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PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

Titel: PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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die Infrastruktur der Eskorten-Stiftung, traten aber öffentlich kaum in Erscheinung. Etwa zwei Jahre nach ihrer Rückkehr bat Schopsna alle Eskortisten zu einer Unterredung, und sie trafen sich am frühen Morgen in einem unterirdischen Konferenzsaal ihres Wohnturmes an der Peripherie der Stadt Pasch.
    Schopsna hatte das Plenum einberufen, also eröffnete er es auch.
    »Ich habe mich in den letzten Monaten intensiv mit Datenkonvoluten aus dem Nachlass Meharros befasst. Erinnert ihr euch an unser Gespräch mit ihm über Kiom Supantes Publikationen?«
    »Die Fratze eines Textes«, fiel Erbente-Bor ein.
    »Meharro hatte die Strategie des Medophilosophen durchschaut, Ungesagtes in den Texten so zu verstecken, dass sie nur für den Autor selbst lesbar waren«, sagte Trantipon. »Aber durch eine genaue Analyse.«
    »Ich habe Meharros Schriften nun genau analysiert.« Schopsna
    grinste breit.
    »Du willst andeuten«, erriet Zucry-Dal, »dass auch Meharro seine kleinen Geheimnisse in den Datenkonvoluten versteckt hat?«
    Stongill lachte leise. »Ich will das Andenken an Meharro nicht schmähen, aber unsere Produktreihen haben sich längst ein beträchtliches Stück weit von seinen pharmazeutischen Ideen entfernt. In aller Bescheidenheit glaube ich nicht, dass wir damit einen Rückschritt gemacht haben. Was ich sagen will: Wir brauchen Meharros Erfindungen nicht mehr.«
    Schopsna klopfte sich leicht mit den Knöcheln an die Schläfen, ob nun beifällig oder spöttisch. »Wir eskortieren ihn nicht mehr«, sagte er, »wir haben ihn zurückgelassen.«
    »Ja«, sagte Stongill. »Wir müssen doch einmal mit der Geschichte abschließen. Lass die Leute an Mo glauben. Wir wissen doch, wie synthetisch und zusammengestückelt schon seine Leiche war.«
    Trantipon räusperte sich. »Lassen wir das. Wir müssen uns nicht selbst therapieren. Schopsna, was genau hast du gefunden?«
    Schopsna aktivierte ein Holo, das sich in ihrer Mitte einrichtete. »Als wir noch auf Forschungsaufträge angewiesen waren, hat Me-harro darauf geachtet, dass die Resultate unserer Arbeiten möglichst mehrfach verwertbar waren. Mit jedem offiziellen Auftrag erforschten wir inoffiziell einen weiteren Aspekte der Vitalsubstanz.«
    Im Holo erschienen Reihen von Formeln. Sie entwickelten sich, und ab und an wurden einzelne Segmente aus ihnen herausgelöst und abseits gestellt. Aus diesen baute sich nach und nach das biohyperenergetische Modell der Vitalsubstanz auf.
    »Das wissen wir doch«, sagte Stongill ungeduldig.
    »Wissen wir auch, dass Meharro noch ein zweites Depot angelegt hat?«, fragte Schopsna. »Dass er auf ähnliche Art und Weise, wie er es in Sachen Unsterblichkeitsserum gehalten hat, ein zweites untergründiges Forschungsprojekt betrieben hat? Wissen wir nicht? Oh, dann, fürchte ich, ist uns etwas entgangen.«
    Im Holo lief wieder die Sequenz ab, die die Entwicklung der Vitalsubstanz darstellte; diesmal aber wurden andere Datengruppen herausgelöst und zusammengefasst.
    Trantipon stand unwillkürlich von seiner Sitzschale auf. »Das kann nicht sein!«
    »Das ganze Programm lief unter dem Titel Ara-Toxin«, teilte Schopsna mit.
    »Lächerlich«, entfuhr es Stongill. »Das ist kein Name. Alles, was wir herstellen, ist für sich ein Ara-Toxin.«
    »Aber ja!«, krähte Schopsna, »alles ist für sich ein Ara-Toxin, aber wonach Meharro forschte, ist das Ara-Toxin!«
    Trantipon starrte ins Hologramm, las und las und wehrte sich gegen das, was er verstand.
    »Meharro hat nach der Unsterblichkeit geforscht!«, rief Alymen in die Runde. »Das war sein Projekt! Unser Projekt!«
    »Das war unser Projekt, richtig, mein Schatz. Aber es war nicht Meharros Projekt. Für Meharro war die Unsterblichkeit nur ein. nun ja, ein Deckmantel, ein Schirm, unter dem er seine eigentliche Forschung betrieb!«
    Fassungslos sah Trantipon zu, wie sich die Formel mehr und mehr zusammensetzte. In all ihren Bauelementen ähnelte sie den Komponenten der Vitalsubstanz, aber in jedem Moment war sie etwas wie ihr Schattenbild, ihre ins Verderbliche pervertierte Schwester.
    Die Formel komplettierte sich nicht, aber was er sah, genügte ihm, ihre Tendenz, ihre Stoßrichtung zu erkennen.
    Als Wissenschaftler hatten sie immer Einsicht in Heil und Leben gesucht, und was immer sie erforschten, welche Umwege sie auch immer einschlagen mussten, das Ziel hatte ihnen unverrückbar vor Augen gestanden.
    Meharro hatte, wie die Formel zeigte, ein ganz anderes Ziel: Einsicht in Tod und Unheil,

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