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PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

Titel: PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Form von Sklaverei. Merkwürdig nur, dass sich die Unsterblichen, Reichen, Mächtigen sich ihrer Mühen nicht einfach entledigen.«
    »Du klingst beinahe wie mein Vater«, beschwerte er sich.
    »Wie war dein Vater?«
    Tifflor schwang die Beine aus dem Bett, kleidete sich an, legte eine Mundhygienepastille auf die Zunge. Die Pille schäumte kurz auf, schmeckte dann nach Pfefferminz. Er schluckte.
    »Gerecht«, sagte er endlich. Es klang bitter.
    Julian Tifflor erreichte die Zentrale der APPEN wenige Minuten nach Auslösung des Alarms.
    Die araische Besatzung reagierte nervös auf sein Erscheinen. Noch immer waren die Kommandostrukturen an Bord ungeklärt. Oder besser: Sie waren wieder unklar geworden, seit Perry Rhodan zu dem Planetenleichnam gestartet war.
    Fakten schaffen ist immer eine gute Idee, dachte Tifflor. Mit erhobener Stimme fragte er: »Warum gibt es Alarm? Meldung!«
    »Der Mantarheiler Trantipon ist geflohen«, sagte Tangold, der Kapitän der APPEN, ohne sich an Tifflor zu wenden.
    »Ich dachte, Trantipon sei tot?«
    Tifflor sah, dass sich der araische Pilot des Walzenraumers die SERT-Haube über den Kopf zog wie ein Kind, das sich vor dem Gewitter fürchtet, die Bettdecke.
    »Ja. War er auch«, gab Tangold zu. »Aber Plob Arnoyn hat ihn davon geheilt.«
    Als wäre der Tod ein grippaler Infekt. »Wo ist er jetzt?«
    »Wer? Plob Arnoyn?«
    Der Alarm gellte immer noch durch die Zentrale, nahm aber eine leicht andere Färbung an. Ich bin von Verrückten umgeben, dachte er. »Was interessiert mich Arnoyn? Trantipon natürlich! Wo ist Tranti-pon?«
    »Dort«, sagte Tangold und zeigte mit dem langen Arm auf die Panzertropongalerie, die auf Höhe des Kapitäns die zweigeschossige Zentrale zum Weltraum öffnete.
    Für einen Moment blitzte dort etwas im Sonnenlicht auf, ein Flugkörper, der gleich darauf zur Nachtseite des Planeten Oyloz tauchte, über dem die APPEN den Orbit bezogen hatte.
    Die Zentralpositronik projizierte eine gerechnete Holografie. Es war, als wölbe sich das All in die Zentrale. Tifflor erkannte ein Beiboot mehandorscher Bauart, ein altes, robustes Modell. »Haltet ihn auf!«, rief er.
    »Er ist bereits außerhalb der Traktorstrahlprojektoren«, teilte ein Ara mit, der an der Ortungskonsole saß.
    »Ist die APPEN nicht bewaffnet?«
    »Natürlich ist das Schiff bewaffnet«, gab Tangold zurück. »Wir haben insgesamt vier MHV-Geschütze mit Desintegrator-, Impuls-und Thermofunktion. Über Transformkanonen verfügt die APPEN nicht - wir sind ja kein Kriegsschiff!«
    »Dann feuert!«
    »Wirkungsfeuer könnte das Beiboot zerstören und Trantipon töten«, wand Tanghold ein. »Wollen wir ihn nicht lebend? Plob Arnoyn ist doch eben erst die Reanimation des Mantarheilers gelungen!«
    Tifflor meditierte kurz Char'imchar, die erste Stufe der Upanis-had, um nicht loszuschreien. Er trat an Tangolds Kommandosessel und stieg auf die zweite Meditationsstufe, Char'gonchar. Die Wirkung dieser Meditation konnte sich Tifflor nur schwer von außen vorstellen: Wesen im Char'gonchar wirkten auf andere überzeu-gend, mitreißend, charismatisch.
    »Dort«, sagte Tifflor freundlich, »flieht ein Massenmörder. Mir liegt noch kein abschließender Bericht über den zahlenmäßigen Erfolg der Evakuierung vor, aber die Masse, die Trantipon ermordet oder an deren Ermordung er maßgeblichen Anteil hat, dürfte sich in einer Millionenhöhe bewegen.
    Vielleicht zählen Menschenleben im neuen Galaktikum nicht so viel wie das von reinrassigen Arkoniden, und ich kenne gegebenenfalls die Umrechnungstabelle nicht. Aber wie auch immer im Galak-tikum gerechnet wird: Sollen wir beim kommenden Strafprozess einräumen, dass die APPEN den Massenmörder Trantipon hat entkommen lassen, obwohl sie die Mittel besaß, dies zu verhindern?«
    Tangold vollführte eine verneinende Geste.
    »Wenn wir ihn nicht lebend fangen können, können wir verhindern, dass er lebt«, erklärte Tifflor dem Kapitän. »Denn ich weiß nicht, wie er Remion zerstört hat, und ich weiß nicht, ob er immer noch dazu in der Lage ist, Planeten auf diese Weise zu vergiften. Aber ich weiß, dass dort unten auf Oyloz eine Zivilisation existiert, und ich werde verhindern, dass Trantipon sie in den Abgrund reißt. Wer ist unser Waffenoffizier?«, fragte er in den Raum.
    »Ich. Ghio Lopoor«, meldete sich ein Ara. »Ich habe das Beiboot zielerfasst.«
    »Feuer«, befahl Tifflor.
    Nach knapp über 20 Minuten war die autarke Sonde zurück, die Tifflor ausgeschickt hatte,

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