Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt

PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt

Titel: PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Vlcek
Vom Netzwerk:
schwächen und selbst gleichzeitig eine stärkere Position erlangen konnte. Doch von alledem wollte der Gelbe Meister nichts wissen. Er entschied sich schließlich für die altbewährte Methode, den Feind durch einen Überraschungsschlag zu lähmen und dann mit geballten Kräften zu überrennen.
    »Das mag bei niedrigeren Wesen so funktionieren, aber diesmal haben wir es mit einer mächtigen Wesenheit zu tun«, gab Kano-Parizo zu bedenken.
    Solche Argumente ließ der Gelbe Meister nicht gelten. »Wenn ich Herr über Dubensys werden will, muss ich Ayamee hinwegfegen. Ich fühle mich dafür stark genug.«
    Admiral Koy-Korraz verfügte mittlerweile über eine Flotte von 100000 Kampfeinheiten. Der Gelbe Meister verlangte, dass er mit der kompletten Streitmacht in den Sektor Shimberra einfiel und dort alle Spuren der Zivilisation auslöschen sollte.
    »Damit treffen wir Ayamee mitten ins Herz und brauchen ihr danach nur noch den Gnadenstoß zu geben«, behauptete der Gelbe Meister.
    Es geschah so, wie der Gelbe Meister es verlangte. Als KoyKorraz mit seiner gewaltigen Flotte in den Shimberra-Sektor einflog, bekam er es kaum mit Gegenwehr zu tun. Seine Schiffe vernichteten Welt um Welt, ohne selbst empfindliche Verluste hinnehmen zu müssen. Doch dann passierte etwas Unvorhergesehenes. Wie aus dem Nichts erschienen fremdartige Flugkörper, die man keinem der Völker der Ayamee zuordnen konnte. Es handelte sich um geisterhafte Objekte, die semimateriell wirkten und durchsichtig waren.
    Sie sahen aus wie großflächige Spinnennetze. Es war unmöglich, sie mit Geschützen zu zerstören. Wo sie auftauchten, legten sie sich um die Raumschiffe und schlossen deren Systeme kurz. Und jedes dieser Gespinste war so groß, dass es sich um mehrere Raumschiffe gleichzeitig legen konnten.
    Diese Netze hatten noch eine fatale Auswirkung: Sie lähmten den Geist der Kyntassen und machten es ihnen so unmöglich, sinnvoll zu handeln. Wenn die Raumschiffe der Kyntassen dann hilflos dahintrieben, tauchten Einheiten der AyameeVölker auf und schossen sie einfach ab.
    Koy-Korraz hatte auf diese Weise bereits die Hälfte seiner Flotte verloren, bevor er überhaupt dahinter kam, was mit ihnen passierte. Da war es für einen geordneten Rückzug jedoch längst zu spät. Dem greisen Admiral blieb nichts anderes übrig, als bis zum letzten Atemzug zu kämpfen.
    Das volle Ausmaß des Desasters wurde ihm aber erst klar, als gegen Ende dieser einseitigen Schlacht auch sein Flaggschiff in den Bann eines Todesnetzes geriet. Als ihn die lähmenden Impulse trafen, die seinen Geist verwirrten und es ihm unmöglich machten, sinnvoll zu agieren, begriff er, dass diese Todesnetze Teil der Wesenheit Ayamee waren. Sie hatte große Anteile ihrer Substanz in die Schlacht geworfen, um sie für sich zu entscheiden.
    Was für eine heimtückische Wesenheit! Das war nicht fair!
    Das waren Koy-Korraz' letzte Gedanken als körperliches Wesen. Denn schon waren die feindlichen Raumschiffe da und atomisierten sein Flaggschiff. Das war die endgültige Niederlage!
    Aber Koy-Korraz starb nicht. Sein Geist ging im Bewusstseinspool des Gelben Meisters auf. Er wurde ein Teil von ihm. Und als solcher Splitter in der Wesenheit des Meisters erlebte er den Ausgang dieser Auseinandersetzung mit.
     
     
    Ich, Koy-Korraz, erfuhr erst jetzt, dass der Gelbe Meister seine Flotte bewusst geopfert hatte, um Ayamee einen Scheinsieg erringen zu lassen. Es war ein Meisterplan, der mich zutiefst beeindruckte.
    Denn indem Ayamee ihre Kräfte im Kampf gegen meine Einheiten einsetzte, schwächte sie sich selbst. Der Gelbe Meister musste nur warten, bis sie sich völlig verausgabt hatte - was mit der Vernichtung meines Flaggschiffes geschah -, um dann über sie herzufallen und sie zu verschlingen.
    Ich habe diesen Kampf auf höchster geistiger Ebene miterlebt. Ich, als winziger Splitter meiner Entität, habe dazu beigetragen, dass der Gelbe Meister die Wesenheit Ayamee schließlich einsaugen und völlig vereinnahmen konnte.
    Damit wurde Ayamee ein Teil des Gelben Meisters. Mein Herr ist nun mächtiger denn je und beherrscht als unglaubliche Macht ganz Dubensys. Er ist so mächtig, dass er den Schritt auf eine noch höhere Daseinsebene wagen könnte.
    Der Gelbe Meister könnte zur Superintelligenz werden. Durch den Sieg über Ayamee ist ihm Kraft, Wissen und Weisheit zugeflossen, die er sonst nicht in Jahrmillionen hätte gewinnen können. Dieser Vorgang liegt jenseits aller Normen. Der Gelbe Meister

Weitere Kostenlose Bücher