Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

Titel: PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
Vom Netzwerk:
denke. ein Svouda-Feld«, antwortete Meharro.
    »Svouda ist ein illegales Spiel«, monierte das Spielbrett.
    »Willst du uns verpetzen?«, fragte Ferada.
    »Dazu fehlen mir die technischen Möglichkeiten«, gab das Brett zu und projizierte die Feldlinien und Gefildemarken für das Spiel.
    Meharro wies einladend auf Ferada. »Es war dein Wunsch.« Sie nahm Uda, ihren Primärstein, setzte ihn in das westliche Gefilde und leckte sich die Oberlippe: »Svouda!«
    Das Spiel war eröffnet.
    So verlief das Spiel: Trantipon gelang es rasch, sich mit dem Ensemble von Staynnoo zu liieren. Zweimal schlug Meharro eine Allianz mit den Figuren von Elkoi Ferada aus. Zusammen mit Staynnoo unternahm es Trantipon, die Figuren Meharros mehr und mehr in die Zange zu nehmen. Bald waren dessen Territorien besetzt, die Truppen zersplittert.
    Währenddessen baute Ferada im westlichen Gefilde geradezu eine Festung auf, mit vorgeschobenen Basteien, in denen Marschfiguren bereitstanden und Aktionspotenzial aufgestapelt lag.
    Trantipon begriff die Strategie Ostiara Meharros nicht - wenn er denn eine hatte und nicht chaotisch draufloszog, voller Lust am eigenen Untergang. Selbst, wenn es Meharro noch gelingen sollte, sein Set aus der Umklammerung zu befreien. geschwächt von den dann unweigerlich eintretenden Verlusten würde er zur leichten Beute Feradas werden.
    Vielleicht wollte er gerade das: Feradas leichte Beute werden. Meharro prahlte nicht damit, aber es lag auf der Hand, dass Frauen ihn schätzten. Wahrscheinlich, dachte Trantipon, wollte er sich auf diese Weise von Ferada erobern lassen, wollte, dass sie ihm eine Liebesnacht als jene Tat abverlangte, die er ihr als Siegerin schuldete - keine bleibenden körperlichen oder psychischen Schäden, keine öffentlichen Demütigungen.
    Er lächelte, als er sich Feradas Gesicht vorstellte, wenn sie ihren Preis einfordern würde. Rot vor Erregung und Triumph.
    Und was würde sie von den anderen Mitspielern verlangen, was von Staynnoo, was von ihm? Einen Moment lang fantasierte er ein erotisches Interesse, das Elkoi an ihm haben könnte. Er zog kommerziell geregelten Geschlechtsverkehr vor. Würde er ihr absagen können?
    Staynnoo zuckte zusammen. Was war passiert? Trantipon konzentrierte sich wieder auf das Spiel. Was sollte denn dieser Zug? Er schaute Meharro verwundert an. Über eine unscheinbare Lücke im System ihrer Zange führte Meharro etliche fast verlorene, entwertete Steine in eine Angriffsformation - in Richtung auf die Ferada-Fes-tung!
    Natürlich griffen Staynnoos und Trantipons Figuren an, doch mit wenigen Zügen hatte Meharro seine Steine so umdisponiert, dass den Attacken nur unbedeutendes Material zum Opfer fiel und ihre Figuren sich im Übrigen gegenseitig blockierten. Staynnoo und
    Trantipon lagen lahm. Wie hatte das passieren können?
    Trantipons nächster Zug zeugte von Panik und war derart dumm, dass Ferada empört aufschrie.
    Meharro reagierte nicht auf den Schrei. Die Arme auf den Knien gestützt, wand er den Blick nicht vom Spielfeld ab, überlegte und exekutierte Zug um Zug. Er griff Ferada an den Positionen an, die Trantipon für ihre Stärken gehalten hatte. Aber nun deckten die Züge Meharros gerade dort Schwächen, katastrophale Bruchstellen auf. Binnen weniger Aktionen war die Festung entkernt, eine hohle Fassade, die kurz darauf in Trümmer sank.
    »Ups«, sagte Meharro.
    Elkoi Ferada hatte dem Gemetzel, dem Schleifen ihrer Festung mit immer blasserem Gesicht zugesehen. Jetzt saß sie hoch aufgerichtet und starrte ins Chaos. Mit einigen Figuren versuchte Staynnoo ihr zu Hilfe zu eilen, aber dazu musste sie einige Steine durch Tranti-pons Formationen schicken, wo sie seinen Zügen erlagen.
    Als Staynnoos letzte mobile Figuren die westlichen Gefilde erreichten, hatte Meharro die Elemente Feradas, die ihm zugefallen waren, längst gegen Staynnoo in Position gebracht. Er fegte sie förmlich vom Spielfeld, ließ ihr nicht einen einzigen Stein, übernahm nicht einen in seine Dienste, als wären sie nur überflüssiger Ballast, Abfall, kontaminiert.
    Danach kassierte Meharro mit wenigen Zügen die zersprengten Felder Trantipons ein; jeden seiner Versuche, noch einmal etwas wie eine Abwehrfront aufzubauen, zerschlug er im Ansatz.
    Trantipon gab auf.
    Nach dem Spiel lehnte sich Ostiam Meharro zurück. »Wie hübsch. Ich habe von jedem von euch eine Tat gewonnen.«
    Er lächelte Ferada an. »Du paarst dich mit mir«, entschied er. »Heute noch.« Ferada konnte nicht

Weitere Kostenlose Bücher