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PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

Titel: PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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idyllischen, von zedernartigen Bäumen gesäumten
    Strandes. Am Horizont, der nicht echt sein konnte, sank eine magentafarbene Sonne ins spiegelglatte Meer. In diesem Biotop waren sie noch nicht gewesen. Wer immer es gestaltet hatte - eine Abneigung gegen Kitsch hatte er nicht.
    Als Tiff spürte, dass seine Angriffslust abgeklungen war, blieb er stehen. »Bist du okay?«
    Perry nickte. »Jetzt wieder, ja. Hör mal, das von vorhin tut mir Leid.«
    »Vergiss es.« Er beutelte den Kopf und wischte die lästigen Strähnen der implantierten blonden Haarpracht aus den Augen. »Immerhin, wir hatten nach Ewigkeiten
    unserer nervtötend perfekten Harmonie so was wie den Hauch eines Streits; eine durchaus erfrischende Abwechslung, finde ich.«
    »In der Tat, durchaus erfrischende« Perry karikierte Tiffs Sprechweise und Tonfall so perfekt, dass sie beide lachen mussten. Sie boxten einander an die Schultern und marschierten weiter, ansatzlos in Gleichschritt verfallend. »Was meinst du - wodurch wurde die Streitsucht und Raserei induziert?«
    »Schwer zu sagen. Wir waren ebenfalls betroffen. Ergo sollten Rauschmittel im Essen oder in der Atemluft eigentlich ausscheiden, da wir gegen derlei Gifte immun sind.«
    »Sollte man annehmen.«
    »Ich weiß schon - das auf Tahun in den Gleiter geschossene Betäubungsgas hat schließlich auch gewirkt, desgleichen die Mittel zur Veränderung unseres Äußeren und der IV-Impulse. Aber die waren speziell auf uns beide zugeschnitten.« Wieder flüsterten sie, obwohl sich niemand in Hörweite befand und nichts zu sehen war, woran Richtmikrofone hätten befestigt sein können. Und jeden einzelnen Kubikmeter in diesem gigantischen Areal mit unsichtbar projizierten Akustikfeldern zu bestücken, überstieg wohl sogar die hiesigen technischen Möglichkeiten. Trotzdem, sicher war sicher. »Vielleicht ist ja das ganze Restaurant einem Strahlenschauer ausgesetzt worden. Wie auch immer, eins steht fest - wir haben gerade an einem Experiment teilgenommen.«
    Perry verzog das Gesicht. »Unfreiwillig und ohne vorab darüber informiert worden zu sein. So, wie die anderen Versuchskaninchen auch.«
    Stimmen erklangen.
    Vertraute Stimmen, die eine Melodie sangen - und das Lied kannte er ebenfalls! »Lasst uns Kougios entsaften, ihre geile Lymphe schlürfen ...«
    Ausgeschlafen hatte sich Gondüb um einiges besser gefühlt. Und sich doof und unreif gescholten, weil er das Bemühen seiner zweibeinigen Kameraden, ihm diesen Teil der Welt zu erklären, so wenig gewürdigt hatte. Es war unfair gewesen, ganz und gar unberechtigt, ihnen insgeheim seine eigenen Stimmungsschwankungen zum Vorwurf zu machen. Was konnten sie denn dafür, dass er fern seines Reisigs, überfordert von der Fremdheit der Umgebung, in Traurigkeit verfiel? Sie hatten ihn mehrmals gewarnt, ja prophezeit, dass er sich schwertun und das Elysium eventuell nicht seinen Erwartungen entsprechen würde. Genau das war eingetreten - und wie reagierte Blaett Gondüb darauf, der sich für ach so ausgewachsen und abgeknospt gehalten hatte? Prompt verkroch er sich in seine Armseligkeit, klappte die Organbüsche zusammen und markierte den toten Aerm. Statt die Aufklärung, um die er selbst gebeten hatte, dankbar anzunehmen!
    Pfui.
    Nachdem er also wieder zu Sinnen gekommen war und seine Gesichtslandschaft gestrafft hatte, wanderte Gondüb in der eckigen Höhle herum. Nach wie vor erschien ihm der Raum unwohnlich, verplant, mit zu viel unnützem Zeug vollgerammelt. Jedoch konnte er sich mittlerweile damit abfinden, dass die obszönen Aerimi-Statuen gar keine solchen waren - sondern einfach Ruhestätten, Stützapparate für Wesen, die wegen einer Laune der Natur solcher bedurften. Die armen Tröpfe!
    Aus Jux versuchte er sogar, gleich ihnen nur auf zwei seiner Beine zu gehen und mit dem dritten verschiedene Gegenstände zu berühren, statt die Tastbüschel am Rand der Kopfplatte zu verwenden. Das sah sicher extrem lächerlich aus, doch waren eh keine Beobachter anwesend.
    Als er dergestalt mit dem Stumpen auf einer aus der Wand ragenden Anordnung von Knubbeln herumdrückte, bildete sich plötzlich vor ihm eine Art Sichtluke. Sie zeigte eine Landschaft, wie Gondüb sie noch nie zuvor erblickt hatte, nicht einmal im Traum.
    Das Bild flößte ihm Furcht ein. Er wollte es wieder wegmachen.
    Nach etlichen Versuchen glückte dieses Unterfangen. Jedoch trat sofort eine andere, nicht viel weniger verstörende Aussicht an die Stelle der vorherigen. Und so ging es

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