PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden
Erfolg.
»Wie geht es ihm?«, fragte ich Tifflor.
Er winkte mich zu sich in das Heilzimmer und aktivierte eine Abschirmvorrichtung, die verhinderte, dass wir belauscht werden konnten. Ich kniete neben Rhodan nieder und legte eine Hand auf seine Stirn. Sie war nicht mehr so heiß wie zuvor und auch kaum nass vor Schweiß.
»Sie haben ihn stabilisiert«, sagte er. »Ihm Nanoenzymgruppen injiziert und einen Medikamentencocktail verabreicht, der seine Selbstheilkräfte unterstützt.«
»Bist du dir sicher, dass sie ihm nichts anderes gespritzt haben?«
Tifflor zuckte mit den Achseln. »Natürlich nicht. Mein medizinisches Wissen ist rudimentär im Vergleich zu dem der Mediker. Aber.« Er zeigte auf Analyse- und Überwachungsgeräte, die an Rhodans Körper angeschlossen waren. »Sie haben sie wohl kaum so eingestellt, dass sie falsche Daten anzeigen. Und du siehst ja selbst, sein Zustand hat sich deutlich gebessert.«
»Haben sie.«
»Den Zellaktivator?« Tifflor schüttelte den Kopf. »Nein. Es scheint sich um eine Routinebehandlung zu handeln. Sie haben. ihn.« Er nickte zu Rhodan hinüber. ». nur flüchtig untersucht. Jedenfalls ließ nichts erkennen, dass sie wissen, mit wem sie es in Wirklichkeit zu tun haben. Und diese Enzymgruppen hatten sie vorbereitet in Reserve liegen. Wahrscheinlich für den Fall, dass ein zahlungskräftiger Klient an Bord kommt und versehentlich infiziert wird. Oder dass sie irgendeine andere Schweinerei vorhaben.«
»Hast du die Lage hier unter Kontrolle?«
»Ja. Ich.« Er hielt kurz inne. »Ich kann nicht billigen, wie du vorgegangen bist, aber. es hat funktioniert.«
War das eine Art verklausulierte Abbitte? Das Zugeständnis, dass er meine Handlungsweise doch für richtig hielt?
Ich breitete die Hände aus. »Ich kehre in die Zentrale zurück. Es gibt dort noch einiges zu tun.«
»Ja. Bitte versuch herauszufinden, wo Trantipon ist. Er ist wahrscheinlich verantwortlich für die Zustände auf Jaimbor, und wir müssen.« Er verstummte wieder.
Ihn zur Rechenschaft ziehen? Der edle Tifflor. immer rechtschaffen und gut.
Ich schob alle Gedanken an Perry Rhodans schwierigen Kampf ums Überleben beiseite und machte mich auf den Weg. Wie ich zu Tifflor gesagt hatte: Es gab dort in der Tat noch einiges zu erledigen.
Darfass-Gegul schien in der Tat erfreut, mich zu sehen. Ich fragte nicht, was geschehen war, ob einige der Tierchen die Zentralebesatzung vielleicht etwas hart angefasst hatten. Das konnte ich mir gut vorstellen; allmählich wurde den Flüchtlingen in aller Deutlichkeit klar, was ihnen angetan worden war, und sie brachten den Aras nicht die geringste Liebe entgegen. Wahrscheinlich traute der Kommandant mir zumindest zu, meine Leute unter Kontrolle zu halten. Ich war ein kalkulierbarer Risikofaktor; zwei Dutzend bewaffnete Entkommene waren unberechenbar.
»Qinshora.« Zögernd trat er auf mich zu, während die beiden Flüchtlinge, die auf ihn aufpassten, weiterhin die Waffen auf ihn richteten.
Ich winkte ihn huldvoll heran.
»Die Lage ist unerträglich«, klagte er. »Deine Leute behindern uns bei der Arbeit. Wenn wir die Manövrierfähigkeit aufrechterhalten wollen, müssen sie uns ungestört arbeiten lassen.«
Ich konnte mir ein leises Lachen nicht verkneifen. »Alles wird gut«, antwortete ich. »Jetzt bin ich ja wieder da. Und selbstverständlich werden meine Leute euch weiterhin die Waffen in den Rücken drücken.«
»Aber.«
»Ich vertraue euch leider nicht«, sagte ich. »Ich bin auf zu viele Widersprüche gestoßen.«
»Widersprüche.?«
»Wieso wird man zu Gallert, wenn man in einem Schutzfeld transmittiert wird? Wieso sollten sich Ara-Mediker ohne Entgelt um zahlungsunfähige Klienten kümmern, und wieso sollte man ihnen vertrauen? Außer, man drückt ihnen eine Waffe an den Kopf?«
»Aber ich.«
»Und die Klienten sprechen auf die Behandlung an. Wieso habt ihr behauptet, dass selbst bei minderen Schäden kaum Heilungschancen bestehen? Ihr habt uns belogen, und das ist nicht gerade vertrauensbildend.«
»Aber. ich bin kein Mediker.«
»Trotzdem.« Ich lächelte. Natürlich verstand ich seine Besorgnis. Meine Leute waren Entwurzelte und Verzweifelte, hoffnungslos Kranke und Naivlinge, Dummköpfe und Gierhälse, Durchgeknallte, die zum Teil seit Jahren und Jahrzehnten gequält und missbraucht worden waren. Zwar hatte Rhodan sie aus ihrer Lethargie gerissen, und sie hatten ein Schiff erobert, doch ich bezweifelte, dass sie es ohne kleinere Probleme auch
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