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PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel

PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel

Titel: PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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sie brauchten, war Glück -eine unverschämte Portion davon. Und falls die ihnen verwehrt blieb, ruhte ihre ganze Hoffnung auf der Gedankenschnelle des Emotionauten Zim Novembers, der Beschleunigung der Metagravtriebwerke der JOUR-NEE, der Stärke ihrer fünffach gestaffelten Schirme.
    »Nervös?«
    Benjameen warf dem Maahk einen Seitenblick zu und verfluchte sein weiches Herz. Gleich würde Grek-665^ ihm wieder einen Vortrag darüber halten, wie er seine Beziehung zu führen hatte. Benjameen war es leid.
    Und außerdem: Welche Beziehung? Er hatte keine mehr - und wusste noch nicht mal genau, warum.
    Der Arkonide nickte. »Wer ist das nicht? In ein paar Sekunden sind wir im Tefa-System. Hunderte von Kastuns müssen dort stationiert sein. Wenn die Gorthazi unsere Legitimation nicht anerkennen .«
    »Das werden sie. Die Leute des Virths verstehen ihr Handwerk. Die Gorthazi werden uns für das halten, was wir äußerlich sind: ein harmloser tefrodischer Handelsraumer unter vielen Tausenden, die zur Zentralwelt ihres Volkes eilen, weil sie dort das große Geschäft wittern.«
    Benjameen fragte sich, woher das Vertrauen des Maahks in den Virth rührte. War es unbewusster Respekt vor dem ehemaligen Erzfeind, diesen irrationalen, schwächlichen Wesen, die sein Volk vor Jahrtausenden an den Rand der Vernichtung getrieben hatten? Oder übte sich Grek-665^ etwa in menschlichen Emotionen und Verhaltensweisen, im Mut machen?
    »Wiedereintritt!«, verkündete die Kommandantin.
    Die Schemadarstellung des Tefa-Systems im zentralen Holo über den Köpfen der Besatzung flackerte, dann stabilisierte sie sich, präzisiert und aktualisiert von den überlichtschnellen Ortern und Tastern der JOURNEE. Überall zwischen den Planeten standen plötzlich glitzernde Punkte.
    Kastuns. Es waren Hunderte - und ein Kampf mit einem einzigen von ihnen konnte bereits das Ende der JOURNEE bedeuten.
    »Sieben Planeten, 16 Monde wie in den Datenbanken verzeichnet«, fuhr Coa Sebastian fort, ohne auf die Lichtpunkte einzugehen. Jeder wusste, was sie bedeuteten, und jeder musste auf seine Art mental mit ihrer Existenz fertig werden. »Keine nennenswerten Quellen von Reststrahlung. Die Kastuns müssen Wert darauf gelegt haben, das System ohne größere Zerstörungen in ihre Hand zu bringen.«
    Benjameen erwartete, dass ein Kastun sich mit der JOURNEE in Verbindung setzen würde, aber nichts geschah. Der Spürkreuzer näherte sich mit knapp 15 Prozent der Lichtgeschwindigkeit der Bahn des äußersten Planeten.
    »Auftreffende Tasterimpulse!«, rief Cita Aringa vom Orterstand. »Sie überprüfen uns.«
    Benjameens Haut juckte, als könne er die überlichtschnellen Impulse fühlen. Die Spezialisten des Virth hatten die JOURNEE äußerlich in einen tefrodischen Handelsraumer verwandelt, einer Variation der klassischen Kugelzelle, wie sie die Werften auf zahllosen Welten ausspuckten. Ein Computerspezialist, ein hagerer, schweigsamer Mann, hatte anschließend der JOURNEE den letzten Schliff gegeben: eine Tarnsoftware, die den Ortungsreflex des Schiffs so veränderte, dass er dem energetischen Fingerabdruck eines herkömmlichen Frachters glich. Zwei terranische Tage hatten die Arbeiten in Anspruch genommen, weitere zwei der Flug ins 16.113
    Lichtjahre entfernte Tefa-System. Die JOURNEE hatte im Bemühen, sich so in den wiedererwachenden Handelsverkehrs Andromedas einzufädeln, dass ihr Kurs nicht in den Sektor Jessytop zurückverfolgt werden konnte, ein Vielfaches dieser Entfernung zurückgelegt.
    Die tefrodischen Spezialisten hatten ganze Arbeit geleistet, und dazu eine, die den Galaktikern mit ihrer ungenauen Kenntnis Andromedas unmöglich gewesen wäre. Vielleicht war das der Grund, weshalb Rhodan gegen Benjameens Veto den Virth an Bord genommen hatte - aus Dankbarkeit. Benjameen wusste nicht, was Farue Markings an Bord der JOURNEE sollte. Seiner Ansicht nach war der Virth im Sektor Jessytop am richtigen Platz gewesen. Dort konnte er auf die verbliebenen militärischen Ressourcen zurückgreifen, den Widerstand organisieren. Entscheidender für seine Ablehnung war aber ein zweiter Grund gewesen, den er sich nicht auszusprechen getraut hatte.
    Benjameen mochte den Virth nicht. Er achtete Markings' Selbstdisziplin, seinen aufopfernden Einsatz, seinen kühlen, analytischen Verstand, aber gleichzeitig mahnte ihn eine innere Stimme zur Vorsicht. Dem Virth war etwas Maßloses zu eigen.
    »Keine Tasterimpulse mehr«, sagte Cita Aringa. Dann fügte sie hinzu: »Wir

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