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PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

Titel: PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Lichtschalter sein könnte. Was meinst du - sollen wir's wagen?«
    Die Vorsicht war berechtigt. Bei den Aerimi wusste man nie; der Stand ihrer Technologie war schwer einzuordnen. Falls Tiff versehentlich eine Alarm- oder sonstige Signalanlage auslöste ... »Kerzen?«, fragte Perry. »Fackeln, Öllampen oder dergleichen?«
    »Hast du unsere mehrbeinigen Freunde schon irgendwo mit offenem Feuer hantieren gesehen?«
    »Jetzt, wo du's sagst ...« Die Beleuchtung des Dsipraens erfolgte aus den Wänden. »Lumineszierende Schwämme?«
    »Ach, scheiß drauf.« Ein weiches Klicken ertönte, dann glühten die Mauern auf. Binnen weniger Sekunden war der Raum in oranges Licht getaucht. Weiter passierte nichts.
    Perry hatte noch rechtzeitig die Tür zugezogen. »Wieso fragst du eigentlich?«, zischte er, »wenn du es dann erst recht eigenmächtig entscheidest?«
    »Dir hätte was Besseres einfallen können. Ist es aber nicht.«
    Das stimmte. Außerdem blieb es still, drinnen wie draußen. Perrys Verärgerung über die Risikofreudigkeit seines Partners verflog so rasch wieder, wie sie aufgewallt war. Ohne weitere Worte zu verschwenden, durchsuchten sie den Raum, dessen Grundriss die Form eines unregelmäßigen Fünfecks besaß. Auf roh behauenen
    Blöcken von Tuffgestein lagen kleine Gegenstände. Einer davon hatte frappante Ähnlichkeit mit einer...
    »Taschenlampe«, sagte Rhodan und hielt sie Tiff anklagend unter die Nase. Er drückte daran herum.
    »Kaputt«, sagte Julian Tifflor, unverschämt grinsend.
    Die Befruchterin fiel aus allen Wolken wie ein Dsipraen, dem das Triebgas ausgegangen war. »Ihr seid in die Reliquiengalerie eingebrochen«, kreischte sie, »und habt etwas daraus gestohlen?«
    Wenn sie derartig auf Touren kam, duckte sich nicht nur Gondüb, sondern auch sein Stammpflanzer vor Blaett Uginde. Doch der Zweibeiner, der ihm die Schutzhaut gegeben hatte, wirkte gänzlich unbeeindruckt. »Ich sagte >mitgenommen<«, korrigierte er. »Aber keine Sorge, niemand wird es bemerken, weil es sich um Daten handelt, die ich hierin gespeichert habe.« In einer seiner oberen Extremitäten, die zu kurz für Beine und viel zu ungelenk für Finger waren, hielt er eine metallene Frucht. »Außerdem war das Tor offen, und wir haben sämtliche Spuren unserer Anwesenheit getilgt.«
    »Frevel! Wahnwitz! Ihr werdet uns alle ins Unglück stürzen. Habe ich nicht von Anfang an...«
    »Nun lass ihn doch einmal fertig erzählen«, unterbrach Blaett Minarell ihre Tirade - ein Vorgang, so unerhört, dass Uginde prompt verstummte und mit weit klaffendem Sprechteich nach Luft schnappte.
    »Danke, Obertonpfleger. Eins der Ausstellungsstücke in der Galerie ist ein Datenträger arkonidischer Fertigung; erzeugt von Leuten, die im Wesentlichen so aussehen wie mein Gefährte und ich. Übrigens sprach der Tausendfüßler, der euer Familienmitglied in seinem Gleiter weggebracht hat, deren Sprache. Wir beherrschen sie ebenfalls.«
    Abrupt spreizten sich Gondüb die Hörbüsche. Sein einziger Schmuckturm wankte bedenklich. Wenn die Diener der Götter Dinge benutzten, welche von Wesen hergestellt worden waren, deren Sprache dieselbe war wie... Ihn schwindelte so stark, dass er alle dreie von sich streckte und zu Boden sank. Auch Minarell und
    Uginde zeigten Wirkung, wenngleich sie sich gerade noch auf den Beinen hielten.
    »Nein, ich bin kein Gott, definitiv nicht«, beschwichtigte der Winzplattige. »Aber bei denen, die ihr als Götter bezeichnet, könnte es sich eventuell um Arkoniden handeln.«
    Der Andere ergänzte: »Wohlgemerkt, das ist eine reine Hypothese; ein Verdacht, der sich auf viel zu wenig Anhaltspunkte stützt. Momentan wissen wir nur, dass das Elysium real existiert. Genau genommen mehr als eines.«
    Nun klappte auch Uginde zusammen. »Ist das wahr?«, hauchte
    sie.
    »Ja. Und man kann es erreichen. Obwohl der Verbotene Pfad nach allem, was wir in Erfahrung gebracht haben, nicht unbedingt einem Spazierweg gleicht.«
    Der Verbotene Pfad. Das Elysium. Die Götter. So unendlich weit weg, und mit einem Mal so nahe... Gondüb wusste nicht, ob er keckem oder tränen sollte. Er hatte sich damit abgefunden, dass er verflucht war, verflucht gesund. Sein Stammpflanzer und die übrigen Blaett behandelten ihn nett; falls sie ihn verachteten, ließen sie sich das so gut wie nie anmerken. Aber alle außer Uginde, ihn selbst eingeschlossen, hatten den armen, kleinen, unterentwickelten Gon-düb längst abgeschrieben. In Wirklichkeit hatte auch die

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