PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden
würden halten können. »Die MO-MANTAR?«
»Was?«
»Die MOMANTAR. Ich hatte dich gebeten, den Kurs der MOMANTAR in Erfahrung zu bringen.« Ich legte die rechte Hand auf meine Waffe und kraulte ihn mit der linken unter dem Kinn. »Das hast du doch nicht vergessen, oder?«
»Nein. nein. Darf ich?« Er deutete auf einen Projektor.
Ich nickte.
Darfass-Gegul rief ein Holo auf. »Die MOMANTAR hat Kurs auf Aralon genommen. Sie hat einen Vorsprung von nur wenigen Minuten.«
Ich entnahm den Daten des Holos, dass die Entfernung zwischen Jaimbor und Aralon lediglich 216 Lichtjahre betrug. Bei der derzeitigen Geschwindigkeit würde der Walzenraumer für diese Strecke etwa sechs Stunden benötigen.
Sechs Stunden. Einerseits eine Ewigkeit, in der alles Mögliche geschehen konnte, andererseits kaum genug Zeit für vernünftige Planungen.
»Aralon also«, murmelte ich, während Darfass mich gespannt ansah. Die Hauptwelt der Aras. Aber was konnte ich daraus schließen? War das ein mehr als deutliches Indiz dafür, dass die Ara-Regierung über die Vorgänge auf Jaimbor informiert war? Nicht unbedingt.
Wenn irgendein gesetzloser Terraner eine größere Menge Howal-gonium stahl und dann Kurs auf Terra nahm, musste das keineswegs heißen, dass er im Auftrag des Residenten und der gesamten Regierung handelte. Vor solch vorschnellen, unausgegorenen Vermutungen hütete ich mich.
»Du kannst ihm folgen?«
»Wir haben bereits Kurs Aralon gesetzt.«
»Was war euer eigentliches Ziel?«
Der Kommandant zögerte kurz. Zärtlich strich ich über meine Waffe.
»Wir sind ein Quarantäne-Raumer.«
»Was heißt das?«
»Nun ja, eine Quarantäne ist.«
Nun richtete ich die Waffe auf ihn, gab mir dabei einen fast geistesabwesenden Anschein. »Ich weiß, was eine Quarantäne ist.«
»Wir können hier an Bord absolute Quarantänebedingungen gewährleisten«, sagte der Kommandant schnell. »Unser eigentliches Ziel war Swoofon. Wir haben zahlreiche vorerst noch unter Verschluss befindlichen Gerätschaften an Bord, über deren Natur mir nichts bekannt ist. Ich rate von dem Versuch ab, die entsprechenden Container zu öffnen. Trantipon wird Vorkehrungen getroffen haben.«
Dieses Problem stellte ich erst einmal zurück. Es war natürlich reizvoll, sich diese Geräte einmal anzusehen, und ich fragte mich, ob Tifflor der Versuchung würde widerstehen können.
»Eure Aufgabe bei Swoofon?«
»Wir sollten in der Nähe des Planeten warten.«
»Worauf?« Ich legte eine gewisse Ungeduld in meine Stimme.
»Das weiß ich nicht«, sagte Darfass schnell. »Auf ein besonderes Ereignis. Die Mediker an Bord würden wissen, wann der richtige Moment gekommen sei, um die Anlagen in Betrieb zu nehmen. Mehr kann ich dir wirklich nicht sagen.«
»Von wem habt ihr diesen Auftrag erhalten?«
»Von den Mantarheilern Trantipon, Kreolin und Schopsna.«
Ich dachte nach. Diese Informationen würden in erster Linie Tifflor und Rhodan interessieren. Für die Erfüllung meines Auftrags waren sie im Moment nicht von primärer Bedeutung.
Swoofon also. Ein wichtiger Planet für die Liga Freier Terraner, gerade nach der Erhöhung der Hyperimpedanz. Ein Großteil der Mikrotechnik der LFT stammte von dort. Wenn das geheimnisvolle Ara-Toxin auf Swoofon eingesetzt wurde, waren die Schäden für die Liga unabsehbar, ganz zu schweigen vom Schicksal der Bewohner des Planeten.
Tiff hatte mich gebeten, auf Trantipons Spur zu bleiben; sie durfte nicht erkalten. Der Weg zu einem LFT-Stützpunkt würde angesichts Rhodans gesundheitlichem Zustand ohnehin zu lange dauern. Aralon hingegen war praktisch nur einen Katzensprung entfernt. Ich konnte zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, wenn wir auf Ara-lon landeten und die dortige LFT-Vertretung um Unterstützung baten.
Allerdings begaben wir uns damit in die Höhle des Löwen. Es war zwar nicht erwiesen, aber auch keineswegs auszuschließen, dass der Medizinischer Rat der Aras über den neuen Galaktischen Zoo informiert war oder ihn sogar gegründet hatte. Wie dem auch sein mochte, ich musste Vorkehrungen treffen, um die Sicherheit meiner beiden Schutzbefohlenen und meine eigene zu gewährleisten.
»Wir behalten den Kurs auf Aralon bei«, befahl ich, ergriff Darfass-Gegul mit einer Hand an den Aufschlägen seiner Uniformjacke und zog ihn ganz dicht an mich heran. Wäre er ein erfahrener
Kämpfer gewesen, hätte die Devise lauten müssen, Abstand zu wahren, doch der Kommandant der KAMMARA war höchstens ein Schreibtischtäter.
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