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PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

Titel: PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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genannt. Er wusste eindeutig mehr über mich, als mir lieb war.
    Ich vollführte einige Beintempi, durchdrang die Oberfläche der Blase und tauchte nach Luft schnappend auf. Wassertropfen trieben als schillernde Kügelchen von mir weg. Ich schwebte bis zur Hallenwand und hielt mich an einem der Griffbügel fest. »Was willst du?«, raunte ich leise, fast tonlos.
    »Schön, dass du die Sprache wiedergefunden hast. Wir möchten dich anwerben. Du erscheinst uns geeignet für speziellere Aufgaben als jene, die du derzeit ausführst. Oder willst du dein ganzes Leben lang arme Würstchen killen, die Bostich und anderen Mächtigen lästig geworden sind?«
    »Welche spezielleren Aufgaben?«
    Verhaltenes Lachen erklang. »Das erfährst du erst, nachdem du deine prinzipielle Zustimmung gegeben hast. Mit dem Suhyag der Unsichtbaren wurde die Sache übrigens abgeklärt; sie hätten nichts dagegen einzuwenden.« So, wie er es sagte, klang mit, dass er eine mindestens ebenso einflussreiche Gruppierung vertrat. Und obwohl mir seine Arroganz missfiel - seine Argumente hatten etwas für sich. »Angenommen, ich willige ein; wie geht es weiter?«
    »Dieser Springer-Wurm führt ein kleines, jedoch sehr leistungsfähiges Schiff mit, welches ausschleust, sobald wir das nächste Sonnensystem erreicht haben. Das sollte in etwa drei Stunden der Fall sein.« Er nannte mir die Position innerhalb des Gesamtverbunds. »Wenn du rechtzeitig an Bord kommst, bist du dabei.«
    Ich lernte jene Meister, denen ich bis heute diene, damals persönlich kennen, das weiß ich genau.
    Allerdings bricht meine Erinnerung kurz nach dem merkwürdigen Gespräch in der Schwimmhalle ab. Eine Vorsichtsmaßnahme, klar. Es ist immer dieselbe einfache, jedoch perfekte Methode: So, wie ich meine wahre Identität wiedergewann, als ich die Zugangsschranken zum Exklusiven Bezirk von Kartum überwunden hatte, erfuhr ich die Koordinaten des Zieltransmitters erst, nachdem die Entführung der beiden Zellaktivatorträger gelungen war. In diesem Fall war es der Anblick des experimentellen Käfigtransmitters im Institut für Angewandte Hyperphysik, der mich dazu brachte, die zweite Phiole zu öffnen.
    Die Substanz aus der Dritten durfte ich mir zugeführt haben, nachdem wir auf unserem Zielplaneten gelandet waren. Jedenfalls ist auch das dritte Fach des getarnten Behältnisses in meiner Hüfte leer, und über die Zeit an Bord des Schiffes, das uns aus dem Tah-System gebracht hat, weiß ich nicht mehr das Geringste. Die Phiolen beeinflussen mein Gedächtnis auf zweierlei Weise: Sie können Erinnerungen sowohl freisetzen als auch löschen oder zumindest überlagern. Nun verstehst du, warum ich eingangs sagte, dass ich keineswegs sicher bin, ob sich alles tatsächlich so oder nicht doch ganz anders abgespielt hat.
    Wie kann man in solcher Ungewissheit leben, fragst du? Nun, ich kann. Ich habe mich daran gewöhnt. Die Aufträge, die ich für meine Meister ausführte, wurden fast immer auf diese Weise abgewickelt. Soll heißen: diejenigen, an welche ich mich erinnere...
    Weiterhin tötete ich. Aber dies war nicht länger meine primäre Aufgabe, sondern nur mehr notwendiges Mittel zur Erreichung des Hauptzwecks - der darin bestand, gewisse Personen gegen ihren Willen zu einer Ortsveränderung zu veranlassen. Huch, klingt das geschwollen! »Kidnappen statt killen« bringt es knapper auf den Punkt.
    Ich gestehe, dass mir mein neues Betätigungsfeld fast noch mehr Freude bereitete als das alte. Bis heute bereue ich nicht, das Angebot meiner Meister angenommen und den Transfer vollzogen zu haben. Ja, ich bin stolz auf meine Coups. Wenn nicht Meister-, Gesellenstücke waren sie allemal. Wer sonst kann sich schon auf die Fahnen schreiben, Perry Rhodan und Julian Tifflor verschleppt zu haben, mitten aus der Hauptstadt Tahuns, einem der gesichertsten Plätze der Galaxis? Noch dazu unerkannt und ungestraft!
    Bleibt die Frage nach dem Warum. Dass die dritte Phiole sie nicht beantwortete, habe ich bereits zum Ausdruck gebracht.
    Die Vierte änderte sowieso alles.

Klick, Klack, Klock
     
    Perry zeigte auf die Karte. »Hier befinden wir uns. Ihr erkennt die charakteristische Form des Lakon- Aschensees?«
    Die Aerimi bejahten.
    »Gut. Das ist das nördliche Vulkangebirge, auf Arkonidisch mit >Hirsuuna-Kette< bezeichnet.«
    »Wir nennen sie die Irsunn-Berge«, sagte Blaett Minarell.
    »Also ein Anklang, möglicherweise eine Lautverschiebung. Jenseits davon, rings um den Pol, sind mehrere Kreise

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