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PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel

PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel

Titel: PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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oder zu viel an ihnen gerieben.
    »Damit du dir keine falschen Hoffnungen machst«, verkündete Tess, bevor der Arkonide etwas sagen konnte. »Ich bin rein dienstlich hier. Wir müssen Farue Markings finden - und du bist der Einzige, der eine Chance hat, das zu tun.«
    »Tess, ich .«
    »Keine Widerrede. Du bist eben der einzige Zeroträumer von uns. Verdammt noch mal - finde Markings! Jetzt!«
    Benjameen setzte zu einem weiteren Protest an, ließ es aber sein, als er in Tess' wutsprühende Augen blickte. Seine Lider schlossen sich, er legte die Hände ineinander.
    Tess wartete. Benjameen hatte sein paranormales Talent des Zeroträu-mens - nicht zuletzt dank ihrer Hilfe - perfektioniert. Er konnte bei Bedarf in einen Sekundenschlaf verfallen, in dem er in die Träume anderer eindrang und mit ihnen Kontakt aufnahm. Nur auf unwirkliche, verschwommene Art, aber doch ausreichend, um den ungefähren Aufenthaltsort eines Menschen, seinen Gefühlszustand zu erspüren.
    Tränen traten in Benjameens Augenwinkel, rannen die Wangen herab. Die Lippen des Arkoniden zuckten. Schließlich öffnete er die Augen.
    »Und?« fragte Tess.
    »Es geht nicht. Ich kann mich nicht konzentrieren. Ich versuche es seit Stunden, aber es will einfach nicht klappen.«
    Die Worte kamen Tess über die Lippen, noch bevor sie den Gedanken zu Ende geführt hatte: »Du Schlappschwanz! Bist du überhaupt für irgendetwas gut?«
    Tess Qumisha barg den Kopf zwischen den Händen und rannte hinaus auf den Korridor.

Kapitel 16
    Vergangenheit
    »Bruder, hier bin ich!«
    Takegath hechtete geduckt in den schützenden Graben. Eine Salve Raketengeschosse zerschnitt einen Augenblick später die Luft an der Stelle, an der seine Silhouette für den Gegner sichtbar gewesen war, und schlug einige hundert Meter weiter in eine geschwärzte Ruine ein.
    Takegath schnalzte unwillig. Die Gilantir mochten Dummköpfe sein, dass sie ihre Qualen verlängerten, indem sie sich nicht der Übermacht der Kopfjäger beugten, aber sie waren hervorragende Schützen. Und ihre tödliche Fertigkeit hatte kaum nachgelassen, obwohl die KHOME TAZ mit einem elektromagnetischen Puls die Zielelektroniken ihrer Waffen unbrauchbar gemacht hatten.
    Der Gelbe Meister würde auf dieser Welt würdige neue Rekruten finden. Die Frage lautete nur, ob es auch genügend waren. Elf Gy Enäi waren der Schläue der Gilantir bereits zum Opfer gefallen, von Raketengeschossen durchlöchert, als sie nicht auf ihre Deckung achteten, von Sprengfallen zerfetzt oder von Selbstmordangriffen gilantirscher Stoßtrupps überrannt. Es würde den Kopfjägern schwer fallen, ihre Reihen wieder vollständig aufzufüllen.
    »Hast du sie?«, fragte Inahin.
    Der Bruder trug - ebenso wie Takegath selbst - noch immer denselben Kampfanzug wie vor vielen Jahren, als sie die Unsterblichkeit errungen hatten. In der Zwischenzeit war ihr Material zunehmend poröser geworden, das gedeckte Oliv des Keramikfaserstoffes war zu einem verwaschenen Grau ausgebleicht. Doch Takegath und Inahin hatten dem Drängen von Leptir'ka widerstanden, ihre Anzüge gegen Exemplare aus den Arsenalen der KHOME TAZ einzutauschen. Takegath war mit jeder Schwäche und Stärke seines Anzugs vertraut. Es bewahrte ihn vor den Fehleinschätzungen, die immer wieder Kopfjägern nach den ersten Modifikationen die Unsterblichkeit kostete. Den zweiten, womöglich wichtigeren Grund hatte Takegath dem Kommandanten verschwiegen: Manipulationen an seinem alten Kampfanzug wären dem ehemaligen Vorkämpfer der nimvuanischen Sicherheitssphäre nicht verborgen geblieben. Akzeptierte er jedoch einen anderen . er hätte sich ganz in Leptir'kas Hand begeben.
    Takegath warf zwei schnelle Blicke den Grabenabschnitt entlang, in dem er und Inahin standen. Der Graben verlief, die Wände gestützt von unsichtbaren Schirmfeldern, im Zickzack um die letzte Bastion der Gilan-tir.
    Die Brüder waren allein.
    Takegath vergewisserte sich, dass die Kommunikationsanlagen seines Anzugs deaktiviert waren, und öffnete den Helm. Ein modriger Geruch drang durch die Vielzahl der Öffnungen, die seine Nase bildeten. In der Ferne hörte er einen der Flugnager kreischen, die den Himmel dieser Welt für sich erobert hatten. Ansonsten herrschte Stille. Die Gilantir sparten Munition, während die Kopfjäger sich, ernüchtert durch ihre unerwartet hohen Verluste, Zeit ließen, den Belagerungsring enger zu ziehen.
    »Ja«, antwortete er seinem Bruder. »Ja, ich habe sie.« Er öffnete eine Seitentasche

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