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PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt

PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt

Titel: PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Vlcek
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Bewegungslosigkeit, als wäre er versteinert. Die Krieger dagegen zerfielen zu Staub, als ihnen der Gelbe Meister mit einem einzigen Atemzug die Lebensenergie entzog.
    Dann entwich der gelbe Schemen durch das offene Dach des Gebäudes, stieg steil in die Höhe und blähte sich hoch über dem Freiheitsplatz zu einer mächtigen Wolke mit unzähligen Gliedmaßen auf.
    Viele der Raumschiffinsassen sahen die Bedrohung. Einige konnten sogar noch einen Hilferuf entsenden, ohne recht zu wissen, welcher Gefahr sie ausgesetzt waren. Aber das war nur ein Aufflackern von Panik und ungewisser Angst.
    Dann hatte die gelbe Wolke sich schon über die 100 Kreuzer gesenkt und hüllte sie ein. Sie drang in die Raumschiffe ein und raste durch die Korridore und Räumlichkeiten, und wo der Nebel auf Lebewesen traf, entzog er ihnen die Vitalenergie, so dass sie einfach zu Staub zerfielen. Und so ging es weiter, bis sich auf keinem der Kreuzer mehr Leben rührte.
    Dermaßen gestärkt, stieg der Nebel in den Orbit auf, in dem 60000 Raumschiffe aller Größenklassen einen Sperrriegel in Gestalt einer den Planeten umspannenden Kugelschale gebildet hatten. Der Gelbe Meister breitete sich über sie aus, suchte Schiff um Schiff heim, Hunderte von ihnen gleichzeitig, und nahm alles Leben auf. Und während er sich auf diese Weise stärkte, wurde er größer und mächtiger, gewaltiger und kolossaler.
    Zehntausend Raumschiffe und mehr waren auf diese Weise bereits entseelt worden. Die Schreie der Sterbenden eilten dem Gelben Meister über Funk zu den anderen Schiffen voraus. Die Mannschaften der gewarnten Schiffe bekamen das Sterben zwar akustisch mit, konnten die Gefahr aber nicht definieren. Die Angst vor dem Unbekannten, vor etwas Unheimlichem, lähmte sie. Sie ahnten lediglich, dass irgend etwas Unglaubliches, Bedrohliches, dem man nicht entrinnen konnte, auf sie zukam, etwas absolut Tödliches, das grausame Ernte hielt.
    Das veranlasste viele Raumschiffkommandanten, ihr Heil in der Flucht zu suchen. Ganze Flottenteile versuchten, im letzten Moment der Gefahr durch Rückzug zu entfliehen. Sie flüchteten in wilder, kopfloser Panik. Aber der Gelbe Meister holte sie alle ein, bevor sie in den Hyperraum entkommen konnten.
    Dann war die gespenstischste Schlacht in der langen Geschichte von Dubensys vorbei. Es war ein Gefecht ohne Materialverlust, eine Weltraumschlacht, bei der kein einziges Raumschiff verloren ging oder auch nur beschädigt wurde. Als alles vorbei war, trieben lediglich 60000 unversehrte Raum- schiffe führungslos durch den Weltraum.
    Die Wolke, zu der sich der Gelbe Meister für diesen Kampf aufgebläht hatte, kehrte nach Kyntass zurück, wo er seine wahre Gestalt annahm, die eines gelb gepanzerten K'amaroa. In der großen Halle des Kriegspalastes wandte er sich nun dem noch immer wie versteinerten Goban und seinem Gefolge zu.
    Er nahm die Starre von ihnen, so dass sie ihm bei vollem Bewusstsein ins gelbe Angesicht sehen konnten.
    Sie drängten sich, zu Tode erschrocken, kaum fähig zu begreifen, was mit ihnen geschah, wie eine Herde verängstigter Tiere zusammen.
    »Ihr habt an mir gezweifelt und darum den Tod verdient«, sagte der Gelbe Meister. »Aber ich will Gnade vor Recht ergehen lassen und euch Gelegenheit zur Reue geben. Wer bereit ist, seiner Friedensphilosophie abzuschwören und sich dem Kriegshandwerk zu verschreiben, soll mir ein willkommener Diener sein.«
    Ein Dutzend Gestalten aus Gobans Gefolge traten hervor und riefen wie aus einem Mund: »Das wird niemals geschehen!«
    Der Gelbe Meister tötete sie alle mit einem Handstreich. Er verfuhr auch mit allen anderen Gefolgsleuten so, weil sie Standhaftigkeit zeigten und unerschütterlich zu ihrem obersten Friedensapostel standen. Zuletzt blieb nur der Gnadenspendende Goban übrig.
    »Deinen Tod will ich besonders zelebrieren«, sprach der Gelbe Meister. »Und ganz Dubensys soll Zeuge deines Endes werden.«
    Der Gelbe Meister verfuhr mit dem Gnadenspendenden ebenso, wie er es einst als Ugar mit seinem Vater getan hatte. Er verspeiste ihn Gliedmaß' für Gliedmaß, während ringsum zahlreiche Aufnahmegeräte liefen und das Schauspiel für die Ewigkeit festhielten.
    Diese Bilder wurden über ganz Dubensys ausgestrahlt und verbreiteten Furcht und Entsetzen. So erfüllten sie ihren Zweck.
     
     
    Koy-Korraz wurde zum Oberbefehlshaber der Raumstreitkräfte ernannt und in den Rang eines Admirals erhoben. Er wurde damit zum zweitmächtigsten Mann nach dem Hoch-Admiral und

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