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PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

Titel: PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Schmucknarben in seinem Gesicht verrieten. Ich fischte ihn in meine Nische, schlug ihn bewusstlos, bevor er einen Ton herausbrachte, und drückte ihm das vorbereitete Hypnopflaster an den Hals. Ungeduldig wartete ich, bis er wieder zu sich gekommen war. Dann konditionierte ich ihn mittels der Droge und zwang ihm meinen Willen auf.
    Leider hatte ich einen herausragend begriffsstutzigen Zeitgenossen erwischt. Es dauerte eine Weile, bis ich dem Artoquis die 24 Kapseln ausgehändigt und ihn instruiert hatte, wo und wie er sie anbringen sollte. Ich geriet unter beträchtlichen Zeitdruck. So viel war noch zu erledigen! Ebenso ungefragt wie unverfroren gestand mir der dröge Nichtsnutz, dass er seine Berufung an das Institut keineswegs fachlichen Qualifikationen, sondern einzig verwandtschaftlicher Protektion verdankte. Na toll! Mühsam bläute ich ihm ein, wohin er sich zur Mittagsstunde zu begeben hatte und was er bis dahin besorgen sollte. Ich hätte ihm liebend gern jetzt schon das Genick gebrochen, wäre dadurch nicht der ganze vorige Aufwand vergebens gewesen.
    Wegen dieser unplanmäßigen Verzögerung verlangte mir der Rückweg zum Tempel und hernach in die Herberge alles ab, was ich noch an Konzentration, Gewandtheit und Tarnfähigkeit aufbrachte Ara'elaith half mir wieder auf die Beine: An die längerfristigen Nebenwirkungen mochte ich gar nicht denken.
    Aber ich musste noch mehr Gift fabrizieren. Und das digitale Äquivalent dazu: Ich hatte vor, mit einer Konsole, die nicht einmal für anspruchsvollere Hüpfspiele geeignet war, eine ganze Funkanlage in meine Gewalt zu bringen, ohne dass deren Administratoren verfrüht Wind davon bekamen.
    Die Zeit raste dahin. Stress und Anspannung wuchsen. Jeder Flüchtigkeitsfehler konnte alles zunichtemachen.
    Ich hatte richtig Spaß.
    Um zehn Uhr vormittags schloss ich meine Vorbereitungen ab, keine Minute zu früh.
    Ich teilte dem Hausverwalter mit, dass die Delegation der Csiguls bis auf Weiteres nicht gestört zu werden wünschte. Dann flutete ich die Etagen, die meine Dienstgeber bewohnten, mit dem Gas, das ich zu diesem Zweck hergestellt hatte. Es versetzte sie in ein Koma, aus dem sie frühestens am nächsten Tag erwachen würden; vermutlich ohne bleibende Schäden, obwohl mir das herzlich egal gewesen wäre. Hauptsache, sie kamen mir nicht in die Quere und konnten erst wieder zu meiner Person befragt werden, wenn ich längst über alle Berge war.
    Nachdem ich mich vergewissert hatte, dass sämtliche Csiguls im Tiefschlaf lagen, besorgte ich mir aus ihrem Quartier zwei kleine
    Antigrav-Plattformen, wie sie zum Transport schwerer Gepäckstücke Verwendung fanden. Auf die eine setzte ich die beiden Theaterpuppen; auf der anderen zurrte ich meine Ausrüstung fest. Eine Viertelstunde vor elf Uhr verließ ich die Herberge.
    Peinlich genau darauf achtend, dass ich mich ausschließlich in für die Öffentlichkeit zugelassenen Regionen bewegte, steuerte ich meinen Zielort an.

Blitzgescheiter Blitzkrieg
     
    Davon würde Wozlav Sorenmeier noch seinen Urenkeln erzählen.
    »Könnt ihr euch vorstellen«, würde er sagen, »wie viele professionelle Gleiterpiloten es auf einem hoch entwickelten Planeten wie Tahun gibt? Millionen. Mil-li-o-nen! Aber nur einem davon konnte die Ehre zuteilwerden, Perry Rhodan und Julian Tifflor zu befördern. Na, was meint ihr: Wen hat man ausgesucht, wen allen anderen vorgezogen? Wer ist wohl dieser eine gewesen?«
    Und mit vor Bewunderung leuchtenden Augen würden die Kinder im Chor antworten: »Du, Opa Wozlav!«
    Er blinzelte, verscheuchte die Vision, so angenehm sie war. In Wirklichkeit stellte dieser Einsatz keine große Herausforderung dar. Reine Routine; jeder Flugschüler im ersten Ausbildungsjahr hätte für die Aktivatorträger und ihre ertrusischen Leibwächter den Taxichauffeur spielen können. Am schwierigsten war noch, die Konzentration zu bewahren, weil so gar nichts Außergewöhnliches geschah. Seit dem frühen Morgen hopsten sie von einer Adresse zur anderen. Die Flüge dauerten meist nur wenige Minuten; dann hieß es wieder beim Gleiter warten, bis der Resident und der Außenminister einen weiteren Termin auf ihrer langen Liste abgehakt hatten.
    Eines musste Wozlav den Unsterblichen lassen: Sie zeigten nicht die geringsten Ermüdungserscheinungen. Körperlich sowieso nicht; dafür sorgten bekanntlich die Zellaktivatoren. Aber auch geistig blieben Rhodan und Tifflor ungebrochen frisch. Dabei verbargen sie beim Aus- und Einsteigen

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