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PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

Titel: PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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flimmerte ein Teil der Regalwand hinter ihm, löste sich dann auf, als wäre sie von vornherein nur ein Hologramm gewesen, und der Mann, der dort, wo die Wand verschwunden war, aus dem Nichts aufzutauchen schien, stürmte vor und richtete seine Waffe zuerst auf Arturo Lampedusa und dann auf mich.
    In einer hilflosen, fast verzweifelt wirkenden Geste strecke Botschafter Arturo Lampedusa die Hand nach dem mir unbekannten Eindringling aus. »Tankred«, sagte er leise, »tu nichts, was du später bereust. Wir kennen uns nun schon so lange. wir können über alles reden.«
    Der Mann sah den Botschafter nur an. Ich konnte seinen Blick nicht vollständig deuten; auf jeden Fall schwangen Zorn und Hass darin mit, allerdings auch Enttäuschung, Niedergeschlagenheit, Hoffnungslosigkeit.
    »Sie sind tot«, sagte der Mann. »Und ich sollte jetzt eigentlich ebenfalls tot sein, nicht wahr?«
    »Tankred.«, wiederholte der Botschafter und streckte beide Hände nach dem Eindringling aus, als könne er auf diese Weise den Strahl seiner Waffe abwehren.
    Der Neuankömmling schoss. Mit einer blitzschnellen, sicheren Bewegung hatte er unmittelbar davor den Kombistrahler auf Paralyse umgeschaltet. Lampedusa riss den Mund auf, doch kein Ton kam mehr über seine Lippen. Er sackte schlaff in dem Sessel zusammen.
    Ich hatte mit dem Gedanken gespielt, mich auf den Fremden zu stürzen, als er den Botschafter ausgeschaltet hatte, doch sofort davon Abstand genommen, als ich sah, wie routiniert und ruhig er mit der Situation umging. Vor mir stand ein Profi, der nicht zögern würde, auch mich auf diese Weise zu überwältigen. Die Waffe verlieh ihm einen Vorteil.
    Wahrscheinlich Terranischer Liga-Dienst, dachte ich.
    Der Eindringling richtete die Waffe nun auf mich. »Was wird hier gespielt?«, fragte er.
    »Das wüsste ich selbst gern«, sagte ich.
    Der Agent kniff die Augen zusammen. »Wir haben keine Zeit für Wortgefechte«, sagte er. »Wenn wir nicht handeln, sind wir beide tot. Ich habe einen Teil eures Gesprächs belauscht. Lampedusa hat dich Tifflor genannt.«
    Meine Gedanken rasten. Tankred machte auf mich nicht den Eindruck, durchgeknallt zu sein. Er reagierte sicher und im Rahmen seiner Ausbildung. Schon wie er dort stand, die Beine leicht gespreizt, darauf achtend, dass ich nicht in Reichweite seiner Waffe kam, sprach Bände.
    Ich wusste nicht, wo ich hineingeraten war. Im Prinzip hatte ich keine Wahl. Die Waffe ließ mir keine. Der Mann konnte mich jederzeit betäuben.
    »Ich bin Julian Tifflor«, bestätigte ich, »Residenz-Minister für LigaAußenpolitik.«
    Der TLD-Agent beäugte mich misstrauisch. Kein Wunder, schließlich stand er einem ihm unbekannten Terraner gegenüber, etwa 45 Jahre alt, mit Sommersprossen, roten Haaren und mit Sicherheit müde und erschöpft wirkend.
    »Ich nehme an, du kannst das irgendwie beweisen?«
    »Dentrig Ganst«, sagte ich zum zweiten Mal innerhalb weniger Stunden. Ich konnte nur hoffen, dass der Agent hochrangig genug war, um das Kodewort überhaupt zu kennen. »Klingelt etwas bei dir?«
    Der Mann sah mich weiterhin reglos an.
    »Natürlich weist der Kode mich nicht als Tifflor aus. Aber das Botschaftspersonal hat umfangreiche Untersuchungen vorgenommen und meine Identität zweifelsfrei festgestellt. Vielleicht kannst du die Ergebnisse dort abrufen.« Ich zeigte auf die Geräte auf Lampedusas Schreibtisch.
    »Welche Rolle spielst du in dieser Sache? Gibt es etwas, das ich wissen müsste?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nicht das Geringste. Ich bin vor wenigen Stunden auf Aralon eingetroffen. Ich brauche dringend Hilfe, und der Botschafter wollte gerade alles in die Wege leiten, als du eingetroffen bist. Ich weiß nicht, was hier gespielt wird.«
    Tankred nickte und senkte den Strahler. »Von Lampedusa wirst du keine bekommen. Er ist ein Verräter.« Er trat zum Schreibtisch, aktivierte die Kommunikationskonsole und schob einen Datenspeicher ein. Ungeduldig wartete er, während Dateien übertragen wurden.
    »Und du bist keiner?«, fragte ich.
    »Mein Name ist Tankred Bowitz«, sagte er. »TLD. Und wahrscheinlich der einzige Verbündete, den du auf ganz Aralon hast.«
    »Du wirst mir helfen?«
    Bowitz zuckte mit den Achseln. »Falls es noch nicht zu spät ist und wir mit heiler Haut hier herauskommen.«
    »Es geht nicht nur um mich. Sondern ebenfalls um den Residenten.«
    Der Agent sah mich an. In seinem Blick konnte ich nicht die geringste Überraschung ausmachen. »Rhodan ist hier?«
    Ich setzte

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