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PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

Titel: PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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ebenso dummen wie gefährlichen Eskapaden, die er seit meiner Warnbotschaft noch unverfrorener betrieb als zuvor.
    Selbstverständlich kam mir der Verdacht, dass der Kerl mich damit aus der Deckung locken und zu einem persönlichen Treffen zwingen wollte. Aber selbst wenn ich meinen Widerwillen gegen diese hinterhältige Erpressung überwunden hätte - meine Maske fallen zu lassen, »sichtbar« zu werden, und sei es nur vor ihm, war mir explizit verwehrt!
    Ich zermarterte mir das Hirn und fand keine Lösung, wie ich mich aus dieser Klemme befreien sollte. Ich spielte sogar mit dem Gedanken, mir die Substanz der fünften Phiole schon jetzt zu verabreichen, ohne noch länger auf ein Ereignis zu warten, das mir den Impuls dazu versetzte. Vielleicht präsentierte sich die Lage danach ja weniger verzwickt? Umgekehrt konnte es genauso gut sein, dass als nächste Stufe Flucht vorgesehen war, inkognito in jeder Hinsicht; dass ich also, sobald ich das Mittel nahm, meine wahre Identität zwischenzeitlich vergessen würde! Wie es bereits zweimal geschehen war. Dann stünde ich wahrlich schön blöd da. Nein, dieses Risiko durfte ich nicht eingehen.
    Verflucht noch mal, mit einem solchen Klotz am Bein, wie ihn der Terraner darstellte, würde ich mir nie und nimmer rechtzeitig Zugang zu Trantipons Geheimnissen verschaffen können! Das war schwer genug, ich hatte noch nicht die geringste Idee. Darauf sollte ich all mein Potenzial bündeln, statt mich als Schutzengel zu vergeuden.
    Glaub mir, mein leichenblasser Freund, ich neige nicht zur Resignation. Niederlagen akzeptiere ich erst, wenn sie unwiderruflich erwiesen sind. Und ich beschwere mich nie über widrige Einsatzbedingungen, sondern mache das Beste daraus.
    Gleichwohl. In diesem Augenblick war mir elend zumute. Ich kam keinen Schritt weiter, hatte mich festgefahren. Gern hätte ich jemandem mein Leid geklagt, wenigstens ein paar Minuten lang hemmungslos lamentiert, wie der verblichene Ckrydert. Aber das stand natürlich nicht zur Debatte.
    Halt.
    Ckrydert. Da war etwas gewesen, zwei unzusammenhängende Punkte in seinem Geschwafel... Genau: Trantipon nahm äußerst selten die Dienste von uns Triage-Experten in Anspruch, weil seine Experimente für die Versuchspersonen meist letal verliefen. Somit brauchte ich gar nicht erst zu hoffen, dass ich auf offiziellem Weg in seine Laborsektion gelangen würde. Andererseits hatten die drei Mantarheiler, die laut Ospriuk Osks privaten Aufzeichnungen das Projekt Ara-Toxin leiteten, kürzlich zehn Humanoide angefordert. Falls einer davon unvermittelt in einen Zustand verfiel, der meine Anwesenheit rechtfertigte ... Ja, so konnte es funktionieren. Eventuell. Die Erfolgsaussichten waren denkbar gering, desgleichen die Überlebenschancen meines Lockvogels. Doch hatte der Terraner sich das selbst zuzuschreiben und zuletzt hinlänglich bewiesen, dass er Gefahr und Schmerz nicht scheute, vielmehr regelrecht danach gierte.
    Nun wusste ich, was zu tun war. Wie ich zwei Mücken mit einer Klatsche erschlagen konnte.
    Ich verkaufte ihn - dich - an Trantipon.
     

Tifflors Tod
     
    »Sie sagt, auf dem ganzen Planeten gibt es keinen Hypersender.«
    »Ist sie vertrauenswürdig? Kompetent?«
    Perry Rhodan rief sich das Gesicht der Algustranerin ins Gedächtnis, die er auf einer Feliden-Rennbahn kennengelernt hatte. »Ich denke, schon.«
    Die Umweltangepasste, die ihm nur knapp bis zum Knie reichte, hatte einen seriösen Eindruck gemacht. »Sie war Cheffunkerin, bevor sie an der Vakuumspest erkrankte. Als ihr vom behandelnden Ara mitgeteilt wurde, dass sie länger als ursprünglich vereinbart in Hrom-Connan bleiben musste, wollte sie unbedingt persönlich ihre Familie verständigen. Nicht gestattet, sagte man ihr. Daraufhin hat sie einen Kliniktechniker bestochen, mit einer erklecklichen Summe. Seiner Aussage zufolge - die er durch für sie glaubhafte Beweise untermauert hat - funken die Aras ausschließlich von ihren Walzenraumern aus, und zwar in mindestens einer Linearetappe Abstand zu diesem Sonnensystem. Über eine Relaiskette, die den Ursprung der jeweiligen Nachricht zusätzlich verschleiert.«
    »Klingt leider logisch. Sie wollen die Position der Zoowelt unter allen Umständen geheim halten.«
    »Wodurch wir Plan A vergessen können.«
    »Also Plan B: abhauen, dann erst Feuer schreien. Irgendwelche neuen Befunde in dieser Hinsicht?«
    »Nein.« Perrys Gesprächspartner hatten nur Rezzo d'Untrums Schilderungen bestätigt. Praktisch keiner dachte

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