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PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt

PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt

Titel: PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Vlcek
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über nur so gewimmelt hätte vor kleineren Flugmanövern. Nun aber ließ sich eine ganz eindeutige Tendenz ablesen.
    Während die Kastun-Raumer das System nach außen hin hermetisch abzuriegeln begannen, setzten die Kreuzschiffe der Faii zur Landung an.
    »Ich habe den Verdacht«, sagte Bruno Thomkin zu niemand Bestimmtem, »es geht los.«
     
     
    Ein Gongschlag dröhnte durch das Stadion.
    Benjameen hätte nie gewagt, sich einen Sofortumschalter zu nennen; diese Bezeichnung stand Perry Rhodan zu. Doch auch er reagierte nicht gerade langsam. Er schnappte sich den Seesack und sprintete zur Seite, so schnell er nur konnte. Und keine Sekunde zu früh.
    Sein unbekannter, sechsarmiger Gegner deckte ihn mit einem regelrechten Hagel der kugelförmigen Granaten ein. Die erste landete genau dort, wo Benjameen eben noch gestanden hatte, explodierte mit lautem Knall und hinterließ einen rauchenden, etwa zwei Meter durchmessenden Krater. Die nachfolgenden waren knapp ringsherum gezielt gewesen; der Gegner hatte wohl mit einer Ausweichbewegung gerechnet. Allerdings hatte er Bens Schnelligkeit unterschätzt. Als die Kugeln niederprasselten und detonierten, war der Arkonide schon ein gutes Stück weiter.
    Doch die nächsten Granaten befanden sich bereits in der Luft. Ben musste darauf achten, nicht getroffen zu werden, und konnte nicht einmal daran denken, das Feuer zu erwidern. Was sowieso wenig Erfolg gehabt hätte: Er schätzte die Entfernung auf etwa 70 Meter.
    Zu weit für ihn. Doch nicht für das sechsarmige Monstrum. Salve auf Salve feuerte es scheinbar mühelos auf Benjameen ab.
    Der schlug Haken, rannte um sein Leben. Bald ging sein Atem keuchend, brannten die Lungen, rauschte das Blut in seinen Ohren. Er begann zu ermüden; die Beine wurden ihm schwer.
    Unterzuckerung und Sauerstoffmangel beeinträchtigten seine Reaktionszeit, schließlich auch seine Wahrnehmung. Mehr als einmal übersah er eine genau in seinen Laufweg gezielte Granate, konnte sich erst im allerletzten Moment durch einen verzweifelten Sprung retten. Dazu kam, dass er jetzt auch darauf achten musste, nicht in einen der Krater zu stürzen, mit denen das Spielfeld mittlerweile übersät war.
    Spiel-Feld? Das ist tödlicher Ernst!
    Der Seesack seines Gegners schien unerschöpflich. Benjameen aber hatte noch immer keine einzige Kugel geworfen. So würde er nicht mehr lange durchhalten. Er musste sich etwas einfallen lassen, und zwar rasch.
    Eins war klar: Er musste näher heran, wollte er nur den Hauch einer Chance haben. Auch wenn er damit in noch größere Gefahr lief, einen Treffer abzukriegen.
    Egal. Ob er mich schnell oder langsam fertig macht, bleibt im Endeffekt gleich.
    In einer der wenigen, viel zu kurzen Atempausen, die der Sechsarmige ihm gönnte, warf Ben den Sack über die Schulter. Dann nahm er in jede Hand eine Kugel. Sie fühlten sich unangenehm kalt und feucht an. Aber vielleicht war das auch nur der Schweiß auf seinen Händen. Er holte tief Luft.
    Dann rannte er los, auf seinen Gegner zu.
     
     
    »Was mich immer schon fasziniert hat«, raunte Grek-665 1/2 in Bruno Thomkins Ohr, »sind die vielen verschiedenen Alarmstufen, die ihr Lemurvölker praktiziert.«
    »Ach ja?« Bruno war sich nicht sicher, ob er es als belastend oder erleichternd empfinden sollte, dass sich der Maahk zu ihm ans Maschinenpult gesellt hatte.
    »Aber ja. Wir haben so etwas nicht. Für mein Volk gibt es nur volle Aufmerksamkeit oder gar keine. Entweder sind wir im Dienst oder nicht. Eure zahlreichen Abstufungen kann ich erst nachempfinden, seit ich den LemSim habe, wenngleich noch immer nur ungefähr. Wobei ja letzteres Wort schon überaus verdächtig ist. >Ungefähr<, das klingt fast wie >ungefährlich<. Dabei birgt gerade Ungenauigkeit ein hohes Ausmaß an Gefahr in sich.«
    »Ich habe momentan relativ wenig Sinn für sprachliche Feinheiten.« Bruno wischte sich über den Schnauzbart. »Wir starren hier schon seit Ewigkeiten auf die Monitore. Weil jeden Moment die Kacke zu dampfen anfangen kann, wenn dir dieses Bild etwas sagt.«
    »Durchaus. Die entsprechende, in meinem ursprünglichen Kulturkreis gebräuchliche Redensart lautet: >Eine Ansammlung nicht weiter genießbarer Körperausscheidungen gelangt ins Luftumwälzungssystem.< Wenn jemand diese Floskel verwendet, kommunizieren wir gewöhnlich Erheiterung. Etwa so: >Har, har, har.< Das ist nämlich insofern komisch, als es impliziert, dass die Ventilatoren zerkleinerte Partikel geruchsbelasteter Schadstoffe

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