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PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

Titel: PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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uns verabschieden möchte«, sagte Meharro und lachte leise. Er schnipste mit den Fingern, und inmitten der Zentrale entstand ein Holo, das Supante zeigte, der in Richtung des Panoramaschirms blickte.
    Das Supante-Hologramm begann zu sprechen: »Wenn wir uns fragen, wer wir sind, fragen wir uns, wohin wir gehen. Ehrwürdige Mitglieder des Lehrkollegiums Juvins, hochbegabte Kolleginnen und Kollegen Heiler der Schülerschaft, ich breche früher als geplant auf, weil ein Klient an mich herangetreten ist, dem in seinem Leid als Leibarzt beizustehen mir eine große Ehre ist. Mein Klient legt auf Diskretion Wert. Den von offizieller Stelle anberaumten Feiern zu meinem Abschied werde ich nicht beiwohnen können - was, wie ich die Schülerschaft kenne, ihnen nicht zum Nachteil gereichen wird. Allen, die zurückbleiben, wünsche ich Einsicht in Leben und Heil.« Er lächelte freundlich und deutet eine Verneigung an. Das Holo erstarrte.
    »Nun?«, fragte Meharro.
    »Sehr überzeugend«, urteilte Trantipon. »Der Akzent ist in Ordnung, nur die Satzmelodie erinnert doch sehr an dich. Aber insgesamt eine gelungene Simulation. Was ist passiert?«
    Meharro lachte. »Positronik? Hast du das gehört?«
    »Ja«, meldete sich die Denkmaschine des Schiffs.
    »Überarbeite, was Trantipon bemängelt hat. Stehen dir hinreichend viele Stimmproben zur Verfügung?«
    »Ja.«
    Es dauerte einige Sekunden, dann sprach das Hologramm mit Su-pantes Stimme und ganz mit dessen etwas schleppender Satzmelodie: »Wenn wir uns fragen, wer wir sind, fragen wir uns, wohin wir gehen. Ehrwürdige Mitglieder des Lehrkollegiums Juvins.«
    »Besser. Ich würde noch ein wenig Spott ins Timbre legen.«
    Meharro seufzte. »Du bist ein Pedant. Positronik? Einen Hauch von Spott, bitte!«
    Der nächste Vortrag war perfekt.
    »Wozu das Hologramm?«, fragte Trantipon.
    »Es ist ein kleines Malheur passiert«, gestand Meharro. »Sieh es dir am besten selbst an.«
    Im Heck des Schiffs befand sich der vergrößerte Hangar, in dem nun der Pavillon des Medophilosophen eingestellt war. Der Pavillon war eine dreiseitige, abgestumpfte Pyramide, die Seiten aus mattem, bläulichem Glassitdreiecken zusammengesetzt. Mit kaum 30 Metern Höhe und einer Kantenlänge von 25 Metern kein Palast, aber sicher auch kein beengtes Gehäuse.
    Als sich Meharro und Trantipon der Außenwand annäherten, klappten einige der Dreiecke in einem komplizierten Muster zur Seite und gaben den Eingang frei. Durch einen Korridor, in dem die Wände beständig eine schwermütige Melodie summten, gelangten sie in einen Wohn- und Arbeitsbereich.
    Trantipon stockte der Atem.
    »Schau, was ich entdeckt habe«, sagte Meharro und trat an einen ovalen Tisch, über dem langsam ein holografischer Datenzylinder rotierte. Meharro sah sich zu Trantipon um und fragte: »Wo bleibst du?«
    Trantipon betrachtete Supantes Leiche, die bäuchlings auf dem Boden lag, die tote Insel in einem Meer von Blut. Durch Elle und Speiche der Arme und durch die Kniegelenke waren lange Stahlbolzen geschlagen oder geschossen worden, die Supante auf den Boden fixiert haben mussten, als er noch lebte. Trantipon bemühte sich um Fassung, versuchte, einen professionellen Blick auf den Toten zu gewinnen: Fast alle Traumata waren offenbar besonders schmerzempfindlichen Partien zugefügt worden. Das tote Gesicht Supantes schaute, da der Hals um 180 Grad gedreht war, zur Decke.
    Meharro stand noch immer vor dem Datenzylinder. »Trantipon«, sagte er leise. »Hast du dich sattgesehen?«
    »Was ist passiert?«
    Meharro sah ihn mit grenzenloser Verwunderung an. »Was schon? Der Medophilosoph und ich haben ein wenig philosophiert: über das Leben und den Tod. Darüber, wie relativ der Begriff der Unsterblichkeit ist; und wir haben erörtert, ob das Sterben einem Unsterblichen leichter oder schwerer fällt als einem Normalsterblichen.«
    »Aha.«
    »Falls du das Resultat wissen willst: Supante fand das Sterben mühselig. Wir sollten den Schluss daraus ziehen, es zu meiden.« Er lachte. »Dafür sind wir hier, oder? Leider ist bei unserer etwas hitzigen Diskussion das kleine Malheur passiert. Stört es dich? Dann komm endlich her.«
    Zusammen mit Meharro studierte Trantipon die Ergebnisse von Supantes Forschung. Sie schwiegen; nur aus dem Korridor war die leise klagende Melodie zu hören. »Die Daten waren chiffriert und fragmentiert«, erzählte Meharro, »aber die eingesetzten Verschlüsselungsstrategien waren nicht schwer auszuschalten. Da erinnere

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