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PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

Titel: PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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teuer zu stehen kommen, uns aus dieser unangenehmen Situation freizukaufen. Vor meinem geistigen Auge wechselten sich Gebietsabtretungen mit Technologietransfers ab. Und ein für die gesamte LFT und vor allem Verteidigungsminister Reginald Bull entwürdigendes Betteln und Schachern um unser Leben.
    Die andere Möglichkeit war noch unangenehmer und mit Sicherheit tödlich.
    Niemand außer Zhana wusste, dass wir uns auf Aralon befanden. Wenn die Aras nun tatsächlich hinter unsere wahre Identität kommen sollten, mussten wir schlimmstenfalls damit rechnen, dass sie unsere Anwesenheit selbst Imperator Bostich verschwiegen. Schon im Jahr 2040 alter Zeitrechnung hatten die Aras an der Entwicklung eines Unsterblichkeitsserums gearbeitet, und nicht erst seitdem nahmen derartige Forschungen eine zentrale Rolle im Bestreben der Galaktischen Mediziner ein. Diese Forschungen hatten zur Gründung des ersten Galaktischen Zoos auf dem Planeten Tolimon geführt, der fünf Jahre später auf Anweisung Atlans, des damaligen Imperators, geschlossen worden war. Damals waren die auf Tolimon eingesperrten Intelligenzen und Halbintelligenzen befreit worden; fast alle beteiligten Galaktischen Mediziner waren verhaftet und auf Celkar vor Gericht gestellt, die Vorräte an dem Unsterblichkeitsserum, das die Aras bereits entwickelt hatten, und die darüber gespeicherten Daten beschlagnahmt, alle Unterlagen ungesehen vernichtet worden.
    Ein schwerer Fehler, hatte ich damals gedacht, und nach wie vor war ich dieser Meinung. Natürlich stellte die Unsterblichkeit die größte aller Versuchungen für alle intelligenten Lebewesen dar, und niemand konnte sagen, welchen Verlauf die Geschichte genommen hätte, wenn Terra damals in den Besitz eines Unsterblichkeits- oder zumindest Langlebigkeitsserums gekommen wäre. Aber vergangen war vergangen, und die Geschichte hatte den bekannten Verlauf genommen.
    Doch für einen Galaktischen Mediziner war die Aussicht, der Milchstraße oder zumindest zahlungskräftigen Klienten die Unsterblichkeit oder zumindest Langlebigkeit anbieten zu können, noch immer das höchste aller denkbaren Ziele. Und wenn den Aras nun zwei potenziell Unsterbliche in die Hände fielen, zwei Zellaktivatorträger, die das Geheimnis der Unsterblichkeit in Form von zwei kleinen Chips in ihren Schlüsselbeinen trugen.
    Ich mochte den Gedanken gar nicht zu Ende führen und versuchte, ihn gewaltsam zu verdrängen. Auch wenn diese Zellaktivatoren ausschließlich auf die Träger geeicht waren und ich bezweifelte, dass die Aras die Technologie einer Superintelligenz oder sogar der Kosmokraten - so genau wussten wir das ja nicht - knacken konnten, stellten sich ungewollt schreckliche Bilder bei mir ein. Die Aras, die den neuen Galaktischen Zoo begründet hatten, würden nicht zögern, Perry und mich als Versuchskaninchen zu benutzen, um dem Geheimnis der Unsterblichkeit auf die Spur zu kommen.
    Und wenn sie daran scheiterten, würden sie uns vielleicht die Zellaktivatorchips aus den Schultern schneiden, was unseren sicheren Tod innerhalb von 62 Stunden bedeutete, und unsere Leichen irgendwo verscharren, wo man sie niemals finden würde. Oder, schlimmer noch, sie würden uns über Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte am Leben halten und grausame Versuche mit uns durchführen, bis sie den Chips ihre Geheimnisse entrissen hatten. Und da ihnen das wahrscheinlich nicht gelingen würde, da ES oder die Kosmokra-ten mit Sicherheit Vorkehrungen gegen unerwünschte Manipulationen getroffen hatten, würde unser Leiden vielleicht ewig währen.
    Ich fragte mich, welcher Teufel mich geritten hatte, als ich Zhana angewiesen hatte, die MOMANTAR nach Aralon zu verfolgen. Hatte der Transmitterdurchgang mich nicht nur körperlich, sondern auch geistig in Mitleidenschaft gezogen? Wie hatte ich nur eine so undurchdachte Entscheidung treffen können? Die einzige vernünftige Anweisung wäre gewesen, den arkonidischen Einflussbereich mit Höchstgeschwindigkeit zu verlassen, das Territorium der LFT anzusteuern und auf Breitband um Hilfe zu funken, sobald wir uns in Sicherheit befanden.
    Stattdessen hatte ich mich mehr oder weniger freiwillig in die Höhle des Löwen begeben. Wenn wir auf Aralon aufflogen, erwartete uns der sichere Tod oder endloses Leiden, davon war ich nun überzeugt. Welcher Teufel hatte mich da nur geritten?
    Aber jetzt war es zu spät. Jetzt gab es kein Zurück mehr, zumal die KAMMARA sich bei der Raumüberwachung hatte identifizieren müssen, als sie

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