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PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

Titel: PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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pharmakologische Komplexe grenzte an Hellsicht und setzte gelegentlich sogar Meharro in Erstaunen.
    Mittlerweile zahlten sich ihre Anstrengungen bereits ökonomisch aus. Etliche Medikamente und Therapien, die von der Eskorte entwickelt worden waren, hatten sich auf dem Markt durchgesetzt. Die Lizenzeinnahmen stiegen unaufhaltsam.
    Die Finale Prüfung rückte näher, wurde aber nur noch als bloße Formalität betrachtet.
    Poola Autskin war aus dem Lehrkörper ausgeschieden und einem Ruf an das Mentalanalytische Institut auf Arkon gefolgt.
    Der Pharmakoprognostiker Hulosch Dascheyn hatte bei der neuen Institutsleitung, Kanzler Danlor Tonie, angeregt, Ostiam Meharro aus dem laufenden Prüfungsverfahren zu nehmen und in eine Lehr-funktion zu setzen. Aber Meharro hatte mit herzlichem Dank für die Ehre abgelehnt; er sähe seine Zukunft eher in seiner kleinen, privaten Forschungsgemeinschaft.
    Der Medophilosoph Kiom Supante würde nur noch wenige Wo-chen auf Aralon verbringen; er hatte sein Dienstverhältnis bei Juvin aufgekündigt und wollte mit seinem Heilerschiff, der PROUTKOR, in den Nebelsektor vorstoßen und dort Klienten suchen. Sie stand bereits auf Juvins Raumhafen, ein knapp 200 Meter langer, erstaunlich eleganter Walzenraumer mehandorscher Bauart.
    Schopsna legte seine Stirn in Falten und dozierte: »Das Leben verzehrt Leben. Was ist das Produkt der allseitigen Verzehrung? Ausscheidungen. Womit wir, meine Kolleginnen und Kollegen Heiler, den letzten Zwecke des Universums entschlüsselt hätten: der allendliche Zweck des Universums ist sein Zerfall in Exkremente.«
    »Bravo«, rief Erbente-Bor und klopfte sich mit den Knöcheln der Finger an die Schläfe. »Wir wollen den müden Göttern unserer Väter danken, dass wir diesen genialen Geist unter uns haben dürfen!«
    »Erbente«, tadelte Schopsna mit leiser Ironie, »das ist zu viel Ehre. Ich habe im Gegenteil dir zu danken.«
    »Wofür?«
    »Erst dein Anblick hat mich doch auf die Idee gebracht, der Kosmos liefe auf seine Selbstverkotung hinaus.«
    Alles lachte, selbst Erbente-Bor stimmte ein.
    »Es ist recht schade, dass sich unser guter Meister Supante bald verabschieden wird, um zu neuen Sternenufern aufzubrechen«, seufzte Meharro.
    »Aber wir können uns denken, warum«, sagte Trantipon.
    Mittlerweile war die gesamte Eskorte von der heimlichen Unsterblichkeit des Medophilosophen überzeugt, zumal die Recherchen von Kreolin und Zucry-Dal ergeben hatten, dass Supante sich selten mehr als zehn oder fünfzehn Jahre an einem Ort aufgehalten hatte und seine Herkunft sich im Dunkel der Archive verlor. Geboren war er angeblich vor 146 Jahren in einer Ara-Kolonie auf Lylarkon - einem Planeten, der im Zuge der Peretraynischen Revolte zweckmäßigerweise fast vollständig vernichtet worden war.
    »Weil es auffallen könnte, dass er nicht älter wird«, antwortete Er-bente-Bor.
    »Nun. Wenn er fort will - wir können ihn nicht aufhalten«, sagte Kreolin.
    »Nein, natürlich nicht«, murmelte Meharro.
    Wenige Tage später meldete sich Meharro spät am Abend bei Trantipon. Er las die Kennung und aktivierte das Holovid.
    Meharro sah müde und zufrieden aus. »Störe ich dich?«
    »Wobei schon?«, erwiderte Trantipon.
    »Hättest du ein wenig Zeit für mich? Es könnte sein, dass du mir einen Gefallen tun müsstest.« Er zwinkerte Trantipon vergnügt zu. »Alte Spielschulden begleichen, gewissermaßen.«
    »Spielschulden?«, wunderte sich Trantipon.
    »Er hat unsere schöne Partie Svouda vergessen!«, rief Meharro und rang in komischer Verzweifelung die Hände. »Aber im Ernst: Komm doch vorbei, ich habe etwas Interessantes herausbekommen.«
    »Zu dir?«
    »Oh nein, ich bin bei unserem Freund Supante«, sagte Meharro zu Trantipons Überraschung.
    »In seinem Pavillon?«
    »Ja und nein. Der Pavillon ist schon in die PROUTKOR verladen. Ich habe meinen Gleiter losgeschickt. Er müsste gleich bei dir sein.«
    Die PROUTKOR stand abseits des Juvin-Geländes auf dem kleinen Raumhafen der Ausbildungsstätte. Sie war das einzige Schiff hier. Der Hafen lag in Dunkelheit, nur einige Positionslichter der PROUTKOR leuchteten in einem langsamen Rhythmus auf.
    Meharros Gleiter flog mit Trantipon an Bord auf die geöffnete Schleuse zu, die kaum mehr war als eine erweiterte Mannschleuse. Meharro erwartete ihn bereits im Hangar. »Schön, dass du kommen konntest. Ich gehe vor, ja?«
    Zu seiner Verwunderung wurde Trantipon in die Zentrale des Schiffes geführt. »Schau, wie sich Supante von

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