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PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

Titel: PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Mitarbeiter ab, nicht ohne deren Gedächtnis zu löschen. Sei mir nicht böse, Filgris, ich sehe wenig Chancen für dich. Wobei ich deine Befähigungen keineswegs schmälern will. So oder so, du solltest dich mächtig beeilen, wenn du noch zum Zug kommen willst.«
    Er wusste gar nicht, wie recht er hatte, denn dies galt in vermehrtem Maß auch für meine wahren Absichten. »Ja, ich habe gehört, Trantipon sei dabei, sich reisefertig zumachen.«
    »So ist es. Ein Großteil der mitgebrachten Geräte wurde längst wieder auf die MOMANTAR überstellt. Die meisten Laborkomplexe sind bereits aufgelassen und ans Konsortium retourniert, selbstverständlich rückstandsfrei gesäubert. So einer hinterlässt keine Beweise. Für einige letzte Experimente hat er noch Tierchen geordert, aber im Wesentlichen räumt sein Gefolge nur mehr auf.«
    »Trantipons Arbeit hier ist getan.«
    »Zum Wohl unseres Volkes ...« Ckrydert lachte, schüttelte sich geradezu vor Hohn. Er war nervlich am Ende. Wie es mit ihm weitergehen würde, ließ sich unschwer extrapolieren: immer höhere Dosen des Rauschgiftes, mit dem er sein Unbehagen betäubte, bis zum finalen Zusammenbruch. Gewiss hatte er nur einen Zipfel dessen erhascht, was hier vorging; doch das reichte, ihn völlig aus der Bahn zu werfen.
    »Du wirkst nicht glücklich darüber.« Ich verspürte wenig Lust auf Ckryderts übliches wehleidiges Gejammer. Doch vielleicht hatte er etwas aufgeschnappt, was für mich wichtig war. Deshalb ermunterte ich den Schwächling, mir sein Herz auszuschütten.
    Und das tat er.
    Ausgiebig.
    Als hätte ich nicht schon genügend Sorgen gehabt, fing einer der Eingeschleusten an, sich irrational, ja fahrlässig keck zu gebärden.
    Ich hatte mittlerweile eine abgeschirmte Funkverbindung zwischen meinem Armbandrechner und dem von mir gekaperten Po-sitronik-Knoten installiert, damit ich auch außerhalb des Monitorraums die beiden Agenten kontinuierlich überwachen konnte. Bisher waren sie diskret vorgegangen. Wer nicht dezidiert wusste, dass sie einen Auftrag verfolgten, und worauf daher zu achten war, erkannte in ihren Ortsveränderungen und Sozialkontakten kein verräterisches Muster. Der - laut den von seinem Stressband gemessenen, medizinischen Basiswerten - um ein weniges ältere Terraner verhielt sich auch weiterhin so, ganz seiner Rolle eines Neuzugangs entsprechend. Er klapperte die Sehenswürdigkeiten der Rekreationskuppel ab, suchte scheinbar wahllos Biotope auf, führte Gespräche von unterschiedlicher Dauer mit anderen, verschiedensten Völkern angehörigen Insassen. Kurz: Er recherchierte; verdeckt, wie ich es selbst kaum besser zuwege gebracht hätte. Zwischendurch ruhte er stets nur wenige Stunden. Er schien nicht viel Schlaf zu benötigen, und zwar von Natur aus: Ich stellte keine Symptome einer Aufputschdroge fest. Zumindest über die eingeschränkten Ferndiagnosemöglichkeiten des Halsbands vermittelte er den Eindruck eines ausgeglichenen, kerngesunden, mit hoher Regenerationsfähigkeit gesegneten Individuums. Und er benahm sich vernünftig, konse-quent unauffällig.
    Doch der andere...
    Seine physischen Werte deuteten grundsätzlich auf eine fast noch bessere Konstitution hin. Allerdings schwankten sie gelegentlich in Richtung eines merkwürdig tranceartigen Zustands - nämlich immer dann, wenn er etwas Unerlaubtes anstellte, von Faroghs erwischt und via Stressband abgestraft wurde. Dessen ruckartiges Zusammenziehen registrierte ich, desgleichen die resultierende Atemnot. Hingegen fehlten die Anzeichen für Schmerz und Panik, die damit hätten einhergehen sollen, fast völlig. Anders ausgedrückt: Dass er zu ersticken drohte, ließ den Kerl kalt!
    Auch bei ihm wies nichts auf die Beeinflussung durch Rauschmittel hin. Lag eine schlagartig aufgetretene psychische Störung vor? Als sei ihm vollkommen egal, dass er bei diesen gewagten Selbstversuchen Kopf und Kragen riskierte, probierte er immer wieder aus, wie weit er gehen konnte. Zwar griff er keine Roboter, Cyborgs oder Faroghs direkt an. Aber er überschritt jede Absperrung, die er finden konnte, obwohl diese eindeutig markiert waren - mutwillig also, und gezielt. Gänzlich durchgedreht war er nicht, denn er ließ sich jedes Mal im letzten Moment zur Räson bringen, bevor ihn das Stressband erwürgt hätte. Dann zog er sich zurück, wechselte die Position, und kaum hatten sich seine Werte erholt, provozierte er anderswo erneut. Bemerkenswerte Ausdauer an den Tag legend, versuchte er sogar, den

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