PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt
Kriegsminister Kano-Parizo im neu gegründeten Sternenreich von Kyntass. Den Minister rief der Gelbe Meister zum Goban über ganz Dubensys aus. Es war als Verhöhnung aller vergangener Werte gemeint, dass er den Titel Seine Herrlichkeit, der Gnadenspendende und Huldvolle Goban von Kyntass erhielt.
Die Friedensapostel hatten die Kyntassen von Dubensys einst mit einem Raumfahrtverbot belegt. Von Goban eingesetzte Kontrolleure hatten streng darauf geachtet, dass die Kyntassen nicht einmal Satelliten in den Orbit schossen. Taten sie es dennoch, wurden diese sofort von Patrouillen abgeschos- sen. Der Weltraum schien den Kyntassen für immer verschlossen, falls sie sich nicht zum Frieden »bekehren« ließen und ihre Waffenarsenale vernichteten.
Erst die Geburt des Gelben Meisters brachte für die Kyntassen die Wende. Er verlangte, dass sie den Gnadenspendenden provozierten, indem sie verstärkt Weltraumforschung betrieben und Raketen mit Satelliten in den Orbit ihrer Welt schickten. In der Folge kam es dann zu der Intervention der Friedenstruppen - die zur Vernichtung des Gnadenspendenden und seiner Heere und zur Übernahme der Flotte aus 60000 Kampfeinheiten durch die Kyntassen führte.
Der neue Goban von Dubensys, Kano-Parizo, verfügte nun über eine schlagkräftige Flotte, die es mit allen Machtblöcken dieser Galaxis aufnehmen konnte. Der Gelbe Meister selbst schulte ein Kontingent von Kyntassen unter Koy-Korraz' Führung, so dass bald eine Generation von ausgezeichneten kyntassischen Raumfahrern heranwuchs. Schon zwei Jahre nach dem Sturz des Gnadenspendenden Goban konnte Seine Herrlichkeit Kano-Parizo die gesamte Flotte bemannen.
Nun endlich durften die Kyntassen nach den Sternen greifen.
Durch das alte Sternenreich des Friedens ging ein Stöhnen und Wehklagen, als Kano-Parizo die neue Ordnung ausrief, die auf dem Recht des Stärkeren beruhte. Er lud alle Völker von Dubensys ein, sich den Prinzipien des Gelben Meisters anzuschließen, und drohte all denen, die sich dem Gelben Meister nicht anschlossen, gewaltsame und blutige Unterwerfung an.
Zuerst blieben die Völker des alten Sternenreichs standhaft, allen voran die Mrylaner. Doch als die in der Schlacht bei den Seybollen vernichtend geschlagen wurden, kapitulierten viele kleinere, unbedeutender Völker, die ohnehin mit der Führung der Mrylaner unzufrieden gewesen waren und mehr von Taten als großen Worten hielten.
Die Seybollen waren ein strategisch unbedeutender Sternenarchipel in der Südseite von Dubensys. Dort tauchte eines Tages Admiral Koy-Korraz mit einer kleinen Flotte auf und erklärte die 23 in den Seybollen besiedelten Welten zum Hoheitsgebiet des neuen Goban Kano-Parizo. Die schlecht gerüs- teten Siedler leisteten kaum Widerstand, doch riefen sie die Friedenstruppen der Mrylaner zu Hilfe. Die erschienen mit lediglich 1000 Raumschiffen, wohl in der Meinung, mit den unerfahrenen kyntassischen Raumfahrern leichtes Spiel zu haben.
Doch als die 1000 Raumschiffe bei den Seybollen eintrafen, tauchten plötzlich doppelt so viele Kyntassenschiffe auf und boten den Mrylanern eine erbittert geführte Schlacht, die sie bald zu ihren Gunsten entschieden. Daraufhin griffen die Mrylaner mit ihrer verbliebenen Flotte von 10000 Raumschiffen an, in der Hoffnung, dass Kano-Parizo dieser Übermacht nichts entgegenzusetzen hatte. Doch da die Kyntassen durch den Gelben Meister eine solide Raumfahrerausbildung genossen hatten, konnten sie die gesamte von den Mrylanern erbeutete Flotte von 60000 Kampfschiffen bemannen. Und diese warf Koy-Korraz in die Schlacht.
Die Auseinandersetzung währte nicht lange, nämlich nur, bis sich die letzten verbliebenen 7554 mrylanischen Einheiten ergaben. Die konnte Admiral Koy-Korraz fast unversehrt übernehmen und seiner Flotte einverleiben. Die Mannschaften wurden auf die Siedlerwelten der Seybollen deportiert, die zu Strafplanenten umfunktioniert wurden. Nach dieser totalen Niederlage verkümmerte das Volk der Mrylaner zur Bedeutungslosigkeit. Das Imperium von Kyntass dagegen wurde zum tonangebenden Sternenreich in Dubensys.
Es gab danach nur noch vier weitere Machtblöcke von Bedeutung in der Galaxis. Dazu gehörten die Allianz von Sbyllgandir, deren Völker sich den Friedensregeln der Mrylaner nie unterworfen hatten, aber Handelsbeziehungen zu ihnen unterhielten. Die Roboterzivilisation der Seioender, die nach Dubensys zugewandert war und seit Äonen nach dem Volk Ausschau hielt, das sie einst erschaffen hatte, und die
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