PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel

Titel: PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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sich über die Ruhe, mit der er über sein Schicksal sprach. »In der Klinik flickten sie mich wieder zusammen. Ich wollte, dass sie meine Gliedmaßen wieder nachwachsen ließen, aber sie lehnten ab. Dauert zu lange, ist zu teuer. Nicht für einen armen Schlucker, der nicht mal ein paar Schuhe besitzt. Also verpassten sie mir Robotarme mit einer Biomolschicht darüber.«
    »Masquin, das ist . furchtbar. Ich weiß nicht, was .«
    »Du musst gar nichts sagen. Es ist nicht so schlimm, man gewöhnt sich an alles.« An fast alles. Aber nicht daran, dass ich seit diesem Tag nicht mehr riechen kann, fügte er in Gedanken hinzu. Der Schock. Aber davon darfst du nie erfahren, sonst wirst du mich nicht mehr lieben. »Ich rede nur nicht gern darüber, das ist alles.«
    »Ich verstehe. Tut mir Leid, dass ich so ungeschickt war. Ich .«
    Ein Schatten fiel auf sie, auf die Terrasse und auf große Teile Virchos.
    Die beiden sprangen auf, blickten sich suchend um. Ein riesiger, dunkler Umriss hatte sich vor die Sonne geschoben.
    »Was ist das?«, erklang eine Stimme von hinten. Die übrigen Angehörigen der Blüte waren erwacht und auf die Terrasse geströmt.
    Der Umriss kam lautlos näher.
    »Die Gorthazi«, rief Amheret. »Seht nur! Sie ziehen aus der Grube ab -und nehmen die Maschinen mit!«
    Überall in der Grube bildeten sich Gruppen von Gorthazi und Maschinen, die von Traktorstrahlern erfasst und in die Kastuns befördert wurden.
    »Sie müssen fertig sein!«, rief Masquin.
    Innerhalb weniger Minuten war der Ladevorgang beendet. Das neue Raumschiff wartete währenddessen einige Kilometer vor der Stadt über dem Meer. Äußerlich hatte es mit den Kastuns nichts gemein. Es besaß die Form einer flachen Scheibe.
    Die Kastuns zogen ab, verschwanden im Himmel über Tefrod. Das Scheibenschiff nahm Fahrt auf, glitt langsam, mit der Behäbigkeit eines Heißluftballons, näher. Bald stand es fast senkrecht über Masquin und den Übrigen. In der Mitte des Rumpfs war eine kreisrunde Öffnung, durch die Masquin einen Ausschnitt des Himmels sah.
    Die Horizontalbewegung des Schiffs stoppte - und in zeitlupenhaftem Tempo sank es herab. Die kreisrunde Öffnung glitt über die Statue und kam genau an der Stelle zur Ruhe, an der das Podest in den Untergrund überging. Masquin fühlte sich unwillkürlich an einen schmückenden Kranz erinnert.
    Der »Kranz« begann zu leuchten.
    Was ist das?, fragte sich Masquin. Eine spektakulär herangekarrte Scheinwerferbatterie?
    Einen Augenblick später erhielt er die Antwort auf die unausgesprochene Frage, als Kaskaden von Formenergie aus dem Rumpf schossen.

Kapitel 8
    20. April 1312 NCZ
    »Darf ich mich zu dir setzen?«
    Benjameen da Jacinta sah auf. Er hatte sich so tief in eine der Nischen in der Zentrale der JOURNEE gedrückt, wie er es mit seiner Stellung als stellvertretender Expeditionsleiter vereinbaren konnte. Ihm war nicht nach Gesellschaft. Nicht nach seinem Gespräch mit Tess vor einigen Tagen -oder besser seinem Nicht-Gespräch, sie war wie gefroren dagestanden und hatte auf den Boden gestarrt. Dabei hatte er ganz deutlich gespürt, dass ihr etwas auf dem Herzen lag, etwas Großes. Nur was? Benjameen zermarterte sich Tag und Nacht den Kopf, doch er fand einfach nichts, was ihr Verhalten erklären konnte.
    Über Benjameen ragte die wuchtige Gestalt eines Maahks auf. Über dem leichten Schutzanzug trug der Wasserstoffatmer ein hellblaues, nicht gerade fachmännisch zusammengenähtes T-Shirt.
    Verschwinde!, dachte der Arkonide. Ich kann dein Gefasel nicht mehr ertragen! Er wollte Grek-665^ sagen, er solle sich trollen, als er registrierte, wie der Maahk nervös mit den sechsfingrigen Händen über das Lasky Baty-Hemd strich. Es war eine überwältigend menschliche Geste. Sei nicht so hart zu ihm!, forderte Benjameen sich selbst auf. Er hat eine Menge durchgemacht.
    »Natürlich darfst du. Setz dich.«
    Grek-665^ brummte etwas, das der Arkonide als »Danke!« interpretierte, dann ließ er sich neben ihm nieder. Irgendwie schaffte es der Maahk trotz seiner Körpergröße von über zwei Metern, den Kopf auf die Höhe von dem Benjameens zu bringen.
    »Eintritt in den Normalraum in 60 Sekunden!« Coa Sebastians Stimme übertönte mühelos das unterdrückte Gemurmel, mit dem sich die Zentralemannschaft verständigte.
    Alle Positionen waren doppelt besetzt. Mit einer Ausnahme: Der Platz der Waffenmeisterin Vorua Zaruk war verwaist. Dorthin, wo sie hingingen, waren ihre Fähigkeiten nicht gefragt. Was

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