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PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

Titel: PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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handelte sich ebenso wenig um Aras. Der Unterschied war gering, doch Zhana nahm ihn wahr.
    Sie zweifelte nicht daran, dass sie den Wohnbereich der Tefroder aufgespürt hatte. Wenn dem so war, hatte sie Pfanne zwei und den Übergang in den Steg schon hinter sich gelassen.
    Aber da war noch eine Spur, die sie erregte und zudem verwirrte. Dieser Geruch löste eine Vielzahl von Vergleichen in ihr aus. Zhana glaubte, Rhodan und Tifflor darin wiederzuerkennen, sie identifizierte außerdem ein eigenartig metallisches Aroma, nicht Eisen als Sauerstoffträger im Blut, sondern feiner, sehr differenziert
    - es fiel ihr schwer, diese Empfindung in Worte zu fassen - und mit etwas Fremdem verbunden, das sie nicht zu identifizieren vermochte. Es war fremd, wahrscheinlich biologischen Ursprungs, aber es hing so deutlich in der Luft, dass es schwer fiel, das Aroma zu ignorieren.
    Dieser Geruch, so empfand es Zhana, verwehte nicht so leicht wie alles andere.
    Sie fragte sich, ob das stabile Geruchsmolekül die Ausdünstung des Gestaltwandlers sein konnte.
    Eines Gys-Voolbeerah?
    Den Gedanken, Tifflor anzufunken, verwarf sie sofort wieder. Noch hatte sie außer einem Verdacht nichts vorzuweisen.
    Sie lief weiter, legte sich zugleich zurecht, diesen Abstecher in den Trümmersteg auszudehnen und sich die Frachtumverlagerung aus der Nähe anzusehen. Womöglich führte die Spur gar in diese Richtung.
    Etliche Tefroder begegneten ihr. Zhana registrierte ihre individuellen Ausdünstungen ebenso wie den Gestank, der ihr aus den Kabinenfluchten entgegenschlug, in denen diese Menschen hausten. Ein heimatloses Volk, wusste sie. Als Nachfahren der Lemurer, der Ersten Menschheit, waren sie vor rund 50.000 Jahren in die Nachbargalaxie Andromeda geflohen. Nach dem Ende des MdI-Krieges und der Übernahme Andromedas durch die Methan atmenden Maahks hatten Milliarden Tefroder ihr Heil in der alten Heimat gesucht. Heute siedelten sie auf mehreren Welten im Hoheitsgebiet der Blues und wurden als Wanderarbeiter geschätzt; ihre galaktopolitische Größe von einst hatten sie nie wieder erreicht.
    Schicksal, dachte Zhana frostig. Das war nichts, worüber sie sich Gedanken machen musste.
    Zeitweise fürchtete sie, den fremden Geruch zu verlieren. Das war in Bereichen, in denen sich andere exotische Ausdünstungen hielten. Enger werdende Decks bestimmten mit einem Mal das Bild, nicht mehr die großzügige Raumaufteilung wie in den äußeren Bereichen der Trümmerbrücke. Hier war die Struktur des ehemaligen Sporenschiffs mit seiner riesigen Ausdehnung und dem Gefühl räumlicher Weite geradezu pervertiert worden. Zhana entdeckte verschmutzte Räumlichkeiten, in denen sich zweifellos jemand verborgen gehalten hatte oder immer noch verborgen hielt. Die Spuren waren eindeutig, und es handelte sich wohl um nichtmenschliche Wesen, was den fremdartigen Geruch erklärte. In einer Ecke lag ein Haufen vertrockneter, von Schuppen geprägter Hautfetzen. Hier hatte sich offenbar ein Reptilienankömmling gehäutet. Zhana roch an einigen dieser knisternden großen Stücke. Dessen Ausdünstung war so fremd wie jene, der sie hierher gefolgt war, hatte sich aber bereits mit dem allgegenwärtigen Mief der Brücke vermischt.
    Die Geruchsspur, fand Zhana, wurde allmählich sogar deutlicher. Sie schloss daraus, dass sie dem menschlich-fremden Wesen näher kam. Sie tastete nach dem kleinen Kombistrahler, den sie im Achselholster trug. Die Waffe war auf Paralysemodus geschaltet. Einen Moment lang zögerte sie und war versucht, die Energieleistung auf Thermostrahl umzustellen.
    Ihr Armband meldete sich mit einer kurzen Vibration.
    Der eingehende Funkimpuls mochte ultrakurz gewesen sein. Erwarte dich umgehend bei der Jet, Bauchaufschneiderin!, las Zhana im Textfeld.
    Sie fragte sich, ob sie die Aufforderung ignorieren sollte. Abschätzend glitt ihr Blick durch die Maschinenhalle, die sie eben erst betreten hatte. Wie eine stumme Aufforderung an sie weiterzugehen, hing der Geruch in der Luft. Zhana entschied sich dennoch umzukehren.
    Rhodan! Der große unsterbliche Perry Rhodan, um den sich schon zu Lebzeiten Legenden rankten wie um kaum eine andere Person. Ignats Gorgides lachte hell. Er war verwirrt und aufgewühlt wie lange nicht mehr. Eigentlich war es nur ein Gefühl gewesen, das ihn veranlasst hatte, bei dem Mann auf Rhodan zu tippen. Die Größe hatte gepasst, die Statur ebenso, und auch wenn das Gesicht zu unförmig, schlicht aufgequollen erschienen war, die Augen hatten den

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