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PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis

PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis

Titel: PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Joachim Alpers
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meinen Schuhen und Socken herumzumäkeln. Ich hatte nichts dergleichen an. Sie hätten höchstens die Farbe, das Material und den Schnitt meiner Badehose kritisieren können.« Er lächelte. »Im Grunde war ich darauf vorbereitet, dass der eine oder andere mich um die Erlaubnis bitten würde, mal meine Maße zu nehmen und mir einen preiswerten Designeranzug in Aussicht zu stellen.«
    »Aber es kam ganz anders«, sagte Tifflor düster.
    »Allerdings. Einer der Modemacher, ein eher plump wirkender Mann in einem - nach meinem Geschmack - ziemlich scheußlich aussehenden karierten Anzug mit Epauletten auf den Schultern und Seidenfähnchen an den Hüften, dazu aufdringlich geschminkt, stellte sich als Haro Valvedez, freischaffender Modeschöpfer des Planeten Remion, vor und verbeugte sich übertrieben tief vor mir.
    Dabei griff er sich an die Brust, zog einen eher zierlich wirkenden Desintegrator hervor und betätigte den Sensor. Ich sah die Bewegung im letzten Moment und warf mich zur Seite. Der Strahl des Desintegrators griff ins Leere. Das Gesicht des Mannes war hassverzerrt, und er richtete die Waffe erneut auf mich. Ich war hilflos. Ich hatte nirgendwo eine Waffe deponiert, mit der ich mich hätte wehren können. Aber dann zerplatzte der Körper des Angreifers wie eine reife Tomate. Einer meiner Bodyguards hatte gepennt und den Mann vorher nicht abgetastet. Er hat ihn dann. töten müssen.«
    »Ich freue mich für dich, dass die Sache glimpflich ausging«, sagte Pron Dockt trocken und eher gelangweilt. »Aber ich begreife noch immer nicht, was das alles mit Remion zu tun hat.«
    »Ich sagte ja schon, dass dieser Haro Valvedez von Remion stammte«, entgegnete Rhodan. »Das ist erwiesen. Er war wirklich ein Remiones und tatsächlich auch ein Modeschöpfer - und fremdbestimmt. Allerdings gibt es keine Hinweise, dass er dem bösen Geist >Baba Rhodo< den Garaus machen wollte. Er hatte wohl handfestere Interessen. Aber unsere Theorien, dass es sich um einen von anderen Mächten eingekauften Attentäter handelte, wollte auf Remion niemand hören. Für die Remiona war Valvedez jemand, der versucht hatte, den bösartigen Geist der Kloaken zu töten. Oder zumindest seine äußere Schale, die sich als ein gewisser Perry Rhodan präsentierte. Valvedez wurde auf Remion zu einem Helden. Zu einem Märtyrer. Der Mann, der sich gegen Baba Rhodo erhoben hatte.«
    Zhana sah Perry mitfühlend an. »Das sind keine guten Startbedingungen für unsere Mission, nicht wahr?«
    »Nein«, antwortete Perry. »Vielleicht versteht ihr jetzt meinen Wunsch, hier lieber inkognito in Erscheinung zu treten.«

04. August 1338 NGZ, Remion
    Nach vier Jahren als vabundés waren Marco und Carmen ein perfekt aufeinander eingestimmtes Team, im Alltagsleben, im Bett und bei der Arbeit. Was sie im Bett und im Alltagsleben miteinander trieben, interessierte die padres und madres der Haciendas nicht und hatte sie auch nicht zu interessieren. Aber die Arbeitsleistung der beiden, verbunden mit ihren vielen innovativen Ideen, nötigte allen Respekt ab. Die meisten der zwölf Haciendas auf den Kontinenten Holchuin, Tuneres und Granmos, auf denen sie jeweils einige Monate verbracht hatten, bevor sie weiter zogen, versuchten sie zu halten und in ihre familias zu integrieren. Man bot ihnen interessante Positionen und Prämien an, aber die beiden widerstanden.
    Carmen wollte weiterhin studieren, obwohl sie in letzter Zeit seltener davon sprach. Marco wollte seine Freiheit genießen und sich nicht so schnell an eine neue familia binden. Er träumte von dem Trubel der Städte, obwohl er in stillen Momenten feststellte, dass er sich eigentlich gar nicht vorstellen konnte, die enge Verbindung mit der Natur gegen das Stadtleben einzutauschen.
    Er sammelte und katalogisierte seltene Pflanzen und war fasziniert von dem Reichtum der Flora des Planeten. Vor allem die vielen symbiotischen Lebensgemeinschaften der Wälder hatten es ihm angetan. Er studierte das Geben und Nehmen dieser im Verbund lebenden Pflanzen und Tiere. Grundlage der Lebensgemeinschaft waren stets die bis zu 300 Meter hohen Bäume, die gigantes , die tief im Boden verwurzelt waren und die von den Symbiontenpflanzen benötigten Nährstoffe beschafften. Die gigantes selbst hatten nur in den Wipfeln Blätter, die allerdings bis zu einem halben Meter durchmaßen. Für das dichte Grün, das sie vom Boden bis zu den Wipfeln überreich und kaum durchdringbar einhüllte, sorgten vor allem die Symbionten, die auf den

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