PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke
Rhodan ebenfalls; das Erschrecken des Aras sprang auf ihn über.
Kräftige Finger zwangen ihn herum.
Beiläufig registrierte der Terraner, dass das Diffusorfeld in dem Moment erlosch.
»Was fällt dir ein.?«, stieß Plob Arnoyn keuchend hervor. Da war noch so viel mehr, was er hatte sagen wollen, aber er verstummte mitten im Satz, schien sich selbst darüber zu wundern, dass er nicht weitaus heftiger reagierte.
Vor ihm stand ein Wachmann. Es mochte derselbe sein, der vor wenigen Minuten in der Ausrüstungshalle verschwunden war.
»Gibt es. Unregelmäßigkeiten?«, fragte Plob Arnoyn zögernd.
Der Wachmann blickte ihn nur an. Wortlos. Und so durchdringend, dass der Konsortiumsleiter fröstelte. Diese Augen waren kalt und unbarmherzig, und in dem Gesicht zuckte nicht ein Muskel. Es zeigte vielmehr den Ausdruck höchster Konzentration.
»Was ist mit dir.? Was.?«
Plob Arnoyn griff nach dem Arm des Wachmannes, um die Hand von seiner Schulter zu stoßen. Jedenfalls versuchte er das. Doch im nächsten Moment vergaß er es schon wieder. Ein Gurgeln drang zwischen seinen Lippen hervor, leise und kaum hörbar. Sein Atem ging schneller, sein Herzschlag steigerte sich zu einem unrhythmisch werdenden Dröhnen, das den ganzen Körper erschütterte.
Der mächtige Plob Arnoyn hatte Angst. Elende, kreatürliche Angst, die ihm den Schweiß aus allen Poren trieb. Trotzdem stand er wie erstarrt da und war unfähig, sich zu bewegen.
Rhodan wollte sich aus der Starre lösen, die auf ihn übergriff. Er stellte fest, dass ihm das unmöglich war; er schafft es nicht, gegen Arnoyns Panik aufzubegehren.
... und reagierte nun selbst verstört.
Der Wachmann zerrte ihn mit sich, nur die paar Schritte bis in den Technikbereich. Aber das war es nicht, was ihn entsetzte, es war das Gesicht des Mannes. Es verfiel, schien rasend schnell zu altern. Falten gruben sich unter den Wangen ein, die Knochen stachen unter der rissig werdenden Haut hervor, die Augen quollen aus den Höhlen, die plötzlich blutunterlaufen erschienen und von dicken Tränensäcken geprägt. Innerhalb von Sekundenbruchteilen platzten diese Tränensäcke auf und ließen eine eitrige Flüssigkeit hervorquellen, während sich die Augen halbkugelig nach vorn wölbten, monströse dunkle Facettenaugen, in denen Plob Arnoyn sich tausendfach spiegelte. Ein kurzer, von Borsten übersäter Rüssel wölbte sich ihm entgegen.
Arnoyn wollte schreien. Er konnte es nicht.
Rhodan spürte, dass sich ihm ebenfalls die Kehle zuschnürte. Er starrte dieses Wesen an, das eben noch ein Ara gewesen zu sein schien und sich weiter veränderte. Eine einzige fließende Bewegung, unaufhörlich, eine quellende, brodelnde, sich stetig verformende Zellmasse.
Schon stach eine kantige, von schillernden Schuppen übersäte Schnauze dem Konsortiumsleiter entgegen. Aber noch während sich dieser Mund öffnete und Reihen fauliger Zähne entblößte, wandelte sich der Schädel zu dem rotbärtigen Antlitz eines Springers. Gleichzeitig schrumpfte der prächtig geflochtene Bart zu dünnem Flaum, und der Kopf wurde wie von unsichtbaren Zwingen zusammengequetscht. Er wirkte plötzlich tellerförmig, ließ Haut in kräftigem Rosafarbton erkennen und vier Augen, die erst sichtbar wurden, als sich der Kopf nach vorne neigte.
Ein Dutzend und mehr Wesen schienen sich gedankenschnell nacheinander manifestieren zu wollen, aber schon kehrten die menschlichen Züge zurück, wurde die Haut bleich und glatt, und die Schädeldecke wölbte sich auf, wie es für einen Ara typisch war.
Ein spöttischer Zug umfloss die Mundwinkel, in den roten Augen funkelte es herausfordernd.
Nur noch marginal veränderte sich der Schädel. Weißes, kurzes Haar wucherte für wenige Sekunden, unter den Jochbeinen polsterte sich die eben noch etwas schlaff wirkende Haut auf, auch das Kinn trat fleischiger hervor.
Dieses Gesicht - das war nicht irgendein Ara. Das war Plob Ar-noyn. Ein perfekter Doppelgänger.
Rhodan stockte der Atem. Er ahnte die Bewegung seines Gegenübers geradezu, ein kurzes, konzentriertes Zucken des rechten Armes.
Doch er spürte nichts.
Im nächsten Moment bekam er keine Luft mehr und glaubte, ersticken zu müssen. Er wollte den Mund öffnen, wollte seinem Doppelgänger entgegenschreien, dass er. Was eigentlich? In seinen Gedanken wirbelte alles durcheinander.
Er registrierte, dass der andere, der falsche Plob Arnoyn, sein Kinn und den Mund mit den langen kräftigen Fingern der linken Hand umklammerte, ihn am
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