PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis
Kleine.«
Sie schmiegte sich an ihn. »Aber ich dich doch auch, mein Großer. Habe ich dir das nicht schon längst bewiesen?«
Marco saugte an dem cigarillo. »Ich dachte dabei nicht nur an Sex«, sagte er ernsthaft. »Ich liebe dich total, mit Haut und Haaren. Besonders mit diesen wunderschönen langen Haaren. Aber du hast nicht nur einen herrlichen Körper und bist toll im Bett, sondern ich mag wirklich alles an dir. Deine Art. das, was du wirklich bist, ohne Körper. Das, was auch nach vielen Jahren noch bleibt. Deinen Charakter. Deine. Seele.«
»So schön hat das noch nie jemand zu mir gesagt.« »Und du?«
Sie seufzte. »Ach, Marco, ich wollte dich schon immer. Ich war von Anfang an in dich verliebt.«
»Du warst aber immer ziemlich abweisend.«
»Und du hast dich auch nach Kräften bemüht, mir die kalte Schulter zu zeigen.« Sie lachte. »Obwohl ich deine Blicke schon bemerkt habe. Aber die galten meinem Körper und nicht mir selbst.«
»Aber.«
Sie unterbrach ihn, indem sie ihn auf den Mund küsste. »Du musst dich nicht rechtfertigen, Liebling. Es hat mir ja auch gefallen. Aber. ich war noch nicht bereit dafür.«
»Wofür?«
»Mit dir zu schlafen.«
»Aber mit anderen Jungen hast du es doch getan.«
»Und du mit anderen Mädchen. Mit ziemlich vielen. Sie haben es herumerzählt.«
»Will ich auch gar nicht abstreiten. Aber das war nie ernsthaft, sondern hat sich einfach nur an den puentes ergeben, nach ziemlich viel Rum und heißen Tänzen. Mit richtiger Liebe hatte es nichts zu tun.«
»Siehst du«, sagte Carmen. »Und deshalb habe ich es nicht wie die anderen Mädchen gemacht. Ich wollte dich voll und ganz. Ich hatte schon damals den Plan, mich um dich für die Initiation zu bewerben. Das war und ist etwas ganz Besonderes, und ich hoffte, dass du mich dann auch auf besondere Weise wahrnehmen würdest. Was ja auch passiert ist. Wenn wir vorher miteinander geschlafen hätten, wäre ich nur eine von vielen gewesen. Eine weitere Eroberung, die du abgehakt hättest. Ich hätte es sogar bei der Bewerbung angeben müssen und wäre vielleicht nicht mehr in Betracht gekommen.«
»Hmm«, meinte Marco. »So habe ich das noch nicht betrachtet. Vermutlich hast du recht, obwohl.« Er schüttelte den Kopf. »Nein, du wärst für mich niemals eine von vielen. Ich wollte dich verzweifelt und hätte dich nicht so schnell losgelassen.«
»Glaube ich nicht.«
»Doch, ist die Wahrheit!«
»Ist doch auch egal. Du hast mich ja jetzt.«
»Sicher?«
»Ganz sicher!«
Marcos Kopf wanderte tiefer, aber sie entzog sich ihm. »Bitte nicht jetzt, Marco. Das ist nicht der richtige Moment. Warum hat Maria dich erwählt?«
»Ich weiß es nicht«, sagte er ehrlich.
»Hattet ihr vorher schon etwas miteinander, und sie hat es nur nicht erwähnt?«
»Na hör mal«, sagte er entrüstet. »Ich war der Aprendiz ihres Mannes, und sie war für mich unerreichbar. Gut, sie hat sich manchmal aufreizend angezogen, mich angemacht, aber nie so direkt. Es war mehr ein Spiel. Sie wusste, dass ich mich nicht trauen würde, und ich habe auch nie einen ernsthaften Gedanken daran verschwendet, mit ihr ins Bett zu gehen. Immerhin ist sie fünfundzwanzig Jahre älter!«
Sie schwieg einen Moment. »Und danach war nichts mehr?«
»Natürlich nicht, und es wird auch nie mehr etwas sein. Sie war Teil meiner Initiation. Ich konnte das nicht verhindern, und ich war überrascht. Ich sage ehrlich, dass ich es genossen habe. Aber nur mit dem Körper, nicht mit der Seele. Ich könnte niemals mit ihr dauerhaft zusammenleben.«
»Wirklich?«
»Ehrenwort!« Er machte eine kleine Pause. »War es schlimm für dich, das mitzuerleben?«
Sie winkte ab. »An den puentes passiert so einiges, wie du weißt.«
»Aber das mit Maria.«, sagte Marco zögernd. »Ich meine, dass ihr euch gewissermaßen verbündet habt. Mir ist das immer noch nicht ganz klar, wie sie dich dazu gebracht hat, das zu akzeptieren.«
»Ganz einfach«, sagte Carmen. »Sie hat mich mit dem Gleiter abgeholt und gesagt, sie habe als die Ältere das Recht, dich zuerst in Anspruch zu nehmen. Ich konnte nichts dagegen sagen.«
»Dieses Luder«, schimpfte Marco.
»Ja, aber sie hat bekommen, was sie wollte, oder? Und wenn wirklich sonst zwischen euch nicht läuft, soll es mir egal sein.«
Marco schwieg eine Weile und sagte dann: »Ich will vabundé werden und ein paar Jahre durch die Gegend ziehen. Remion genießen und nur arbeiten, wenn ich es muss. Man hat mir für ein paar Wochen
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