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PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

Titel: PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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an Flucht aus Hrom-Connan oder wusste von jemandem, dem ein solcher Versuch gelungen wäre. »Bei dir?«
    Tiff schüttelte den Kopf. »Ich vermute stark, dass unterirdische Verbindungen zwischen den Kuppelstädten existieren. Turborohr-bahnen, schätze ich. Für den erforderlichen Warenumschlag findet viel zu wenig Gleiterverkehr statt.«
    Das deckte sich mit Perrys Beobachtungen und Schlussfolgerungen. Die Kursphäre war sicherlich nicht autark. Mindestens eine der anderen Kuppeln musste der Versorgung mit Nahrungsmitteln dienen. »Aber du hast keinen gangbaren Weg in den Untergrund entdeckt?«
    Tiff zeigte auf das Kettchen an seinem zerschundenen, blutunterlaufenen Hals. »Wenige Schritte raus aus dem goldenen Käfig, und die Froschköpfe erscheinen und greifen durch.«
    »Weitere Botschaften von unserem Gönner?«
    »Bislang nicht. Immerhin, er hat angebissen. Ich halte ihn mächtig auf Trab. Lange kann es nicht mehr dauern, bis er dessen überdrüssig wird.«
    »Hoffen wir's.« Perry hatte das Gefühl, auf der Stelle zu treten. Auch über ein spezielles Ara-Toxin hatte niemand etwas gewusst. Dafür hatte sich Tiffs Annahme bezüglich der Halskettchen als richtig erwiesen: Sie waren mit einfachen mechanischen Mitteln nahezu unzerstörbar, und Thermo- oder Desintegratorstrahler konnte man am eigenen Hals nicht gut zum Einsatz bringen. Wurde auch nur die Oberflächenschicht angekratzt oder an irgendeiner Stelle zu hoher Druck ausgeübt, zogen sie sich zusammen und erwürgten den Träger. Einige seiner Auskunftspersonen waren Zeuge eines derartigen Vorfalls gewesen.
    Er blickte zum Holoschirm, der die Schreckensbilder aus dem Menschenpferch zeigte. »Drei Tage«, erinnerte er. »Zwei davon sind verstrichen. Falls sich heute keine Wendung zum Besseren ergibt...« Wie er den Satz vollenden sollte, wusste er selbst nicht genau.
    »Gemach, Alter.« Tiff klopfte ihm auf die Schulter. »Hab noch ein wenig Geduld. Wir sind nahe dran, das spüre ich in den Nieren. Ich gehe wieder auf die Piste, Faroghs ärgern, und unseren Beschützer dazu. Du solltest dich ebenfalls ins Geschehen werfen. Wirst sehen, einer von uns findet die Schwachstelle, an der sich dieser Horror aus den Angeln hebeln lässt.« Er tippte sich lässig an die Schläfe, dann verließ er federnden Schritts das Hotelzimmer.
    Perry blieb sitzen, den Kopf zwischen die Hände gestützt, und überdachte zum wiederholten Mal die Pläne, die sie geschmiedet und wegen Undurchführbarkeit verworfen hatten. Es lief stets aufs selbe hinaus: Ohne Unterstützung durch einen Insider, eine Person auf der anderen Seite des Gitters, war jeder Ansatz zum Scheitern verurteilt. Die meisten Einzäunungen mochten unsichtbar sein und der Großteil der Gehege, speziell diese Kuppel, luxuriös ausgestattet. Aber Käfig blieb Käfig. Aus dem Galaktischen Zoo zu entkommen, schafften einmal Inhaftierte nicht im Alleingang. Zu raffiniert waren die Sicherheitsvorkehrungen aufeinander abgestimmt. Nachvollziehbar, aus Sicht der Betreiber, würde doch schon ein einziger Entflohener, der die galaktische Öffentlichkeit aufrüttelte, die gesamte Institution gefährden.
    Die Frage, ob ihr unbekannter »Schutzengel« überhaupt die Machtposition hatte - und vor allem auch den Willen -, ihnen behilflich zu sein, hatten Rhodan und Tifflor erst gar nicht diskutiert. Pessimismus brachte nichts. Sie mussten sich wohl oder übel an diesen einzigen, äußerst brüchigen Strohhalm klammern. Perry hasste Situationen, in denen er weitgehend zur Passivität verdammt war, wie die Pest. Fast beneidete er Tiff, trotz der Qualen und Gefahren, die dieser auf sich nahm. Doch gleichzeitig einen ähnlichen Drahtseilakt zu wagen, wäre schlicht unvernünftig gewesen.
    Er gab sich einen Ruck, stand auf, deaktivierte die Kom-Konsole und ging zur Tür, nicht gerade begierig auf weiteren Smalltalk mit Leuten, die sich ihr Gefängnis als exklusive Kuranstalt schönfärbten. Aber Tiff hatte schon recht. Jedes noch so perfekte System besaß eine Schwachstelle.
    Es kam nur darauf an, sie zu finden.
    Julian Tifflor hatte vorgehabt, diesmal in einer der Diskotheken nahe der Straße des Großen Mo zu provozieren. Die Konzerthallen und Tanzpaläste wurden überwiegend von jüngeren »Kururlaubern« frequentiert, welche sich vielleicht eher zu Aufsässigkeiten oder gar rudimentärem Widerstand gegen die Obrigkeit anstacheln ließen. Sonderlich viel erhoffte Tiff sich diesbezüglich nicht. Hrom-Connans Musikindustrie war ebenso

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