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PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel

PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel

Titel: PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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schwarze Kleidung, nur auf ihren Mantel hatte sie angesichts der knapp 40 Grad Celsius, die draußen herrschten, verzichtet. Ben-jameen und der Virth hatten sich für leichte Freizeitkleidung entschieden. Keiner von ihnen war bewaffnet oder trug Geräte außer den auf den tefro-dischen Welten üblichen Kommunikatoren. Unauffälligkeit war ihre Chance. Sie mussten im Menschenmeer der Hundertmillionenstadt Vircho untertauchen, terranische High-Tech-Spielzeuge konnten sie dabei nurverraten.
    Die physiologischen Unterschiede zwischen Terranern, Arkoniden und Tefrodern spielten in dieser Hinsicht nur eine untergeordnete Rolle - Tefroder lebten auf über 25.000 Welten in Andromeda, die physiologische Bandbreite, die sich dabei herausgebildet hatte, bot spielend Platz, um Tess' und Benjameens körperliche Beschaffenheit abzudecken. Die rötlichen Augen des Arkoniden, die Brustplatte, die er statt Rippen besaß, waren Spielereien der Evolution, die niemanden weiter beschäftigen würden.
    Und was den Virth anging . Farue Markings hatte sein halb langes Haar zu einem Zopf geflochten und mit einem Netz bedeckt, wie es viele Männer auf Tefrod trugen, eine »Tarnung«, die seiner Ansicht nach genügte. »Ich habe es immer vorgezogen, im Hintergrund zu bleiben«, hatte er auf Benjameens Bedenken geantwortet. »Nur wenige kennen mein Gesicht. Es kommt auf etwas ganz anderes an: auf den Koeffizienten meiner Paradrüse. Und der wird von meinem Haarnetz, in das eine Howalgonium-legierung eingewebt ist, ausreichend verfremdet. Du siehst, der Gelbe Meister ist nicht der Einzige, der mit fünfdimensionaler Technik umgehen kann.«
    Schweigend schwebten die drei in einem Antigravfeld auf das Landefeld. Überall um die JOURNEE wurden Frachter be- und entladen. Benja-meen hatte den Eindruck, dass vor allem Nahrungsmittel gelöscht wurden
    - und Menschen eingeladen. Wer irgendwie konnte, kehrte Tefrod den Rücken.
    Eine robotisch gesteuerte Schwebeplattform machte vor ihnen Halt. Sie stiegen auf. Es gab nur eine Sitzreihe, einfache Plastikschalen ohne Lehnen. Tess saß neben ihm. Benjameen spürte ihre Nähe. Er musste nur einen Finger ausstrecken und ... nein. Er umfasste die Rechte mit der anderen Hand und zog sie weg.
    Nach Minuten, die Benjameen wie Stunden erschienen, hielt die Plattform vor einer Abfertigungshalle, einer Glaskonstruktion von spielerischer Leichtigkeit. Steif stieg der Arkonide aus dem Sitz und beäugte die flirrenden Energiefelder, die als Türen dienten. Nirgends war ein Angehöriger der Hafenwache, geschweige denn ein Gorthazi zu sehen, doch Benjameen wusste, dass der Moment der Entscheidung bevorstand. Das Energiefeld würde sie durchleuchten, ihre von den Spezialisten des Virth entworfenen Tarnidentitäten überprüfen. Möglicherweise war das tefrodische Intranet bereits mit dem Schattenspiegel gekoppelt. Reichte Kiriaades Einfluss bis hierher?
    »Nicht stehen bleiben«, drängte Markings. »Wir dürfen nicht auffallen.« Er ging durch das Feld, Tess und Benjameen folgten ihm.
    Nichts geschah. Die Alarmsirenen heulten nicht auf. Die automatischen
    Waffen fuhren nicht aus den Wandverschalungen, um sich auf sie zu richteten. Sie waren durch.
    Benjameen holte tief Luft. Farue Markings stand zwei Schritte vor ihm und überblickte die Halle. Sein Kopf fuhr langsam wie eine Kamera, die jede Einzelheit aufnahm, das Panorama ab.
    Benjameen nahm seinen ganzen Mut zusammen und sah Tess an: »Wie ... wie geht es eigentlich Norman?«
    Ihre Augen weiteten sich, dann sagte sie: »Wieso fragst du? Glaubst du, dass ich nicht gut für ihn sorge?«
    »Nein, wie kommst du darauf? Ich wollte nur wissen, wie es ihm geht. Er ist . war auch mein Haustier.«
    »Du denkst, dass ich ihn vernachlässige, nicht wahr?«
    »Nein!« Benjameen hob abwehrend die Arme. Was war nur los? Er hatte versucht, ein, zwei normale, belanglose Sätze mit ihr zu wechseln, mehr nicht. »Ich wollte einfach nur wissen, wie es ihm geht.«
    »Von wegen! Tu nicht so unschuldig, gib es wenigstens zu!«
    Warum hatte er nicht seinen Mund halten können? Er hatte nur das Beste gewollt und alles nur noch schlimmer gemacht. Hilfe suchend sah er sich nach Farue Markings um. Der Virth hatte alles mitgehört. Er würde bestätigen, dass er nichts Böses .
    Seine Blicke gingen ins Leere.
    Farue Markings war verschwunden.

Kapitel 9
    Der Spiegel lauerte ihm auf dem Weg zur Zentrale auf.
    Takegath versuchte noch, den Kopf wegzudrehen, aber selbst seine cy-bernetisch

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